Grabenspielplatz in Neuburg
Der Älteste erstrahlt in neuem Glanz

Spielplatz am Graben und reaktiviertes Kneippbecken für 200 000 Euro saniert – Barrierefreies Karussell

02.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:22 Uhr

Der Spielplatz am Graben erstrahlt in neuem Glanz. Foto: S. Hofmann

Von Sebastian Hofmann

Neuburg – Ein von vielen Bürgerinnen und Bürgern lang gehegter Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen: Das altehrwürdige Kneippbecken am Spielplatz nahe des Wolfgang-Wilhelm-Platzes wurde reaktiviert und am Dienstag offiziell eröffnet. Viel mehr dürfte die kleinen Neuburgerinnen und Neuburger aber der rundumerneuerte Graben-Spielplatz interessieren, der ab sofort auch wieder frei ist. Die Ertüchtigung und Erweiterung hat die Stadt 200000 Euro gekostet.

Die Neugestaltung des Kneippbeckens und des umgebenden Spielplatzes sind nur Mosaiksteine in der großen Frischzellenkur, die der Stadtberg an seiner südlichen Flanke dieser Tage verpasst bekommt. Der gesamte Umgriff um die sogenannte Hutzeldörre zwischen Burgwehr und unterer Stadtmauer wird seit Februar maschinell und per Hand bearbeitet. Rund 650000 Euro soll die gesamte Maßnahme kosten, bereits Anfang des Jahres gab es die Zusage, dass das Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“ mehr als die Hälfte, nämlich 362000 Euro, davon übernimmt.

Spielturm musste ausgetauscht werden

Der Spielplatz am sogenannten Graben ist, wie Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Kindergartenreferent Matthias Enghuber (beide CSU) berichteten, der älteste noch aktive der insgesamt 42 städtischen Spielplätze. „Ich wünsche mir, dass er nun von vielen Kindern genutzt wird“, sagte Gmehling bei der kleinen Eröffnungszeremonie am Dienstag. Das Stadtoberhaupt freute sich über die „absolute Bereicherung“ des Freizeitangebots in Neuburg und nannte den Spielplatz samt Kneipp-Anlage einen schönen Anlaufpunkt für alle Generationen.

Auf den ersten Blick hat sich am Areal, das einst in den 50er-Jahren im Zuge der bis dato letzten großen Sanierung des Grabens entstand, gar nicht viel getan. Wer allerdings genau hinschaut, der erkennt die qualitativ hochwertigen Spielgeräte, die nun das Angebot ergänzen. Die Schaukel hat die Sicherheitsprüfung bestanden und konnte erhalten bleiben. Der große Spielturm daneben ist allerdings neu, auch wenn er seinem Vorgänger verblüffend ähnlich sieht. Ganz neu hinzugekommen ist ein sogenanntes Tubefone. Das ist im Prinzip ein festinstalliertes Dosentelefon, dessen im Boden verlegte Rohre die Kommunikation über die Distanz ermöglichen. An zwei Orten sind Sprechmuscheln auf Kopfhöhe von Kindern aufgestellt, über die sich die Spielplatznutzer unterhalten können und sicher ihren Spaß haben werden.

Ein ganz besonderes Merkmal des aufgewerteten Graben-Spielplatzes ist das Karussell, das auf Initiative von Ralph Bartoschek (SPD), Sozialreferent des Neuburger Stadtrats, angeschafft wurde. Es ist ein inklusives Gerät, mit dem auch Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, mitfahren können. „Ich bin froh, dass der Ruf erhört wurde“, sagte Bartoschek. Es sei wichtig, dass Kinder mit Behinderung mit Kindern ohne Behinderung spielen könnten. „Das wird in den kommenden Jahren sicher immer gefragter sein“, ist sich der Sozialreferent sicher, der schon das nächste Projekt im Auge hat. Passend zum Rollstuhlfahrer-freundlichen Karussell hat der Spielplatz einen zweiten Eingang bekommen, der barrierefrei ist.

Ein kleinen Matschplatz gibt es auch

Großes Lob verteilte Bartoschek an Sachgebietsleiter Christoph Gastl vom Bauamt, der beständig anschiebe und viele Projekte möglich mache. „Er fragt immer nur: Wann pack’ ma’s an? Das ist ganz toll“, so Bartoschek. Ins gleiche Horn stieß Enghuber, der seinen Dank für die gute Arbeit der Verwaltung, des Bauhofs und der Stadtgärtnerei kundtat. „Da wird wahnsinnig mit hingelangt.“ Dadurch sei mittlerweile in Sachen Spielplatzerneuerung und -unterhalt ein großes Know-how in der Verwaltung vorhanden. Enghuber erläuterte, dass sich die Stadt weiterhin konsolidieren werde, was die Spielplätze betrifft, sprich: Qualität geht vor Quantität. „Wir wollen, dass die Spielplätze voneinander unterscheidbar sind, dass es an jedem etwas Besonderes gibt.“

Das ist am Graben nunmehr durch ein weiteres Objekt der Fall: An einem Schöpfbrunnen können Kinder Wasser an die Oberfläche holen, das über einen kurzen, steinernen Lauf mäandert. An dessen Ende liegt ein Sandbecken, wo die Kinder letztlich im Matsch spielen können. Außerdem gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten wie Bänke und Treppenstufen, die zum Verweilen einladen. Genauso wurde der große Sandkasten mit einer kleinen Mauer eingefasst, auf der es sich im Sitzen ebenfalls gut aushalten lässt.

Zum Besuchermagnet könnte sich das reaktivierte und deutlich größer ausgebaute Kneippbecken mausern. Unter den Augen der Büste Sebastian Kneipps, die aus der Zeit stammt, als sich Neuburg in den 1920er-Jahren zum Kurort aufschwingen wollte, kann munter Wasser getreten werden. Ein Becken daneben ermöglich es, auch die Arme abzukühlen. Die Becken haben eine kleine Strömung in sich, so dass stets frisches Wasser zur Verfügung steht.

DK