Unterhausen
Ein Abend zwischen Tanzmusik, Schlager und Jazz

Das Salonorchester Cassablanka und Gastsängerin Farina Mayrshofer begeistern in Unterhausen

09.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:32 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Cassablanka mit (v.l.) Alexander Großnick, Nils Niermann, Gerhard Hörmann und Christian Rehm. Fotos: Müller-Toùssa

Von Vicky Müller-Toùssa

Unterhausen – Die Musiker des Salonorchesters Cassablanka und Gastsängerin Farina Mayrshofer aus Tapfheim haben am Samstagabend im ausverkauften Innovationszentrum in Unterhausen die Musik der 20er- bis 50er-Jahre auferleben lassen. Das letzte Mal seien sie 2015 dort aufgetreten, erinnerte sich Alexander Großnick, der Bandgründer sowie der Mann am Saxofon und an der Klarinette, bei seiner Begrüßung.

Nils Niermann, der Moderator des Abends, sorgte immer wieder für heitere Momente. So lud er das Publikum ein, sich gemeinsam mit ihnen auf eine musikalische Zeitreise zu begeben. Und das gelang dem Salonorchester allemal. Als Intro spielten sie Hans Carstes „Sie will nicht Blumen und nicht Schokolade“. Dem folgte „Es leuchten die Sterne“, aus dem gleichnamigen Revuefilm aus dem Jahre 1938 von Leo Leux. Daraufhin ließ ein fröhliches italienisches Lied im Dreivierteltakt mit dem Titel „Ciribiribin“ des Komponisten Alberto Pestalozza das Publikum schon auf den Stühlen mitwippen. Auch ein Charleston oder Jive erfreute das Publikum. Die Musiker hatten auch einen melancholischen Walzer von Charlie Chaplin im Programm. Da machte sogar Niermann eine Ausnahme, denn „einen Walzer spiele ich nicht“, so sagte er vor drei Jahren, als er zu den Cassablankas dazu stieß. Das nächste Lied wurde als „der größte Schleicher in der Musikgeschichte“ angekündigt – und ja in der Tat, „Keep cool“ von Pierre Wijnnobel begann genau so. Dann begaben sich die Musiker auf den Dixilandzug und das war das Stichwort für Renate Hörmann, die normalerweise hinter dem weißen Kontrabass zu finden ist, das Instrument zu wechseln. Ihre Kollegen Gerhard Hörmann (Trompete) und Christian Rehm (Posaune) halfen ihr beim richtigen Positionieren des Sousafons, und Renate Hörmann legte los, was die Zuschauer mit einem extra Applaus belohnten. Die Frau am Klavier war Brigitte Pettmesser und Florian Herrle der Mann am Schlagzeug.

Im zweiten Teil des Abends begaben sich die Musiker in die Swing-Ära mit dem Lied „I’ve got you under my skin“ von Cole Porter und wurden dabei von Farina Mayerhofer stimmlich unterstützt. Auch eine Art tierische Parabel fand ihren Platz in der Setlist des Abends und erheiterte die Zuhörer. Denn Nate King Cole’s „Straighten up and fly right“ durfte bei so einem Abend natürlich auch nicht fehlen. Überhaupt, möchte man die vielen Stilrichtungen der Cassablankas beschreiben, fallen einem unter anderem die Schlagwörter Kaffeehausmusik, Tanzmusik, Schlager und Jazz ein. „Ein richtiges Lieblingslied habe ich in unserer Setlist eigentlich nicht“, erzählte Großnick, vielmehr bereite es ihm einfach Freude, die Stimmung dieser alten Lieder im gemeinsamen Musizieren mit seinen Kolleginnen und Kollegen wieder aufzunehmen. Denn schließlich sei es ein besonderes Flair, „Musik unserer Großväter“ zu gestalten, so der Bandgründer. Dass die Auswahl der Lieder gelungen war, zeigte der langanhaltende Applaus des Publikums.

DK