Von Christian Tamm
Neuburg – Der Historische Verein gehört zu den ältesten Vereinen Neuburgs. Eine Institution, gewisser Maßen. Doch auch an einer solchen gehen die aktuellen Entwicklungen nicht spurlos vorbei. Und so wendete man sich an die Stadt und bat für das laufende Jahr um die Erhöhung der zuletzt üblichen Zuschüsse für die Vereinsarbeit von 7000 Euro auf 10000 Euro. Und am Dienstagabend hat der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss darüber befunden – negativ.
Gabriele Kaps (CSU) sitzt in diesem Ausschuss und ist Kulturreferentin des Stadtrats. Sie sagte unserer Zeitung im Vorfeld, der Historische Verein habe viel für Neuburg getan und dürfe nicht im Regen stehen gelassen werden. Jedoch würde man einen Präzedenzfall schaffen, käme man dem Verein aufgrund der Inflation entgegen. „Das Thema haben natürlich auch andere Vereine – und die Stadt hat klamme Kassen“, so Kaps. Und in der Sitzung betonte sie, man habe dem Verein bereits mitgeteilt, dass es damit wohl nichts werden würde.
Florian Herold (FW) sah in diesen Zahlen nicht das Problem. Die Kosten für die Stadt lägen woanders und man müsse sich fragen, was der Verein und die Bewahrung der Geschichte der Stadt auf lange Sicht wert seien? Denn die gehüteten Kunstwerke würden in Jahren noch da sein. Ein Plädoyer für eine grundsätzliche Lösung. Und Theo Walter (Grüne) warf ein, dass man auch 8500 Euro geben könne, was jedoch später abgelehnt wurde.
Es bleibt also bei 7000 Euro Zuschuss für die Vereinsarbeit – dazu kommen weitere Posten, etwa für Personalkosten, die von der Stadt aufgrund eines Vertrages von 1987 getragen werden, wie OB Bernhard Gmehling (CSU) erklärt. Natürlich könne man diesen irgendwann auch ändern.
Michael Henker ist der Vorsitzende des Vereins. Er erklärte am Dienstag auf Anfrage zur Lage des Vereins, er könne sich über die Zahl der Mitglieder nicht beschweren – auch wenn es schon schön wäre, jungen Nachwuchs zu gewinnen. Und auch finanziell gebe es eigentlich kaum zu klagen, eigentlich. Denn die deutlich gestiegenen Kosten machten dem Verein zu schaffen. Im Jahr 2023 sieht der Haushaltsplan nach Auskunft des Vereins insgesamt 142800 Euro vor. Am Ende bleibe jedoch ein Minus von mehr als 8000 Euro. Im Antrag sprach der Verein hier von „nicht kalkulierbaren Betriebskostensteigerungen“.
DK
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