Neuburg
Dieser Weg war steinig und schwer

Arbeiten am Arco-Felsen abgeschlossen – Bereich für Spaziergänger und Radfahrer wieder freigegeben

17.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:16 Uhr

Die Sicherungsarbeiten am Arco-Felsen sind abgeschlossen: Der Weg ist nun offiziell wieder freigegeben. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (v.r.), Peter Segeth, dritter Bürgermeister, und Rainer Bierwagen, GeWo-Geschäftsführer, entfernen die Absperrbaken. Fotos: Werner, DK-Archiv

Von Miriam Wernerund Christian Tamm

Neuburg – Genutzt haben den Weg sicherlich auch in der Zeit der Arbeiten viele Spaziergänger. Nun ist er aber wieder offiziell offen. Am Dienstagnachmittag wurde der Bereich rund um den Arco-Felsen – gerne auch als „Felsnase“ bezeichnet – von der Stadt freigegeben. Die Abbrucharbeiten und die Sicherungsmaßnahmen an dem porösen Gebilde sind nun beendet.

Seit 2019 hatte die Felsnase die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GeWo) beschäftigt. Sie ist Eigentümerin des Arco-Schlösschens und der darunter liegenden Grotte. Wenn man so will, begann alles mit einem einzelnen Stein auf dem Weg an der Donau. Ein besorgter Bürger wandte sich damit an das Ordnungsamt der Stadt Neuburg. Es folgte ein Gutachten, das zu dem Schluss kam, dass von dem Arco-Felsen durchaus Gefahr für Fußgänger und Radfahrer bestehen könnte. Der Weg wurde sicherheitshalber gesperrt.

Im Mai 2020 wurde erstmals mit einem Netz gesichert. Es folgten Messungen durch Geologen mit dem Ergebnis, dass die Seilsicherung nicht als dauerhafte Sicherung angesehen werden könne. „Das war eine schlimme Nachricht“, resümierte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU). Im April und Mai wurde gesprengt – dreimal insgesamt – Fangnetze wurden installiert (wir berichteten mehrfach).

Nun endlich, nach rund dreieinhalb Jahren, ist der Weg für die Spaziergänger und Fahrradfahrer wieder freigegeben. „Ich freue mich sehr, dass es diesen Tag nun tatsächlich gibt. Ich habe gar nicht mehr daran geglaubt“, eröffnete Gmehling seine Rede vor dem Arco-Felsen am Dienstagnachmittag. Feierlich wurden die Absperrbaken auf einen Kleintransporter des Ordnungsamtes verladen.

Kostenpunkt für die Arbeiten an der Felsnase: 190631,86 Euro. Seit dem 20. September 2019 gab es 43 Einzeltermine vor Ort, etliche Sachverständige wie Geologen und Fledermausexperten waren involviert und eine Spezialfirma wurde mit den Arbeiten am Felsen beauftragt.

„Ein schönes und teures Fleckerl“, betonte Gmehling. Natürlich könne gefragt werden, warum der ganze Aufwand? Doch das letzte Gutachten habe noch einmal bestätigt: Ein breiter Spalt durchzog den Felsen. „Es war nicht ohne – es bestand echte konkrete Gefahr“. Es habe keine andere Wahl gegeben, so der Oberbürgermeister.

Sichtlich erleichtert zeigte sich auch GeWo-Geschäftsführer Rainer Bierwagen. Nun sind die Sicherungsarbeiten erst einmal abgeschlossen, aber der Arco-Felsen wird die GeWo auch in den kommenden Jahren noch beschäftigen. „Jährlich muss der Efeuwuchs entfernt werden“, sagte er. Alle fünf Jahre stehen Wartungskontrollen an, alle 15 Jahre muss eine Prüfung des Felsens durch eine Spezialfirma erfolgen.

Im nächsten Schritt soll nun das Gelände rund um den Arco-Felsen verschönert werden. „Es bleibt nicht so blank, wie es jetzt dasteht“, sagte der Oberbürgermeister. Ein Kreuz, eine Madonna und ein „kleines Bankerl“ werden in den kommenden Wochen vor dem Fels aufgestellt: „Der Ort soll so werden, wie er früher war: ein Ort, wo man gerne verweilt mit traumhaften Blick auf das Schloss.“

DK