Feldkirchen
Feldkirchen empfängt seinen Priester: „Ein glücklicher Tag“

Manuel Reichart weiht Primiz-Stele vor seinem Elternhaus in Feldkirchen

03.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:38 Uhr

Der Heimatempfang von Neu-Priester Manuel Reichart führte auch zu seinem Elternhaus an der Augsburger Straße in Feldkirchen. Dort stehen nun Stelen – die Reichart selbst weihte. Fotos: Budke

Von Heidrun Budke

Feldkirchen – Vor wenigen Tagen hat Manuel Reichart in Augsburg die Priesterweihe empfangen. Am Freitagabend kehrte der gebürtige Feldkirchener in seine Heimat zurück. Das feierte er mit Familie und Freunden unter anderem in Form eines Empfangsgottesdienstes an der Kahlhofkapelle und der Segnung einer Primiz-Stele vor seinem Elternhaus.

Dem jungen Priester war die Freude über die Heimkehr deutlich anzusehen. Bereits beim Empfangsgottesdienst blickte er in die Runde der zahlreich erschienenen Gäste, lächelte ihnen zu und begrüßte sie. Namentlich erwähnte er seine kirchlichen Wegbegleiter, wie etwa den Günzburger Dekan Klaus Bucher oder Pfarrer Roderick van Attekum, der eigens zu Reicharts Primiz aus der holländischen Heimat angereist war. „Wir kennen uns aus meiner Zeit in Rom, haben miteinander im Vatikan im Campo Santo Teutonico gewohnt. Aus dieser Zeit hat die Freundschaft bis heute angedauert“, erzählte Reichart.

Außerdem richtete Reichart ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an die Fahnenabordnung der Feuerwehr Feldkirchen sowie an die Sehensander Blaskapelle, die den Abend vom Gottesdienst bis zum Ausklang am Feuerwehrhaus musikalisch begleitete und bei der Reichart schon ein paar mal mitgesungen hatte. Die Predigt hielt der Neuburger Stadtpfarrer Herbert Kohler. Er hob die Besonderheit der Kahlhofkapelle hervor, die der Mutter Gottes gewidmet ist: Dort würden immer Kerzen brennen und seit Jahrhunderten werde an dem Ort gebetet und gedankt: „Das ist ein besonderer Anlaufpunkt.“ Zur Mutter Gottes kommen sei „ein bisschen wie nach Hause kommen“ – auch ein Verweis auf den Heimatempfang für Reichart und den folgenden Zug nach Feldkirchen. „Wir gehen vom geistigen Zuhause zu deinem richtigen Zuhause – es wäre ja ein Glücksfall, wenn beides zusammengehört“, sagte Kohler.

Hatte es am Nachmittag noch kräftig geregnet, strahlte nun die Sonne vom Himmel und die angenehm-frische Luft sowie die musikalische Begleitung durch die Blaskapelle gestalteten den Zug vom Kahlhof nach Feldkirchen kurzweilig. Im Neuburger Ortssteil waren Vorgärten mit Fähnchen geschmückt, die die Richtung zum Elternhaus von Manuel Reichart an der Augsburger Straße 19 wiesen. Hier warteten bereits weitere Menschen auf die Ankunft des neuen Priesters.

Dort segnete Manuel Reichart die Primiz-Stele – wobei es sich tatsächlich um ein Ensemble dreier Stelen handelt: Zwei Steinplatten flankieren eine zart-gelbe Glasplatte, in die ein Osterlamm eingearbeitet ist. Das Lamm wird von einem Ring eingefasst, in den der Spruch „Selig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind“, eingraviert ist. Reichart berichtete, dass die Glas-Stele von seinem Freund Tobias Schmitt aus Peißenberg stammt, der dort eine Glasmanufaktur habe. Zum ersten Mal habe Schmitt eine Form für ein Lamm gefertigt, die dann in Bronze gegossen wurde. Im Gespräch mit unserer Zeitung ergänzte Reichart später, dass er das Motiv gemeinsam mit Schmitt entworfen hat.

Auf der linken Stein-Stele ist das Datum der Primiz eingraviert, auf der rechten der Primiz-Spruch. Manuel Reichart erklärte, das Aufstellen einer Primiz-Stele sei eine gute Tradition, damit sichtbar ist, dass aus dem Haus ein Priester stammt. Doch die Stelen seien auch ein Anlaufpunkt zum Innehalten und Beten wie auch ein Zeichen dafür, dass „Christus uns in unserem irdischen Leben begleiten möchte und in unseren Häusern sein will“.

Auf dem Weg zum Feuerwehrhaus, in dem der Empfang einen Abschluss fand, erzählte Reichart, was der Tag für ihn bedeutet: „Für mich ist es ein schönes Gefühl, nach Hause zu kommen – nicht nur an mein Elternhaus, sondern auch in meine Heimatpfarrei und dabei von so vielen Menschen begleitet zu werden, die ich von klein auf kenne, die mich auf meinem Weg und auch jetzt zum Elternhaus begleitet haben. Das ist ein ganz glücklicher und schöner Tag für mich.“

DK