Langenmosen
Die Gemeindegrenzen fest im Blick

Feldgeschworene gehen Langenmosen an zwei Tagen zu Fuß ab

22.02.2022 | Stand 23.09.2023, 2:38 Uhr
Fritz Endres

Kurzes innehalten beim Marterl eines verunglückten Bürgers aus Winkelhausen. 1956 wurde er von einem Baum erschlagen. So mancher Graben musste von den Feldgeschworenen übersprungen werden, um alle Eckgrenzpunkte zu markieren. Fotos: M. Ahle

„In unserer Gemeinde ist es eine Tradition, dass im ersten Jahr einer neuen Legislaturperiode zwischen Neujahr und Mitte Januar die Gemeindegrenzen begangen werden“, erklärte Bürgermeisterin Ahle. Die letzte Begehung in Langenmosen war im Januar 2015. Coronabedingt war die Begehung im Januar 2021 nicht möglich. „Den Gemeinderäten, vor allem den neu gewählten, sollen dadurch die Gemeindegrenzen verdeutlicht werden“, so Ahle. Zudem werde auch während der Begehung auf aktuelle Themen hingewiesen. Die Grenzen der Gemeinde wurden in zwei Tagen abgegangen – danach gab es für die Beteiligten eine wohlverdiente Brotzeit.

Trotz des schlechten Wetters machten sich neun Personen auf den Weg. Aktuell gibt es in Langenmosen sieben Feldgeschworene: Martin Hipper, Josef Baumann, Vitus Stark, Vitus Stegmayr, Josef Bayr, Anton Winter und Martin Rehm. „Martin Hipper ist unser Obmann mit einer langjährigen Erfahrung. Er weiß fast auswendig, wo jeder Grenzstein sitzt, ist federführend bei der Begehung dabei und trägt die Pläne sowie Spraydosen zur Markierung der Grenzpunkte“, erzählte die Gemeindechefin. Das weitere Werkzeug wie Besen und eine Bürste wurde auf die Teilnehmer verteilt. Die Bürste war bei der Begehung übrigens am Ende noch ein hilfreiches Werkzeug, um die Schuhe von Lehm zu befreien.

Auf die Frage nach den Wegstrecken zeigte Ahle einen Lageplan, auf dem der Rundgang markiert ist: Es gibt zwei Wegstrecken. Die erste beginnt an der Malzhausener Sandgrube und führt in Richtung Klingsmoos, dann entlang des Moosgrabens südlich von Ludwigsmoos bis zum ehemaligen Moosschneider am Erdweg entlang über den Moosberg zur Kreisstraße ND 14. Die zweite Route führt an der ND 14 weiter zur „Launa“ Richtung Linden, entlang der Naba und durch das Holz von Ost nach West zur Sandgrube in Malzhausen.

Eine Brotzeit erwartete die fleißigen Marschierer am Bauwagen in Linden. „So eine Wanderung entlang der Gemeindegrenzen ist durchaus anstrengend. Schließend mussten wir in Wäldern Dickicht, Gestrüpp und auch einige Gräben überwinden“, erzählte die Bürgermeisterin. Wegen des Sturmes richteten sich die Blicke der Beteiligten immer wieder nach oben in die Bäume. Die Gefahr von herabfallenden Ästen war durchaus gegeben. Und Ausdauer war gefragt: Bei der ersten Route wurde eine Strecke von 12,5 Kilometern zurückgelegt, am zweiten Tag waren es 17 Kilometer. Bei Obmann Martin Hipper bedankte sich die Bürgermeisterin für die perfekte Organisation. Er habe an alles gedacht. Ahle: „Es ist immer wieder ein Erlebnis, in einer Gemeinschaft die Gemeindegrenzen zu begehen.“

SZ