Karriereende erst nach dem Aufstieg
Der neue Kapitän der Green Devils Schrobenhausen, Simon Ettenreich, bleibt trotz Verletzung optimistisch

08.11.2024 | Stand 08.11.2024, 20:50 Uhr |

Zwar nicht mittendrin, aber trotzdem weiterhin dabei: Simon Ettenreich (l.) auf der Mannschaftsbank der Green Devils – direkt neben Chefcoach Peter Trübswetter. Foto: M. Schalk

Der Rücken schmerzt. Das ist so oder so unangenehm für Simon Ettenreich, und damit sportlich gesehen auch für die Schrobenhausener Green-Devils-Basketballer. In einer Saison, in der der 32-Jährige zum Kapitän aufgestiegen ist, tut es aber noch ein bisschen mehr weh. Beim zweiten SSV-Heimspiel der Bezirksoberliga Schwaben 2024/25, an diesem Samstag (Beginn um 19.45 Uhr) gegen den TSV Gersthofen, muss sich Ettenreich wieder mit der unterstützenden Zuschauerrolle abfinden.

„Ich gebe nicht auf und ziehe durch“

Er habe zwischenzeitlich schon mal über das Karriereende nachgedacht, verrät Ettenreich. Aber so, nach einem weiteren Abstieg? Er sei ja bei beiden Abstiegen in den vergangenen Jahren, von der 2. Regionalliga runter in die Bezirksoberliga, dabei gewesen. „Und ich habe mir vorgenommen, so lange Basketball zu spielen, bis wir wieder in der Bayernliga sind“, sagt der 32-Jährige mit einem Grinsen. Wobei er das schon ernst meint. „Ich gebe jedenfalls nicht auf und ziehe noch mal durch“, sagt Ettenreich sympathisch-selbstbewusst.

So ganz leicht fällt das nicht immer. Schon in den vergangenen Jahren hatte sich der 2,02-Meter große Center-Spieler immer wieder mit komplizierten Rückenproblemen herumgeschlagen, Ärzte aufgesucht, verschiedene Behandlungen probiert. Kurz zusammengefasst beschreibt Ettenreich seinen Zustand jetzt so: „Es gibt einen Therapieansatz, der wohl durchschlagen soll. Die Schmerzen halten sich in Grenzen, und ich bin deshalb sehr positiv gestimmt.“

Das spürt man auch, wenn Ettenreich über die Green Devils spricht, zu denen er ja erst relativ spät gestoßen war. Mit knapp 20 Jahren hatte der Ehekirchener überhaupt erst mit dem Basketball begonnen, sich dann in der dritten SSV-Vertretung immer mehr für die erste Mannschaft empfohlen und sich darin über die Jahre festgespielt, bis er in diesem Sommer von Coach Peter Trübswetter sogar zum Teamkapitän bestimmt wurde.

„Mega stolz“ auf Kapitänsamt

„Bei uns in der Mannschaft haben glücklicherweise alle etwas zu sagen“, schmunzelt Ettenreich. So viel habe sich also gar nicht geändert. „Aber trotzdem ist es natürlich eine tolle Wertschätzung, die mich mega stolz macht“, sagt er. Und natürlich schwingt hier auch ein bisschen Wehmut mit, denn selbstverständlich würde Ettenreich das Amt gerne auch auf dem Feld ausfüllen, „um vor allem die jungen Spieler zu unterstützen“, wie er sagt. Das versucht der 32-Jährige nun immerhin auf die ihm mögliche Art: Indem er bei allen Spielen, zu Hause und auswärts, dabei ist.

Also auch an diesem Samstagsabend in der eigenen Halle, in der Ettenreich gegen den Tabellenzweiten aus Gersthofen (3:1-Bilanz) auf eine ähnlich gute Atmosphäre wie am ersten Spieltag gegen den TSV Sonthofen hofft. „Die Stimmung in der Halle bringt uns manchmal in andere Hemisphären“, sagt er. Und vielleicht ja, noch vor Ettenreichs Karriereende in ein paar Jahren, auch irgendwann zurück in die Bayernliga.

SZ

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