Aresing
Die Energiewende liegt den Aresingern am Herzen

Ein entsprechender Antrag ist bei der Bürgerversammlung eingereicht worden

08.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:07 Uhr

In der Stockschützenhalle sprach Bürgermeister Klaus Angermeier zu seinen Bürgern. Er durfte eine ganze Reihe Fragen beantworten und bekam auch zwei Anträge überreicht. Foto: Hofmann

Von Bernd Hofmann

Aresing – Es hätten schon noch ein paar Leute mehr Platz gehabt unter dem Dach der BCA-Stockschützenanlage, doch die, die am Samstagabend zur Aresinger Bürgerversammlung gekommen waren, zeigten sich als recht diskussionsfreudig. Bürgermeister Klaus Angermeier (CSU) durfte eine ganze Reihe von Fragen beantworten und auch zwei Anträge entgegennehmen, mit denen sich der Gemeinderat im Herbst befassen muss.

Als nach der Vorstellung des Verkehrskonzepts durch Robert Ulzhöfer und Angermeiers Bericht über das vergangene Haushaltsjahr die Diskussion begann, war die Energiewende ein Hauptthema. Für Manfred Specht geht es dabei in Aresing nicht schnell genug. Er überreichte Angermeier deswegen schriftlich den Antrag, dass sich der Gemeinderat mit der Sache befassen solle. Auch drei konkrete Vorschläge nannte er: Standorte für Bürgerwindräder suchen, Photovoltaikanlagen auf Dächern fördern, eventuell mit Zuschüssen der Gemeinde, und mit Landwirten reden, ob sie Interesse hätten, Biogasanlagen zu bauen. Wünschenswertes Ziel wäre für Specht, dass Aresing bei der Energieerzeugung autark wird.

Aresinger Energiekonzept soll bis zum Winter kommen

Der Gemeinderat sei bereits dran, berichtete Angermeier. Nachdem zwei Anträge für größere Freiflächen-Photovoltaikanlagen eingereicht worden seien, habe man beschlossen, in Zusammenarbeit mit der Bürgerenergiegenossenschaft ein umfassendes Energiekonzept zu erstellen. Das werde im Spätherbst oder Winter erwartet und solle als Grundlage für das weitere Vorgehen dienen.

Ein anderer Bürger wollte später wissen, inwieweit die Bevölkerung Einblicke gewährt bekomme in die Genehmigung der beiden geplanten Freiflächenanlagen – er befürchtete offenbar, dass einer der Bewerber, weil er der Gemeinde „nähersteht“, bessere Karten haben könnte als der andere, der aber das nach Ansicht des Fragestellers interessantere Projekt habe. „Wir haben beide Anträge zurückgestellt“, erklärte Angermeier und verwies erneut auf das in der Aufstellung begriffene Energiekonzept. „Wir machen uns da sehr viele Gedanken“, versicherte der Bürgermeister. So werde es künftig bei neuen Siedlungs- und Gewerbegebieten Verpflichtungen für Photovoltaikanlagen auf den Dächern geben. Bei Windrädern oder Solarparks möchte Angermeier, dass sich die Bürger beteiligen können – das erhöhe die Akzeptanz.

Mit der alten Kiefer an der Straße nach Rettenbach ist vor zwei Jahren das zu diesem Zeitpunkt einzige Naturdenkmal der Gemeinde Aresing gefällt worden. Altbürgermeister Horst Rössler schlug deswegen Neupflanzungen vor. Angermeier informierte darüber, dass Aresing inzwischen mit dem mächtigen Ahornbaum am nördlichen Ortseingang wieder ein offizielles Naturdenkmal besitze.

Im Hinblick auf die geplante Bebauung auf dem Gelände des Alten Wirts – dort könnten drei größere Gebäude mit Wohn- und Geschäftsräumen sowie ein Biergarten auf der Weilachseite hinkommen – kritisierte ein Nachbar, dass Querparkbuchten direkt an der Staatsstraße vorgesehen sind: „Das ist irrsinnig!“ Das sei zum Ausparken viel zu unübersichtlich. Angermeier verwies darauf, dass diese Planung nur ein erster Entwurf sei. Generell müsse die Gemeinde zuerst einen Bebauungsplan aufstellen, und zu dem könnten dann Bürger und auch Fachbehörden wie Wasserwirtschaftsamt und Straßenbaubehörde Stellungnahmen abgeben.

Kritik musste Angermeier einstecken, weil sich die Gemeinde nach Ansicht eines Bürgers nicht um den Schutz vor Hochwasser und Starkregen kümmere. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass für die Weilach schon mal meterhohe Betonmauern im Gespräch gewesen seien, die man in Aresing sicherlich nicht haben wolle. Einzelne Schutzmaßnahmen – zum Beispiel in Rosensteig oder bei der Hänggasse – habe die Gemeinde in der Vergangenheit immer wieder umgesetzt.

Verkehrsspiegel und Busabfahrtszeiten

Dann notierte Angermeier noch für eine der nächsten Gemeinderatssitzungen, dass zwei Verkehrsspiegel beantragt wurden, für die Einmündung der Kabisstraße in die Lenbachstraße und für den Hohen Weg an der Sonnenhamer Straße. Eine Bürgerin schlug vor, die Busverbindung nach Schrobenhausen, die gar nicht so schlecht sei, besser bekannt zu machen, ein anderer forderte Angermeier auf, sich für eine bessere Taktung der Busse am Schrobenhausener Bahnhof einzusetzen – die seien immer dann, wenn die Züge eintreffen, wenige Minuten vorher abgefahren. Auch der Wunsch, die Gemeinde möge das Pfarrhaus kaufen und für die Kinderbetreuung nutzen, wurde angesprochen.

SZ