Langenmosen
Erste Küken geschlüpft

Nachwuchs des Großen Brachvogels konnten besendert werden

21.05.2022 | Stand 23.09.2023, 0:58 Uhr

Die frisch besenderten und beringten Küken Foto: Marie Heuberger

Langenmosen – Die ersten Küken des Großen Brachvogels sind in Langenmosen geschlüpft. Das LBV-Team konnte sie erfolgreich besendern – ab jetzt stehen die Küken unter ständiger Beobachtung und können so hoffentlich vor allen Gefahren geschützt werden.

Kurz vor dem Schlupf beginnen die Küken sich bereits mittels Piepsen bemerkbar zu machen. Wenn erste Risse in den Eiern sind, dauert es meist noch einen Tag, bis die Küken sich aus den Eiern gekämpft haben. Alle vier Brachvogelküken konnten erfolgreich besendert werden. Der kleine Radiotelemetriesender wiegt nur knapp ein Gramm und damit weniger als drei Prozent des Körpergewichts der kleinen Küken. Nach der Prozedur werden sie anschließend wieder in das Nest zurückgesetzt.

Der Sender kann mittels Kreuzpeilung geortet werden. So können die Wiesen identifiziert werden, in denen sich die Küken befinden und dann gegebenenfalls mit den Landwirten Mahdzeitverschiebungen ausgehandelt werden. Hierfür sind die Naturschützer auf die rechtzeitige Ankündigung der Mahd angewiesen. Bisher funktioniert das aber gut, berichtet die Gebietsmanagerin Marie Heuberger. Marie Heuberger und ihr studentischer Mitarbeiter Michael Stiegler werden bis Ende Juli – also bis die letzten Küken flügge sind – rund um die Uhr im Einsatz sein, um alle Küken im Auge zu behalten. Nur so ist ein effizienter Schutz der vom Aussterben bedrohten Brachvögel möglich.

Insgesamt wurden bisher neun Nester des Großen Brachvogels in Langenmosen und Lichtenheim gefunden. Drei weitere wurden von Sonja Scholz, Hildi Steibl und Alfred Ribnitzky – alle drei sehr engagierten ehrenamtlichen Ornithologen – in Waidhofen gefunden und gezäunt. Eines davon ist aber ein Nachgelege. Das erste Gelege wurde leider von einem Marder ausgeräubert – wie Bilder auf der Wildkamera zeigen. Danach hat das Brachvogelpaar mit einem neuen Gelege einen zweiten Versuch gestartet. Kurz bevor der Marder das Gelege gefressen hat, gab es massive Störungen durch Freizeitnutzer. Dieser Fall zeigt mal wieder beispielhaft, was für einen großen negativen Einfluss die Freizeitnutzung auf den Bruterfolg haben kann. Daher rät die Gebietsmanagerin, die Brutgebiete von Mitte April bis Mitte Juli zu meiden.

SZ