Neuburg
Die Bilder erzählen lassen

Susanne Pohl und Stefan Wanzl-Lawrence zeigen im „das otto“ die Ausstellung „Quattromani“

09.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:25 Uhr

Die Künstlerin Susanne Pohl erläutert Besuchern der Vernissage Hintergründe zum Bild. Foto: Stiglmair

Neuburg – Bei der gut besuchten Ausstellungseröffnung „Quattromani“ der Neuburger Künstler Susanne Pohl und Stefan Wanzl-Lawrence am Freitag im „das otto“ ist lebhaft zwischen den Künstlern diskutiert worden, wie der Prozess der Entstehung der Bilder als Gemeinschaftswerk funktioniert. Rainer Röschke warf die Frage auf, welche Konflikte beim Bearbeiten der Bilder auftreten können, wenn zwei unterschiedliche Künstler mit je eigenem Gestaltungswillen ein Werk erschaffen. Stefan Wanzl-Lawrence verwies dabei auch auf seine anfängliche Skepsis und gleichzeitig auf seine Überraschung, wie gut es funktioniert, wenn man sich nur darauf einlässt. Susanne Pohl unterstrich dabei, wie wichtig das Vertrauensverhältnis zueinander bei dieser Arbeitsweise ist. Die Vielzahl der Bilder, die von beiden mittlerweile „vierhändig“ geschaffen wurden, zeigen, dass sich diese Arbeitsweise für beide Künstler sehr bewährt hat.

In seiner Einführung zur Ausstellung lud Gerhard Stiglmair die Besucher ein, sich auf die Geschichten einzulassen, die die Bilder erzählen, aber weniger mit dem Fokus, was will mir der Künstler mit dem Bild sagen, als mit der Frage, was geht bei einem selbst mit den Bildern in Resonanz. Dadurch hat man die Möglichkeit über die Arbeiten etwas über sich selbst zu erfahren und wenn man eines der Bilder kauft und es in seinem privaten Umfeld aufhängt, einen willkommen Anlass zu haben, über sich selbst zu reflektieren.

Susanne Pohl griff in ihren Erläuterungen diesen Gedanken auf und berichtete, wo gemeinsam begonnen wird, auf unterschiedlichen Seiten einer Leinwand, die dann, wenn sie gedreht wird, neue Perspektiven ermöglicht und damit neue Inspirationen für den jeweilis anderen Counterpart. Dabei beschrieb sie den Entstehungsprozess als konstruktiv und weniger konfliktbehaftet, getragen von einem großen Vertrauen zueinander, den anderen zu achten und sich auf seine Impulse einzulassen.

Für die musikalische Umrahmung sorgten die Geschwister Sophie und Johannes Daniel mit jazzigen Klängen, die in dieser Konstellation ihr Debüt unter dem Bandnamen so jott?! gaben. Die Ausstellung ist noch bis 8. September von Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.

DK