Kampf gegen die Wassermassen
Einsatzkräfte des THW Neuburg und der Feuerwehr Stepperg im Gespräch über das Hochwasser 2013

03.06.2023 | Stand 15.09.2023, 21:30 Uhr

Land unter in Stepperg: Während des Hochwassers im Juni 2013 verteilt die Feuerwehr mit Hilfe von Booten Sandsäcke an die Bevölkerung im Neuburger Umland. Foto: DK-Archiv

„Natürlich hatte jeder im Ort sofort Angst, dass es wieder so wie 1999 wird“, erinnert sich Thomas Auernhammer von der Freiwilligen Feuerwehr Stepperg an den Juni 2013 zurück. Der heutige Kommandant war damals zusammen mit seinen Kameraden als Helfer im Einsatz.

„So schlimm wie 1999 oder auch 2005 war es dann Gott sei Dank nicht“, fährt er fort. Damals habe man wortwörtlich sehen können, „wie Existenzen davonschwimmen“, so der Stepperger. „Das Leid der Leute, die betroffen sind, bleibt im Kopf hängen.“ 2013 stieg der Wasserpegel weniger gravierend an, größere Schäden konnten verhindert werden – auch wegen der Vorkehrungen, die die Stepperger aufgrund ihrer bereits gemachten Erfahrungen getroffen hatten.

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„Viele hatten grundsätzlich nicht mehr so viele Sachen im Keller“, führt Auernhammer aus. Gerade Ölheizungen würden nicht mehr im Keller untergebracht. Diese hätten bei vergangenen Hochwassern für reichlich Probleme gesorgt, teilweise sei Öl ausgelaufen. „2013 waren wir hauptsächlich damit beschäftigt, Sandsäcke an die Menschen zu verteilen“, blickt Auernhammer zurück.

Sandsäcke mit dem Boot verteilt



Zwischenzeitlich bewegten sich die Stepperger mit Booten durch den Ort, auch die Feuerwehr verteilte Sandsäcke per Boot. Nach dem Hochwasser sei die Stepperger Wehr zwei, drei Tage mit umfangreichen Aufräumarbeiten beschäftigt gewesen. Auch einige Keller mussten ausgepumpt werden.

Vor gefluteten Kellern sei auch Neuburg nicht verschont geblieben, weiß Frank Pfeffer. Er gehörte zu den Einsatzkräften des THW-Ortsverbands, die den Wassermassen den Kampf angesagt hatten. „Zuerst gilt es, die aktuellen Prognosen abzuwarten, sich dann mit der Stadt abzusprechen und schließlich erste Maßnahmen zu ergreifen“, fasst Pfeffer die ersten Abläufe eines Einsatzes zusammen.

Ernstfall wird regelmäßig geprobt



So geschehen 2013. Als ein Donau-Pegel von über sechs Metern in Aussicht stand, baute das THW eine 250 Meter lange Alu-Wand entlang des Donaukais auf. „Ab einem Wasserstand von 6 Metern kommt die Wand zum Einsatz“, erklärt Pfeffer. 2013 sei das zum vorerst letzten Mal der Fall gewesen – zumindest, was den Ernstfall betrifft. „Alle zwei bis drei Jahre bauen wir die Wand zu Übungszwecken auf.“ Damit im Ernstfall alles schnell gehe, so Pfeffer.

Genau so wichtig, wie zu verhindern, dass das Wasser über die Ufer tritt, sei es, dafür zu sorgen, dass das Wasser aus der Donau wieder in die Donau zurückfließe. Gelingt dies nicht, drücken die Wassermassen zurück in das Kanalnetz, so wie es im Pumpwerk im Neuburger Klärwerk geschehen ist. Das THW musste das Wasser aus dem Gebäude pumpen, um Schlimmeres zu verhindern.

Dank der Menschen am wichtigsten



Das Einprägsamste vom Einsatz 2013, das bei ihm hängengeblieben ist, seien die Reaktionen der Menschen, sagt der heutige THW-Ortsbeauftragte. „Ein kleines Dankeschön der Leute. Mehr wollen wir Einsatzkräfte gar nicht.“

DK