Gerolsbach
Der Schlüter Gigant oder ein ICE-Führerhaus

Sehnsuchtsorte erreichbar gemacht – Alberzeller Kommunionkinder spenden erneut für den Verein Herzenswünsche

12.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:27 Uhr

Davon hat Christoph lange geträumt: Ein Mega-Traktor zum Anfassen. Fotos: Böhm

Gerolsbach – Man kennt und schätzt sie im Landkreis Pfaffenhofen und im Schrobenhausener Land: Die Gerolsbacherin Sabine Bauer, die seit vielen Jahren im Verein Herzenswünsche engagiert ist. In unermüdlicher Umtriebigkeit sammelt sie nicht ausschließlich Spendengelder, sondern ist auch stets auf der Suche nach Möglichkeiten, die kreativen Wünsche, die von Kindern an den Verein herangetragen werden, zu erfüllen. Denn das ist die Mission des Vereins: Kindern und Jugendlichen, die durch oftmals sehr lang andauernde Klinikaufenthalte belastet sind, mit einen besonderen Erlebnis belebende Eindrücke und neuen Lebensmut zu schenken.

Im Simulator selber durchdie Landschaft rauschen

Mittlerweile sind Bekannte und Nachbarn gar nicht mehr so erstaunt, wenn Sabine Bauer dann auch mal vor ihrer Tür mit einer Idee für eine Wunscherfüllung steht und um Unterstützung bittet. So geschehen beim Gerolsbacher Lutz Wiethop. Er ist Leiter Bordservice Süd und Ost bei der DB Fernverkehr und war sofort dabei, als es darum ging, die nötigen Kontakte herzustellen, um einen traumhaften Eisenbahnwunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Und so konnte der sechsjährige Benni im BayernForum in München einen aufregenden Tag mit vielen Überraschungen erleben.

Das Team um Florian Krautbauer, Leiter des Bereichs Triebfahrzeugführer bei der DB Fernverkehr AG, organisierte mit viel Engagement und Sinn fürs Detail das Lokfahren im Simulator, der „Zusi-Übungsstation“. Benni ist Eisenbahnexperte und bediente – nach einer professionellen Einweisung – auf dem Schoß seiner Mutter Tanja mit viel Gespür allerlei Hebel und Knöpfe. Er war auf einer abwechslungsreichen Übungsstrecke unterwegs mit zahlreichen Signalen, Bahnhöfen, Brücken und Tunneln. Benni war begeistert. Doch nicht nur das: Auch das Fahrercockpit eines echten ICE durfte er betreten und ließ sich jeden Schalter ganz genau erklären.

Mit Benni gemeinsam hat der siebenjährige Christoph aus Eggenfelden die Schwäche für große Maschinen: Er hatte sich eine Fahrt mit dem Schlüter Profi Gigant, dem leistungsstärksten Traktor in Europa, gewünscht. Unter Mitwirkung der neuen Mitstreiterin Michaela Härtl aus Pfaffenhofen konnte der Schlüter Profi Gigant tatsächlich im Zentrum dieser speziellen Herzenswunscherfüllung stehen.

Christoph und sein Papa sind große Schlüterfans. Der Schlüter Profi Gigant ist der ganze Stolz von Ludwig Streitberger aus Karlshuld. Es gebe den Monsterbulldog lediglich in ganz wenigen Fällen noch auf der Welt. Ludwig Streitberger ließ sich nicht lange bitten und war sofort dabei, Christophs Herzenswunsch, eine Runde mit dem Schlüter zu drehen, zu erfüllen. Anfang Mai war es soweit.

Eine Runde auf demauf dem Monster-Traktor

Christoph und seine Eltern waren sehr aufgeregt, den Schlüter live zu sehen. Die Freude war umso größer, als dann aus einer Runde noch eine zweite Runde mit einem zweiten Schlüter wurde. Das Wetter hätte beinahe nicht mitgespielt, aber außer ein paar kleineren Freudentränen vom Himmel blieb alles trocken. Die Freude war riesig.

Auch, wenn bei den Wunscherfüllungen vieles unentgeltlich geschieht – es entstehen natürlich Kosten für Fahrten, Eintrittskarten, Konzerttickets oder anderes. Deshalb ist der Verein dankbar für Spenden. Wie unlängst die der Alberzeller Kommunionkinder.

„Für die Kinder war es wichtig, dass es eine Spende von Kindern für Kinder wird“, berichtet Sabine Bauer. Acht Mütter hatten sich zusammengefunden, um 85 Palmbuschen zu binden, die dann während der Vorabendmesse zum Palmsonntag gegen eine Spende abgegeben wurden. Die Spende kommt nun neuen Herzenswunscherfüllungen der Kinder zu Gute, die Sabine Bauer in der Schwabinger Kinderonkologie ehrenamtlich betreut.

Der Verein Herzenswünsche sei stolz darauf, so Bauer, seit vielen Jahren das deutsche Spendensiegel zu führen. Es dokumentiere, dass der Verein satzungsgemäß arbeite, verantwortungsvoll mit den erhaltenen Spenden umgehe und die Finanzen des Vereins transparent gemacht seien.

bsy