Es war eine Steilvorlage des Hauptkonkurrenten: Der TV Erkheim, momentan noch Tabellenzweiter in der Landesliga Südwest, hatte sein Auswärtsspiel beim SC Oberweikertshofen bereits am Tag zuvor mit 0:4 verloren. Doch anstatt den Rückstand auf den Relegationsplatz auf nur noch einen Zähler zu verkürzen, unterlag dann auch der FC Ehekirchen – mit 2:3, zu Hause gegen den Vorletzten aus Aufkirchen.
Landesliga SüdwestMarkus Bissinger spricht von Riesenchancen, die man verpasst habe, im Plural. Doch auch ohne das „n“ am Ende wäre die Aussage richtig gewesen. Der FC Ehekirchen hat eine Riesenchance vergeben, um im Schlussspurt doch wieder um den Bayernligaaufstieg zu spielen, die tollen Erlebnisse aus der Relegation im Vorjahr möglicherweise zu wiederholen. „Ich denke, das ist jetzt vorbei“, sagt der Abteilungsleiter des FCE. „Aber es gibt Schlimmeres.“
Zwei umstrittene Elfmeterszenen
Natürlich gibt es Schlimmeres, auch im Fußball. Und trotzdem tat die Heimniederlage am Sonntag ganz besonders weh, weil sie aus FCE-Sicht eben extrem unnötig war. „Wir haben es versäumt, unsere eigenen Chancen zu nutzen“, ärgert sich Bissinger. Davon habe es genügend gegeben. Und der Abteilungsleiter fügt an: „Aufkirchen hat gefühlt kein einziges Mal aufs Tor geschossen.“ Das stimmt so natürlich nicht, schließlich erzielten die Gäste drei Treffer. Aber was Bissinger meint: Aus klaren, strukturierten Angriffen resultierten diese nicht. Gemessen an den Spielanteilen und den Chancen wäre mindestens ein Unentschieden, eher ein Heimsieg verdient gewesen.
Zumal auch Schiedsrichter Felix Wolf laut Bissinger nicht ganz unbeteiligt war. Der Elfmeter, der zum 1:0 durch Sebastian Beck führte (33.), sei zumindest sehr umstritten, laut Bissinger „kein Elfmeter“ gewesen. Beim zweiten, der zum 3:2 (Bissinger: „Den kann man geben“), sei Torschütze Oscar Ladenburger nach der Parade von FCE-Torhüter Simon Lenk aber „viel zu früh in den Strafraum gelaufen“, klagt der FCE-Fußballchef. Bissinger sagt: „Schade, dass auch der Schiedsrichter noch so viel Einfluss auf das Spiel genommen hat.“
FC Kempten hat jetzt die Trümpfe in der Hand
Beim Aufkirchener Treffer zum 2:1 hatte sich übrigens eine Flanke von Stefan Herzog über Lenk hinweg ins Tor gesenkt (57.). Die ersten beiden Rückstände hatte der FCE, durch Markus Kugler (41.) und Matthias Rutkowski (59.), jeweils noch ausgleichen können.
Eine alleinige Ausrede solle die Sache mit dem Schiedsrichter aber nicht sein, meint Bissinger – nicht dafür, dass der FCE verloren hat. Und schon gar nicht dafür, dass er jetzt wohl raus ist aus dem Aufstiegsrennen. Zwar schwächelt der TV Erkheim zuletzt immer wieder. Dazwischen liegt aber noch der FC Kempten, der drei Punkte Vorsprung und noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand hat. „Schade“, sagt Markus Bissinger. Aber so sei es jetzt eben. Wenn man seine Chancen und damit auch die große Chance liegen lasse, brauche man sich am Ende nicht groß darüber beschweren.
DK
Aufstellung FCE: Simon Lenk, Bastian Bösl, Lucas Labus (45. Markus Müller), Jakob Schaller (83. Maximilian Schmidt), Simon Schröttle, Maximilian Bär, Nicolas Ledl, Michael Panknin, Matthias Rutkowski, Michael Belousow, Markus Kugler
Tore: 0:1 Sebastian Beck (33., Handelfmeter), 1:1 Markus Kugler (41.), 1:2 Stefan Herzog (57.), 2:2 Matthias Rutkowski (59.), 2:3 Oscar Ladenburger (88.)
Schiedsrichter: Felix Wolf mit seinen Assistenten Markus Steingruber und Roland Fritzsch
Zuschauer: 200
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