Schrobenhausen
Freibad öffnet ab Donnerstag wieder

Krankheit und ein leer gefegter Arbeitsmarkt haben zur zeitweisen Schließung geführt

04.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:35 Uhr

Gut besucht war das Schrobenhausener Freibad während des vergangenen Wochenendes. Doch mit der Interims-Öffnung bedingt durch Krankmeldungen des Personals soll nun Schluss sein. Bürgermeister Harald Reisner verspricht, dass das Freibad ab Donnerstag wieder jeden Tag – außer montags – geöffnet sein werde. Foto: M. Schalk

Von Jürgen Spindler

Schrobenhausen – Die gute Nachricht für alle Freibadfreunde vorweg: Die städtische Badeanstalt geht am kommenden Donnerstag wieder in den Normalbetrieb über. Der Frust über die zeitweise Schließung der beliebten Freizeiteinrichtung ist sowohl bei den Bürgern sowie der Stadtverwaltung groß.

Wenig Schmeichelhaftes mussten sich Schrobenhausens Bürgermeister Harald Reisner (FW) und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Internet sagen lassen, weil das Freibad zeitweise geschlossen hatte und lediglich am vergangenen Wochenende geöffnet war (wir berichteten). Ausgelassen nutzten zahlreiche Menschen das hochsommerliche Wetter am Wochenende und frequentierten das Bad an der alten Schleifmühle.

Doch es gibt einen Lichtblick: Am kommenden Donnerstag, 7. Juli, geht das Freibad von 13 bis 19 Uhr wieder in den täglichen Normalbetrieb über. Das verspricht Schrobenhausens Bürgermeister Reisner auf Nachfrage. Zwei erkrankte Bademeister hätten ihre Rückkehr an den Arbeitsplatz avisiert. Damit sollte das Bad wieder an allen Tagen – außer am Montag, da ist zunächst noch Ruhetag – Gäste begrüßen können.

Mit den Krankmeldungen offenbart sich ein gehöriges Problem, das die Stadtverwaltung hat. Derzeit arbeiten im Freibad drei feste Kräfte, ein Auszubildender und zwei Aushilfen, wie Reisner erläutert. Doch, es sollten fünf feste Kräfte sein. Die Stellen sind verwaist: „Du findest ja kaum jemanden mehr“, klagt Reisner über den leer gefegten Arbeitsmarkt für das Bäderwesen. Selbst eine auf solche Arbeitskräfte spezialisierte Zeitarbeitsfirma habe der Stadt nicht helfen können. Reisner: „Wir würden händeringend noch jemanden einstellen.“

Und damit stehe die Stadt Schrobenhausen nicht alleine. Reisner: „In München macht man schon Bäder zu.“ Das Gentlemen’s Agreement zum gegenseitigen Personalaustausch mit dem Kreishallenbad, so Reisner, funktioniere heuer auch nicht. Denn die Landkreisbetriebe hätten ja selber nicht ausreichend Kräfte zur Verfügung. Da machten sich in Schrobenhausen zwei Krankheitsfälle eben schon deutlich bemerkbar.

Dennoch, so Reisner, habe sich die Stadt bemüht, am vergangenen Wochenende das Freibad zu öffnen. Lediglich mit Hilfe ehrenamtlicher Rettungsschwimmer sei das gelungen. Reisner: „Es ist immer leicht auf die Stadt zu schimpfen.“ Aber man müsse eben auch die Hintergründe kennen. Der Personalmangel mache sich in vielen Branchen und Bereichen bemerkbar.

Die schlechten Nachrichten aus dem Freibad werden aber nicht weniger. Wie Reisner weiter sagt, werde der neue Servicetrakt nicht wie angekündigt schon Mitte Juli fertig. Wieder gebe es Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial. Diesmal seien es die Platten für die Fassade des neuen Gebäudes, die erst gegen 2. August geliefert werden könnten, so Reisner. Er habe nun darauf bestanden, dass die Bauarbeiten definitiv am 13. August erledigt sein müssten. Bis dahin sei auch die Liegewiese keine Baustelle mehr.

Auf ein Fest will die Stadt nun aber verzichten, wie Reisner sagt. Lieber solle der neue Servicetrakt getestet werden. Im kommenden Jahr wolle die Stadt zur Freibaderöffnung mit einem Fest und freiem Eintritt in eine neue Saison starten.

SZ