Neuburg
Einfach nur herzhaft lachen

Bei der Premiere des Films „Zauberer Schnitzel im Gipfelglück“ im Kinopalast geht es lustig zu

31.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:54 Uhr
Ralf Schmitt

Fast wie in Hollywood stellten sich die Akteure mit Sepp Egerer (3.v.r.) dem Blitzlichtgewitter. Foto: Schmitt

Von Ralf Schmitt

Neuburg – Roter Teppich zur Filmpremiere. Wer sich da große Limousinen vorstellt, aus denen Damen in Abendgarderobe und Herren im Smoking aussteigen, während Hauptdarsteller im Blitzlichtgewitter stehen, denkt wahrscheinlich an ein Event in der Filmmetropole Hollywood und nicht an den Parkplatz vor dem Kinopalast in Neuburg. Weit gefehlt. Zur Premiere des neuen Egerer-Films „Zauberer Schnitzel im Gipfelglück“ lief es fast so ähnlich ab. Auch hier mussten die Darsteller ein Blitzlichtgewitter über sich ergehen lassen.

Schon lange vor Beginn des Films hatte sich eine große Menschenmenge vor und im Kinopalast eingefunden. Kerstin und Sepp Egerer versuchten mit jedem der Anwesenden ein paar Worte zu wechseln, ein schier unmögliches Unterfangen. Viele der Darsteller, gerade die Rennertshofener Theaterfreunde, sie stellten das Knedelhauser Volk dar, aber auch Freunde, Gönner und Sponsoren waren gekommen, um das fertige Werk zu sehen.

Einige prominente Neuburger waren im Film in den verschiedensten Rollen vertreten. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Kerstin Schulz bildeten ein musikalisches Duo. Mit ihrem Lied „Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei“ trugen sie unwiderlegbare Tatsachen vor. Maria Lang kannte ihre Rolle von früher und mimte die Bürgermeisterin von Knedelhausen. C.B. Green agierte ungewohnt aber publikumswirksam mit einer Blockflöte. Auftritte des Kinderchors der Apostelkirche sorgten für Szenenapplaus. Nach der Reaktion der Zuschauer dürfte allerdings die Rollerfahrt von Sepp Egerer als Frau Schladminger durch deren Gemischtwarenladen einer der Höhepunkt des Films gewesen sein. Diese rasante Fahrt war nötig, um die umfangreiche Bergsteigerausrüstung für Baron Konrad von Kettlitz (Kerstin Egerer) schnellstmöglich zusammenzustellen. Das Seil fand sich unter lautem Gelächter zwischen den Nudeln und der Schlafsack wurde dabei aus der Tiefkühltruhe gezogen.

Im Publikum saßen auch Veronika Goldbach und Siegfried Graf aus Oberhausen. Ihnen gehört das Pferd „Frisky“, das im Hintergrund Bernhard Maler als „Tagesschausprecher Rrrrudi“ von TV Knedelhausen unterstützt. Veronika Goldbach musste lange überlegen, wann sie das letzte Mal im Kino war. Nachdem die Lichter wieder angegangen waren, meinte sie: „Das war echt sehr lustig. In Zukunft werde ich mir wieder öfter Zeit für Kino nehmen.“ Auch Ines Hartwig war begeistert. „Ein klasse Film, noch besser als der erste, eine bemerkenswerte Entwicklung“, meinte die Steppergerin.

Das Ehepaar Egerer zeigte sich mehr als zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Auf die Frage, für welches Altersspektrum der Film ausgelegt sei, meinte Sepp Egerer „von vier bis 99 Jahren, also für Kinder und jung gebliebene Kinder.“ Das schien zu passen. Annelie, seine vierjährige Nichte, war mit Bruder Lorenz und ihrer Mama gekommen und lies sich gerne mit Hauptdarsteller Harry Edelmann ablichten. Mit den 99-Jährigen sah es zur Premiere etwas schlechter aus. „Aber wir kommen da nahe dran. Danke dir, Fritz“, so Kerstin Egerer augenzwinkernd in Richtung des Ex-Lokalpolitikers Fritz Goschenhofer (78). Der nahm ihr diesen Scherz nicht übel, sondern lachte herzlich darüber, also zweifelsfrei ein „Junggebliebener“.

Wenn Lachen wirklich glücklich macht, dann erfüllt Hauptdarsteller Harry Edelmann sogar eine Doppelfunktion. Als gelernter Kaminkehrermeister kann man ihn als Spaß machenden Glücksbringer oder als Glück bringenden Spaßmacher sehen.

Am 12. November findet die Premiere des Films in München statt. Eine ähnlich positive Resonanz wie in Neuburg bleibt dem Künstlerpaar Egerer zu wünschen.

DK