Mit nur 25 Jahren
Fabian Steinberger erhielt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik

22.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:54 Uhr

Bodenständiger Preisträger: Fabian Steinberger (Mitte) mit Landrat Peter von der Grün (r.) und Brunnens Bürgermeister Thomas Wagner. Foto: privat

Brunnen – Das hat bisher kaum jemand geschafft: Im Dezember 2022 erhielt Fabian Steinberger aus Brunnen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Und das mit gerade einmal 25 Jahren. Steinberger, den viele, vor allem junge Leute, vom BDKJ (Bund der katholischen Jugend) Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen kennen, stellte sich nun den Fragen der Schrobenhausener Zeitung.

Herr Steinberger, zunächst herzlichen Glückwunsch zur tollen Auszeichnung. Wie und wann haben Sie davon erfahren und wie haben sie reagiert?

Fabian Steinberger: Witzigerweise kam ein Brief vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder am 1. April 2022 bei mir an. Ehrlich gesagt dachte ich anfangs, dass sich da jemand einen richtig guten gemachten Scherz erlaubt hat. An dem Tag ging es für mich noch zu einer Tagung ins Allgäu. Auf der Fahrt hatte ich immer wieder Freudentränen in den Augen, gepaart mit Ungläubigkeit. Warum ich?

Für was genau haben sie die Ehrung bekommen?

Steinberger: Ich glaube, für viele Jahre intensive Jugendarbeit als Helfer bei fast allen Aktionen der katholischen Jugendstelle, als Helfer bei der Rosenaktion, Leiter im BDKJ-Zeltlager und als Vorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) im Kreis. Dennoch tu ich mich ein bisschen schwer. Ich durfte mit so vielen wunderbaren Leuten zusammenarbeiten, von denen ich finde, dass sie es auch verdient haben.

Wem möchten sie besonders danken?

Steinberger: Dem Team der katholischen Jugendstelle Schrobenhausen für ihren Vorschlag. Und dann vor allen meiner Familie, die mit mir echt was aushalten muss, und meinen Freunden und Kollegen in der Jugendarbeit. Jugendarbeit ist keine One-Person-Show. In Schrobenhausen machen die KJG Mühlried und die Kolpingjugend klasse Jugendarbeit. Und der Kreisjugendring Neuburg-Schrobenhausen leistet auch im ganzen Landkreis großartige Arbeit.

Wie lange sind Sie schon in der Jugendarbeit und allgemein im Ehrenamt aktiv?

Steinberger: 2006 war ich zum ersten Mal beim BDKJ-Zeltlager dabei. Damals hatte ich unfassbares Heimweh, aber ich habe mich trotzdem super wohl gefühlt und bin dabei geblieben. Seitdem ich zwölf Jahre alt war, habe ich bei Jugendgottesdiensten der katholischen Jugendstelle und bei der Rosenaktion beziehungsweise der Altkleidersammlung der Landjugendbewegung mitgeholfen. Ein Jugendleiter aus dem Ort hat mich immer wieder mitgenommen, obwohl ich damals schüchtern und ruhig war.

Wer hat die Ehrung vorgenommen und in welchem Rahmen?

Steinberger: Die Ehrung fand im Landratsamt in Neuburg statt. Landrat Peter von der Grün hat die Laudatio verlesen und mir im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik verliehen. Mein Brunnener Heimatbürgermeister Thomas Wagner hat mir ebenfalls für mein Engagement gedankt.

Welchen Tipp haben Sie für junge Leute, die sich ehrenamtlich engagieren möchten?

Steinberger: Für mich ist und war das Schöne an der Jugendarbeit immer, dass man nichts Besonderes können muss, man muss vor allem Lust haben, etwas zu bewegen. Trau dich einfach, du bist definitiv willkommen.

Was war Ihr schönstes Erlebnis in der Jugendarbeit?

Steinberger: Ein konkretes Erlebnis fällt mir nicht ein. Das jährliche BDKJ-Zeltlager ist immer toll. Das Schönste für mich ist, dass ich durch die Jugendarbeit unglaublich viele wunderbare Leute treffen durfte.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Steinberger: Dass sich auch künftig viele junge Leute fürs Ehrenamt begeistern lassen. Wirklich wichtig ist mir auch, dass junge Menschen von der Politik ernst genommen und nicht nur müde belächelt werden. Ich habe den Eindruck, dass junge Menschen Vieles und Kluges zu sagen haben. Auch wäre es schön, wenn das Ehrenamt stärker gesehen werden würde, sei es in der Schule, in der Ausbildung und beim Studium. Möglicherweise durch eine deutschlandweit gültige Ehrenamtskarte oder Vergünstigungen für öffentliche Verkehrsmittel.

Das Gespräch führteRainer Hora