Schrobenhausen
Ein Liedermacher beim Festivalsommer

<DK-XY_trifft>SZ TRIFFT </DK-XY_trifft> Kurt Schwarzbauer, der am Samstag beim Stereostrand mit Peter Maklar auftritt

10.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:02 Uhr

Kurt Schwarzbauer auf der Bühne, wie man ihn kennt. Foto: Uli Hilbel

Von Thomas Floerecke

Schrobenhausen/Aichach – Vor gut einem Jahr stand er im Schrobenhausener Freibad auf der Noisehausen-Summerstage: Kurt Schwarzbauer. Danach ist es etwas ruhig geworden um Schrobenhausens bekanntesten Liedermacher. Einige private Projekte hatten Priorität, die Pandemie trug ihr eigenes dazu bei. Jetzt aber ist er zurück, mitten im diesjährigen Festivalsommer. Zusammen mit seinem Musikerkollegen Peter Maklar tritt er am Samstag (13. August) um 13.30 Uhr in Aichach beim Stereostrand auf und eröffnet so an diesem Tag das Festival unter freiem Himmel. Wir haben uns mit dem „Kurtl“, wie ihn viele einfach nur nennen, zuvor getroffen.

Kurtl, Aichach ist für dich ja kein unbekanntes Pflaster…

Kurt Schwarzbauer: … ja, das kann man wohl sagen. Bin da auch heute noch oft, fahre regelmäßig mitm Radl auf meiner Lieblingsrunde von Schrobenhausen aus nach Aichach. Und wenn man dort so durch die Straßen radelt, begegnet man schon einigen Leuten, die man von früher und vom Musikspielen her noch kennt. Ich habe ja viele Jahre auch in Oberschneitbach gewohnt. Und als wir richtig jung waren, sind wir oft und gerade donnerstags, wenn in Schrobenhausen irgendwann alles zu war, noch weiter nach Aichach gefahren. Das war eine schöne Zeit. Wir haben da auch das eine oder andere Stammlokal gehabt.

Welches zum Beispiel?

Schwarzbauer: Das Gebäude und das Lokal gibt es schon lange nicht mehr: die Bahnhofswirtschaft vom Albert, wo immer saugute Bands gespielt haben. Oder beim Canada in Obermauerbach und in Unterwittelsbach beim Brandner Kaspar waren wir oft. Das ist ja schon sehr lange her. Beim Brandner Kaspar bin ich sogar zum ersten Mal auf einer richtigen Bühne gestanden. Zwanzig war ich da.

Wie bist du damals dazu gekommen?

Schwarzbauer: Beim Brandner Kaspar hat es oft eine Live-Bühne gegeben, vor allem mit rockigen Sachen. Irgendwann, wir waren wieder mal dort, hat einer zu mir gesagt, ich soll doch einfach mit meiner Klampfe auf die Bühne gehen und dazu ein bisschen singen. Also ich, der junge Schrobenhausener, zwischen den Hardrockbands. Das waren schon verrückte Zeiten.

Woran du heute noch gerne zurückdenkst.

Schwarzbauer: Ja natürlich. Ich lebe schon gerne ein bisschen in der Vergangenheit. Das erste Auto, die langen Haare, die Unbeschwertheit der damaligen Zeit. Und davon singe ich ja in gewisser Weise auch manchmal in meinen Liedern, zum Beispiel in „‘s Leben“ oder „I hol mir mei Lebm zruck“. Weil es früher nicht so kompliziert war wie heute. Zumindest aus meiner Sicht. Man hat sich viel mehr auf die Dinge konzentriert oder konzentrieren können, man ist nicht permanent durch Handy und Co. abgelenkt worden.

Was hat sich eigentlich bei deinen Auftritten im Laufe der Jahre so verändert?

Schwarzbauer: Früher habe ich hauptsächlich alleine gespielt und mit 20 oder 30 meine Lieder einfach rausgehauen. Bin da ganz unbedarft auf der Bühne gestanden mit drei Standardgriffen auf der Gitarre und ohne jegliche Notenkenntnisse. Auch hat früher mit der Gitarre auch nicht immer alles richtig gut funktioniert. Im Laufe der Zeit habe ich natürlich mehr Routine bekommen und habe, der das ja immer neben dem Beruf gemacht hat, viele andere Musiker im Schrobenhausener Raum und darüber hinaus kennengelernt und von ihnen auch so einiges gelernt und abgeschaut. Der Vogt Freddy war da ein wichtiger Mann für mich.

Du warst früher der Liedermacher und Frontmann bei Driangl, später natürlich bei Bayern Dry, hast mit der Schwarzbauer-Band zusammen mit Jörg Weber, Peter Hillinger, Markus Schäfer und Ursl Beyer vor wenigen Jahren ein Stück weit neue Pfade beschritten. Jetzt beim Stereostrand trittst du wieder mit Peter Maklar auf. Wie läuft eure Zusammenarbeit?

Schwarzbauer: Der Peter arbeitet sehr akribisch. Das hat er schon drauf. Das Gitarrespielen sowieso. Er achtet vor allem darauf, dass alles rund läuft. Er ist für mich schon viele Jahre eine Bereicherung.

Wie entstehen denn eure gemeinsamen Songs?

Schwarzbauer: Die ersten Ideen für ein Lied stammen meistens von mir. Wenn mir was einfällt, ein Thema, ein Reim, ein Satz, dann schreibe ich mir das immer gleich auf. Das geschieht meistens auch ganz spontan. Irgendwann später nehme ich die Gitarre in die Hand. Und wenn ich Glück habe, entsteht eine Melodie, eine Strophe oder sogar ein ganzes Lied. Irgendwann spiele ich es dem Peter vor, der seine Meinung dazu sagt. Dann tüfteln wir weiter, und vielleicht kommt am Ende des Tages ein neues Lied raus.

Gibt es eigentlich Sätze oder Textpassagen, die schon in einer Schublade bei dir liegen und nur darauf warten, irgendwann Teil eines fertigen Songs zu werden?

Schwarzbauer: Da gibt es schon länger den einen oder anderen Gedanken.

Möchtest du einen verraten?

Schwarzbauer: Ein Satz für ein potenzielles Lied, der geht mir seit bestimmt 15 Jahren im Kopf um, lautet so: „I mecht mit meim Bett nach Neiseeland fliang.“ Nur dann ist es halt vorbei (lacht). Mir fällt ums Verrecken nichts Gescheites ein. Es soll ja auch nicht so klischeemäßig sein. Aber vielleicht klappt’s ja irgendwann doch noch.

Und was darf das Publikum am Samstag von Schwarzbauer & Maklar erwarten?

Schwarzbauer: Wir spielen natürlich ein paar alte Songs. Den Bayern-Dry-Klassiker „Hitzewelle“ haben wir zum Beispiel dabei. Passt ja ganz gut für das Festivalwochenende mit seinen vorhergesagten Temperaturen. Aber auch neuere Lieder werden wir spielen. Das ist mir schon auch persönlich ganz wichtig. Insgesamt haben wir eine gute Mischung dabei. Ich habe da ein gutes Gefühl und freue mich schon richtig darauf.

SZ

Das Gespräch führte Thomas Floerecke



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Karten für das zweitägige Musikfestival mitten in Aichach an der Paar am Freitag und Samstag (12. und 13. August) gibt es online beim Veranstalter über stereostrand.de, aber auch in Schrobenhausen in der Buchhandlung an der Stadtmauer und im Lindenkeller.