Oberhausen
Ein grünes Zeichen für den Frieden

Der Oberhausener CSU-Ortsverband hat 14 Rotbuchen und eine Eiche gepflanzt – Politprominenz kommt zum Festakt

15.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:20 Uhr

Sie freuen sich über die Bäume: Matthias Enghuber (v.l.), Tanja Schorer-Dremel, Erich Irlstorfer, Martina Keßler, Michael Schmiz, seine Kollegin Tringa Hasanramaj und Fridolin Gößl. Fotos: Janda

Von Stefan Janda

Oberhausen – Sie sollen als stetig wachsende Mahnung für den Frieden auf der Welt dienen: Im Wald beim Oberhausener Kugler-Weiher hat der CSU-Ortsverband 14 Rotbuchen und eine Eiche gepflanzt. Am Sonntag feierten das Politiker und Bürger und erinnerten daran, dass Frieden wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist.

Eine Pflanzaktion ist es zwar nicht direkt geworden. Denn die 15 Bäume sind längst im Erdreich. Doch das ist auch besser so, wie Tanja Schorer-Dremel erklärte. Die Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Eichstätt erinnerte daran, dass junge Bäume bis spätestens Ende Februar in die Erde müssen. „Daher: Alles richtig gemacht“, betonte Schorer-Dremel, die als Patin der Aktion fungierte und den Wald bei Oberhausen durch ihre Kindheit in Neuburg bestens kennt. Vor rund 100 Gästen sprach sie nicht nur den Organisatoren um den CSU-Ortsvorsitzenden Michael Schmiz, sondern auch der Bundeswehr ihren Dank aus. „Ihr seid unverzichtbar“, so die Parlamentarierin in Richtung der anwesenden Luftwaffen-Vertreter.

Von dem in Neuburg beheimateten Taktischen Luftwaffengeschwader 74 waren Kommodore Gordon Schnitger und sein Stellvertreter Swen Jacob mit ihren Frauen gekommen. Und sie erlebten bei Freigetränken und Brezen ein kleines Fest am Waldrand, das die Oberhausener Blaskapelle umrahmte. Dazu passten einige launige Reden, die den ernsten Hintergrund der Aktion beinahe etwas vergessen ließen.

Bezirksrätin Martina Keßler sprach der Gemeinde Oberhausen mit Bürgermeister Fridolin Gößl – durchaus etwas scherzhaft – ein großes Kompliment aus: „Ihr könnt nicht nur Gewerbe ansiedeln und abwerben, sondern habt auch ein Herz für die Natur.“ Gleichzeitig war die frischgebackene Mutter ein bisschen enttäuscht, dass es doch keine Pflanzaktion gab. „Jeder Mensch soll ja ein Haus bauen, ein Kind bekommen und einen Baum pflanzen – das wäre heute der zweite Haken gewesen“, so Keßler, die – mit Ausnahme von Sitzungen – erstmals seit ihrer Entbindung einen öffentlichen Termin wahrgenommen hat.

In Oberhausen vervollständigte die Bezirksrätin eine Politikerriege, wie sie die Gemeinde noch nicht erlebt hat. Dazu trug auch der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer bei, der den eigentlich für die Gemeinde zuständigen, aber nach einer Corona-Infektion noch etwas angeschlagene Reinhard Brandl vertrat – und zwar gerne, wie er betonte. Sein Gruß galt vor allem den vielen Kindern. „Ihr seid eine junge Gemeinde, wo es sich lohnt, Kind zu sein“, so der Freisinger, der erstmals in Oberhausen war. Matthias Enghuber, Abgeordneter im Landtag und Chef des CSU-Kreisverbands, lobte das Engagement seiner Parteikollegen für die Umwelt. „Wer Bäume pflanzt, der zeigt, dass er sich für seine Heimat engagiert“, so der Neuburger, der auch die Leistungen der Kommune hervorhob. „So eine Gemeinde, die so agil und innovativ wie Oberhausen ist, gibt es in der gesamten Region kein zweites Mal“, freute er sich.

Das hörte Bürgermeister Fridolin Gößl natürlich gerne. Für den Rathauschef sind Bäume stumme Zeugen der Vergangenheit. „Ich frage mich oft, was die großen Bäume bei uns erzählen können: Waren sie schon da, als Napoleon hier durchzog?“, erinnerte er an das frühe 19. Jahrhundert. Womöglich habe sich unter manch stattlicher Eiche bei Oberhausen einst ein Verwundeter von den Strapazen der Gefechte erholt. Umso wichtiger ist in seinen Augen, dass auch die Pflanzaktion im Schicksalsjahr 2022 mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine in Erinnerung bleibt – und dass die Bäume groß werden dürfen.

Nachdem nach all diesen Reden die Kröten im benachbarten Weiher zu einem Quak-Konzert ansetzten, wie Gößl gut gelaunt feststellte, übernahm die Blaskapelle das Geschehen. Die Politprominenz schritt unterdessen zur Tat – und durfte zumindest noch das Erdreich rund um die vier Meter hohe Eiche festtreten. Um die Pflege wird sich die CSU kümmern, wie Schmiz versprach. „Diese Bäume werden Bestand haben.“

DK