Mehr Polizeipräsenz
Erhöhte Aufmerksamkeit nach Zwischenfall in Peutenhausen

20.12.2022 | Stand 17.09.2023, 7:58 Uhr

Symbolbild: dpa

Von Mathias Petry

Auch vier Tage nach dem Zwischenfall ist die Verunsicherung groß: Wie berichtet, waren am Freitag in Peutenhausen zwei betrunkene Asylbewerber mehrere Frauen am Rande eines Gottesdienstes angegangen.

Betroffen waren offenbar eine 76-jährige und eine 63-jährige Frau, die dabei wohl zu Boden ging und von einem der Männer gebissen wurde. Wie die Polizei und das Landratsamt bestätigen, wurden die beiden jungen Männer sofort aus der Flüchtlingsunterkunft Peutenhausen entfernt und an einem anderen Ort untergebracht, sie sind also weg.

Die beiden Männer, 18 und 29 Jahre alt, waren am Freitag noch verhaftet worden, für einen weiteren Haftbefehl reichte das, was passiert war, wohl aber nicht aus. Auch nicht die Begegnung mit der Ministrantin hinter der Kirche, die nach Recherchen unserer Zeitung gerade den Weihwasserkessel ausleerte, als einer der Männer plötzlich vor ihr stand. Der Mann berührte sie wohl an der Schulter – und kein fremder Mann hat eine junge Frau gegen ihren Willen an der Schulter anzufassen. Es passierte wohl aber zumindest nichts Schlimmeres.

Ministrantin wohl nicht verfolgt

In Peutenhausen wurde auch am Dienstag noch erzählt, dass der Asylbewerber das Mädchen bis vor die Haustür verfolgt habe; das bestätigte sich bei weiteren Ermittlungen so wohl nicht. Die Ministrantin scheint wohl jemanden gesehen zu haben, der ihr ein Stück folgte, die Person drehte aber nach einem kurzen Stück wieder ab.

Wie die Schrobenhausener Polizei auf Anfrage berichtet, sind ihr keine weiteren Fälle von Belästigung durch die beiden Männer bekannt. Wobei es einen weiteren Übergriff gegeben haben soll. „Eine über 80-jährige Frau die nicht genannt werden will, hat mir erzählt, dass sie von einem jungen Mann am Hals gepackt wurde“, schrieb ein Peutenhausener (Name bekannt) der Redaktion. Und weiter: „Geistesgegenwärtig konnte sie diesen wegstoßen und anschließend in die Kirche flüchten. Dort saßen bereits die anderen Opfer in Todesangst.“ Aktenkundig ist der Fall bisher aber nicht.

Polizei hat Präsenz erhöht

Weitere Opfer können sich jederzeit unter Telefon (08252) 8975-0 an die Polizei Schrobenhausen werden. Auch wenn die beiden Männer inzwischen nicht mehr in der Unterkunft sind, haben die Beamten die Präsenz erhöht und sind dort regelmäßig mit Streifen unterwegs, wie Schrobenhausens Polizeichef Christian Linden berichtet.

Auch das Landratsamt in Neuburg schickt seine Kümmerer verstärkt nach Peutenhausen, um einen Beitrag zu leisten, dass sich ein Zwischenfall wie der am Freitagabend nicht wiederholt. „Wir haben ein Auge drauf“, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes, das am Freitag sofort reagierte und dafür sorgte, dass die beiden übergriffigen Männer nicht mehr in die kleine Gemeinde zurückkehren konnten.

SZ