Karlshuld
Ein grünes Paradies mit Wohlfühlcharakter

<DK-XY_trifft>TAG DER OFFENEN GARTENTÜR:</DK-XY_trifft> Familie Edler/Hellmann hat in Karlshuld einen Garten voller Akzente geschaffen

07.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:35 Uhr

Was für ein Garten: Manuela Edler (v.l.), Tochter Victoria und Jürgen Hellmann haben in Karlshuld ein grünes Paradies mit zahlreichen Akzenten, besonderen Ecken und vor allem viel Abwechslung geschaffen.

Von Stefan Janda

Karlshuld – Wer von einer Reizüberflutung spricht, der meint in der Regel nichts Gutes. Auf den Garten von Manuela Edler und Jürgen Hellmann trifft dieser Begriff jedoch im positiven Sinn zu. Beim Betreten der grünen Oase im Gewerbegebiet in Karlshuld weiß man im ersten Moment gar nicht, wo man als Erstes hinschauen soll. Ein Erlebnis, das zahlreichen Besuchern am 12. Juni beim Tag der offenen Gartentür blüht.

Gerade Linien, gepaart mit geschwungenen Formen, eine Sichtachse zwischen Terrasse und Tee-Pavillon, viele Ecken mit ganz unterschiedlichen Facetten, jede Menge Sitzgelegenheiten für die unterschiedlichen Tages- und auch Jahreszeiten, dazu als zentrales Element ein Schwimmteich: Die Familie Edler/Hellmann hat sich ein grünes Paradies geschaffen. Und zwar innerhalb kürzester Zeit. Nach dem Bau des Wohnhauses 2018 folgten in nur wenigen Monaten Planung und Umsetzung des Areals. „Eigentlich habe ich ja immer gewusst, was ich machen will“, erklärt Manuela Edler, die sich schon lange einen großen Garten mit Platz zur Entfaltung gewünscht und deshalb leidenschaftlich in Fachzeitschriften Ideen gesammelt hatte. Mit dem Eigenheim am Ortsrand wurde der Wunsch zur Realität − und zum sichtbaren Ergebnis ausgelebter Kreativität.

Die Gestaltung und auch die Pflege stemmt die Familie dabei komplett allein. Während sich Edler vor allem um den Gemüsegarten und um die Beete kümmert, ist Jürgen Hellmann für Rosen, Teich und Rasen verantwortlich. Tochter Victoria unterstützt – und springt auch gerne mal bei noch recht frostigen Temperaturen in den Schwimmteich. Dieser dient als zentrales Element des etwa 1600 Quadratmeter großen Gartens und ist zugleich einer der Hingucker, was nicht nur an einer Entenfamilie liegt, die sich dort wohl fühlt.

Tierisch geht es allerdings im gesamten Grün zu. Bevor der Zaun fertig war, kamen regelmäßig Rehe zu Besuch, dazu gehören die drei Katzen der Familie zum gewohnten Anblick in der Naturoase, ebenso wie Singvögel, Frösche, Eidechsen, Wühlmäuse und allerlei Insekten. Letztere, vor allem Bienen und Hummeln sowie sage und schreibe mehr als ein Dutzend verschiedener Schmetterlingsarten, schätzen die Blütenvielfalt auf dem Grundstück. „Denn bei uns blüht eigentlich immer etwas“, sagt Edler, die bei der Gestaltung des Gartens eigenen Worten zufolge durchaus schon mal ekelhaft werden kann, wenn etwas nicht passt. Farblich gibt es eher weichere Töne. „Ich habe nichts gegen Gelb, bei mir geht es aber eher weiß und rosa, dann auch mal lila zu“, erklärt sie. Das zeigt sich demnächst mit den ersten Zierlauchblüten. Allein mehr als 1000 Pflanzen dieser Art finden sich auf dem Gelände.

Dass ihre Leidenschaft viel Zeit frisst, bedauert die Karlshulderin allerdings nicht. „Ich bin lieber im Garten, bevor ich vor dem Fernseher oder im Café sitze“, erklärt sie. Das zeigen die vielen liebevollen Winkel des Areals, das außerdem für jedes Wetter Aufenthaltsflächen bietet. Im Winter macht es sich die Familie gerne im Pavillon gemütlich, dazu gibt es eine Sitzschaukel sowie Plätze an einer stattlichen Ulme, unter einem Rank-Pavillon, am Weg neben dem Teich, auf der Terrasse und im Eck neben einem Arkadengang. „Für mich ist das ein Sehnsuchtsgarten“, sagt Kreisgartenfachberaterin Sabine Baues-Pommer, die bei Edler und Hellmann sämtliche Facetten des Hobbys abgedeckt sieht. „Außerdem gibt es hier viel zum Nachmachen“, empfiehlt sie Interessierten.

Die Bandbreite der grünen Oase reicht vom Ziergarten – 6500 Blumenzwiebeln hat Edler vergraben –, über ein Insektenparadies mit Bäumen, Beerensträuchern und Stauden bis hin zum Nutzgarten, mit einer Streuobstwiese hinter dem Anbau. Dazu kommt mehr oder weniger in jedem Winkel ein Stück Aufenthaltsqualität, unter anderem im lauschigen Grill-Eck samt Weinreben. Hier einen Lieblingsplatz zu finden, ist schwierig. „Auf der Liege am Teich, das ist für mich ein Gefühl wie im Urlaub“, sagt Edler, die aber auch den arkadienartigen Säulengang des Anbaus mag. Hellmann hingegen bevorzugt den Kronenpavillon neben dem Teich. Markant ist aber nicht nur die Gestaltung. Die Weide im Garten ist ein Ableger eines stattlichen Exemplars aus dem Sandizeller Schlossgarten, wo die Familie auf dem Markt zu den Fieranten zählt.

Für den Tag der offenen Gartentür planen die Edlers und Hellmann gemeinsam mit dem Karlshulder Gartenbauverein die Bewirtung der Gäste. Dass es dabei auch kulinarisch kreativ zugeht, ist bei der Ideenvielfalt im eigenen Grün mehr oder weniger selbstverständlich.

DK