Wow, was für eine Erleichterung! Melike Pekel schloss die Augen, zeigte mit dem rechten Zeigefinger gen Himmel, genoss einfach nur den Moment.
Wie lange hatte sie darauf warten müssen, endlich mal wieder einen Erstligatreffer zu erzielen. Letztlich waren exakt 2002 Tage vergangen, seitdem die Schrobenhausenerin seinerzeit für Girondins Bordeaux in der höchsten französischen Spielklasse eingenetzt hatte. Jetzt, am Samstagabend traf sie für den SKN St. Pölten – und legte damit einen Start nach Maß bei ihrem neuen Verein hin.
„Meister gegen Vizemeisters“ hieß es zum Saisonauftakt 2024/25 in der 1. Österreichischen Frauen-Bundesliga – wobei Pekel mit ihrem Team den First Vienna FC 1894 erwartete. Immerhin 1497 Zuschauer lockte diese Partie an – und die meisten davon gingen davon aus, ein eher ausgeglichenes Duell geboten zu bekommen. Aber damit täuschten sie sich ganz gewaltig – denn die heimische Elf aus St. Pölten führte den Kontrahenten aus Wien phasenweise regelrecht vor. So stand es bereits nach der ersten Halbzeit 4:0 für den Titelverteidiger, am Ende leuchtete gar ein 6:0 für den SKN von der Anzeigetafel. Und hieran hatte eben auch Pekel einen Anteil: Zwar wurde die 26-fache Nationalspielerin der Türkei erst in der 58. Minute eingewechselt – aber das hielt sie nicht davon ab, sich bereits eine knappe Viertelstunde später in die Torschützinnenliste einzutragen.
„Ich habe seit zwei Tagen genau von diesem Tor geträumt“, vermeldete die 29-Jährige nach dem Spiel überglücklich auf ihrem Instagram-Account. Nach all der Leidenszeit in Verbindung mit dem Kreuzbandriss, den sie sich im Herbst 2019 zugezogen hatte, weiß Pekel nun mehr denn je: Sie kann es hundertprozentig wieder zurück auf die ganz große Fußballbühne schaffen. Also genau das tun, was sie sich immer vorgenommen hatte. Frühzeitig aufzugeben, das war für sie – trotz vieler Rückschläge – definitiv nie eine Option gewesen.
Mittlerweile steht übrigens auch fest, gegen die Schrobenhausenerin mit ihrem neuen Verein, dem SKN St. Pölten, am 4. September in der ersten Runde der Champions League ran muss – nämlich gegen den amtierenden aserbaidschanischen Titelträger Neftçi PFC aus Baku. Sollte sich der österreichische Serienmeister hierbei durchsetzen, würde drei Tage später der Sieger des Kräftemessens zwischen dem WFC Lanchkhuti (Georgien) und KFF Vllaznia (Albanien) auf ihn warten.
SZ
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