Aresing
Endlich wieder zusammen wandern

Jubiläumsveranstaltung in Aresing zog rund 1000 Besucher an

31.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:44 Uhr
Fritz Endres

Ein buntes Bild boten die Teilnehmer bei den Aresinger Wandertagen: Junge und nicht mehr ganz so Junge, Familien und Vereinsgruppen machten sich, zum Teil mit Walkingstöcken, auf den Weg. Foto: Endres

Von Fritz Endres

Aresing – Zum Mekka der Wanderfreunde ist am Wochenende Aresing mutiert. Bei kühlem Frühlingswetter kamen rund 1000 Menschen, die gemeinsam auf Schusters Rappen unterwegs sein wollten, zu den 50. Wandertagen des Burschen- und Wandervereins (BWV). Rundum war es aus Sicht der Organisatoren und Teilnehmer offensichtlich wieder eine großartige Veranstaltung.

Fehlender Nachwuchs macht den Wanderern Sorge

Allerdings: Wegen Personalnot musste der ausrichtende BWV die 20 Kilometer lange Strecke aus dem Programm streichen, wie Vorsitzender Xaver Assenbrunner (kleines Foto), der seit 1974 an der Spitze des 1970 gegründeten Vereins steht, zugab. „Deshalb meine Bitte an die junge und mittlere Generation: Meldet euch für die Mithilfe bei derartigen Veranstaltungen und werdet Mitglied in unserem Verein“, warb Assenbrunner.

Der überwiegende Teil der Wanderfreunde reiste mit dem eigenen Auto an. Drei Busse mit Wanderfreunden kamen zudem nach Aresing. Mit einem der Busse waren Wanderfreunde aus Straß im Zillertal aus Österreich angereist. Insgesamt 28 Wandervereine aus der Umgebung hatten sich im Vorfeld mit rund 500 Teilnehmern angemeldet. „Die Teilnehmerzahl ist rückläufig, dies ist dem fehlenden Nachwuchs bei den Wandervereinen geschuldet“, bilanziert der 72-jährige Macher der Wandertage, Xaver Assenbrunner.

In diesem Jahr wurden die beiden beliebtesten Strecken angeboten: sechs und zehn Kilometer. Die Strecken führten rund um Aresing. Die Wanderwege waren gut ausgeschildert. An den Kontrollstellen gab es kostenlosen Tee zum Trinken – Hunger und Durst blieben bei solchen Strecken natürlich nicht aus. Nicht nur an den Kontrollstellen, auch an der Vereinsgaststätte wurden die Wanderer mit Speisen und Getränken versorgt. Rund 40 Ehrenamtliche waren an beiden Wandertagen im Einsatz, um die Gäste zu versorgen und um einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung sicherzustellen – ein eingespieltes Team. Assenbrunner war damit dann auch offensichtlich rundum zufrieden. Alles sei reibungslos verlaufen. Es habe keine Unfälle und Verletzungen gegeben.

„Nach dreimaligem Versuch können wir heuer endlich unsere 50. internationalen Wandertage veranstalten“, sagte Assenbrunner. Es seien während der Pandemie sehr schwierige Zeiten gewesen, die das gesamte Vereinsleben auf ein Minimum beschränkt hätten. „Ich freue mich ganz besonders, euch wieder bei uns zu sehen, miteinander zu wandern, zu feiern und einfach wieder gesellig zusammen zu sein“ so der BWV-Vorsitzende weiter.

Der erste Wandertag sei ihm noch in guter Erinnerung, sagte Assenbrunner. Die Veranstaltung war damals dem großen Sohn Aresings gewidmet: Als Bischof-Sailer-Gedächtnis-Wanderung sei sie damals ausgeschrieben gewesen. Start und Ziel war damals die Gaststätte Zum Alten Wirt, die bereits seit langer Zeit Geschichte sei. In den vielen erfolgreichen Jahren sei mehrmals das Startgelände gewechselt worden, bis mit der Eröffnung des Vereinsheims an der Sonnenhamer Straße im Jahr 2000 die endgültige Bleibe gefunden war. „An dieser Stelle möchte ich ganz besonders euch, liebe Wanderfreunde, sehr herzlich für die Treue, die ihr uns in all den Jahren erwiesen habt, danken“, schloss Assenbrunner seinen kurzen Rückblick.

Viel Lob für die Organisatoren

Bereits zum zwölften Mal fand in diesem Jahr wieder eine Kinder- und Jugendwanderung statt. Das Bilderrätsel stand unter dem Motto „Pflanzen und Tiere des Jahres 2022“. Assenbrunner danke allen freiwilligen Helfern für ihr Engagement. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Gau- und Trachtenkapelle Beratzhausen aus der Oberpfalz, die Assenbrunner selbst ausgewählt hatte.

Auf das Grußwort des Schirmherrn, Aresings Bürgermeister Klaus Angermeier (CSU), musste heuer verzichtet werden. Er hatte sich kurzfristig entschuldigt, wie Assenbrunner bekannt gab. Peter Bergmoser vom Bezirksverband Schwaben des Deutschen Volkssportverbands (DVV) gratulierte dem Burschen- und Wanderverein Aresing zum 50. Wandertag und lobte die perfekte Organisation.

Die angereisten Wanderfreunde mussten sich in der Vereinsgaststätte anmelden und die Startgebühr von drei Euro bezahlen. „Die Veranstaltung wird nach den Richtlinien des DVV durchgeführt und für das internationale Volkssportabzeichen gewertet“, hieß es im Flyer, den jeder Wanderer bekommen hatte.

„Wir kommen immer gerne nach Aresing, wegen der schönen Umgebung im Paartal, der großartigen Atmosphäre und der perfekte Organisation. Hier treffen wir immer wieder Wanderfreunde“, erzählte ein Ehepaar aus dem Raum München auf die Frage, warum sie nach Aresing kämen. „Der Gottesdienst auf einer Waldwiese war für mich ein Highlight der Wandertage. Leider wird keine heilige Messe mehr gefeiert“, bedauerte ein Rentner aus Aresing, der wegen Knieproblemen nicht selber wandern konnte, wie er sagte, aber trotzdem gekommen war.

SZ