Ein bisschen glücklich sei dieser Sieg schon auch gewesen. Aber das habe sich seine Mannschaft in den vergangenen Wochen erarbeitet, meint Markus Bissinger, der Sportliche Leiter des FC Ehekirchen. Er nennt das 2:1 (1:1) gegen den FSV Pfaffenhofen das „Glück des Tüchtigen“. Auf jeden Fall war es ein wichtiger Schritt raus aus der Gefahrenzone.
Landesliga Südwest Sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegsrelegation hat der FCE vorerst, 29 Zähler insgesamt, „die uns niemand mehr nehmen kann“, sagt Bissinger. Gerne sollen in den voraussichtlich drei verbleibenden Landesligaspielen in diesem Kalenderjahr aber noch so viele wie möglich dazukommen. „Je größer das Polster ist, desto besser“, weiß der Ehekirchener Fußballchef.
Gute Spieler gegen eine gute Mannschaft
Dass der FSV Pfaffenhofen dabei einer der Konkurrenten sein könnte − so richtig hatte man das vor dieser Saison nicht geglaubt. Gemessen an den Fähigkeiten und Vitae ihrer Einzelspieler, wurden die Pfaffenhofener eigentlich als vermeintliches Topteam der Landesliga Südwest eingestuft. „Sie haben auch gute Spieler“, sagt Bissinger. „Aber gute Spieler machen noch keine gute Mannschaft.“ Der 38-Jährige will damit nicht behaupten, dass der FSV kein passendes Teamgefüge habe, sondern vielmehr, dass es bei seinem FCE derzeit vor allem in dieser Hinsicht stimme. „Jeder hat Lust für den anderen zu rennen“, freut sich Bissinger. Das äußere sich dann auch in den Ergebnissen.
Im Heimspiel am Sonntag wurde zunächst aber nicht nur gelaufen und Fußball gespielt, sondern auch gegrätscht und gefoult. Zuerst wurde Ehekirchens Max Schmidt auf unfaire Weise gestoppt – Spielertrainer und Sturmpartner Christoph Hollinger verwandelte den Strafstoß zum 1:0 (3.). Eine halbe Stunde später nutzte Pfaffenhofens Michael Senger dieselbe Gelegenheit (nach Foul an Maurice Untersänger) zum 1:1 (33.). Senger schlenzte den Ball im zweiten Durchgang auch noch an den Pfosten – eine der Szenen, in denen der FCE das Glück auf seiner Seite hatte.
„Fällt auch nicht jede Woche so rein“
Eine Mischung aus Mut, Schusstechnik und ebenfalls etwas Glück (weil noch leicht abgefälscht) war dann das Ehekirchener Siegtor, bei dem sich Max Seitle aus 35 Metern ein Herz gefasst hatte. Der Ball schlug hinter FSV-Torhüter Sebastian Kolbe im Pfaffenhofener Tor ein (75.). „Der fällt auch nicht jede Woche so rein“, schmunzelt Bissinger. Auch hier: Der Mut wurde mit einem kollektiven Glücksgefühl belohnt.
In der Schlussphase gab es für den FCE dann noch mal ein paar brenzlige Momente zu überstehen, bis der neunte Saisonsieg (exakt so viele wie Niederlagen) feststand. Und damit auch ein kleines Stück Entspannung im Abstiegskampf, in der der FCE ja glücklicherweise noch nicht wirklich verwickelt gewesen ist.
Damit das so bleibt, fordert Bissinger, „jetzt in Wertingen unbedingt nachzulegen“. Beim Tabellenvorletzten sind die Ehekirchener am nächsten Sonntag zu Gast – und werden dort wieder tüchtig für ein aus ihrer Sicht glückliches Ergebnis arbeiten.
DK
Aufstellung FCE: Korbinian Neumaier, Yunus Erdal, Lucas Labus, Paul Schmidt (64. Peter Füger), Tobias Vollnhals, Daniel Biermann, Julian Hollinger (81. Leon Lauber), Max Seitle (76. Ermin Alagic), Christoph Hollinger, Markus Kugler (60. Maximilian Koschig), Maximilian Schmidt (90.+2 Florian Ettenreich)
Tore: 1:0 Christoph Hollinger (3., Foulelfmeter), 1:1 Michael Senger (33., Foulelfmeter), 2:1 Max Seitle (75.)
Schiedsrichter: Julian Perl mit seinen Assistenten Vincenzo Tropeano und Christos Nalpantidis
Zuschauer: 200
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