Karlshuld
Das Donaumoos bebt

51. Karlshulder Volksfest geht mit lebhaftem Wochenende zu Ende – Streitschlichter attackiert

03.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:37 Uhr

Der Freitagabend gehörte der Eslarner Showband. Die heizte dem Publikum mit einem breit gefächerten Programm bis kurz vor Mitternacht kräftig ein. Fotos: Schmitt

Von Ralf Schmitt

Karlshuld – Nach fünf Tagen ist das Karlshulder Volksfest am Sonntag zu Ende gegangen. Es war ein Experiment, das erste Donaumoos-Volksfest seit 2019 statt um den 1. Mai herum im Sommer zu veranstalten. Aber wenn man das Interesse der Besucherinnen und Besucher betrachtet, kann man sagen: Das Experiment ist gelungen. Wir haben zwei Höhepunkte aus der Nähe betrachtet: den Auftritt der Eslarner Showband am Freitagabend und den Familientag am Samstag.

Mit der Verpflichtung der Eslarner Showband haben die Verantwortlichen des Karlshulder Volksfestes einen Volltreffer gelandet. Die Gäste standen am Freitagabend schon auf den Bänken, da waren die ersten Töne noch gar nicht gespielt. Von der ersten Minute an heizten die sechs Männer und zwei Frauen aus der Oberpfalz ihrem Publikum richtig ein. Für Besucher Christian Kirschner, selbst Schlagzeuger, ist das „die beste Showband die ich kenne“. Der 25-Jährige fand deren Show, den Sound und die gezeigten Effekte „einfach Spitze“. Auf die Frage, von wo er denn den Weg nach Karlshuld gefunden habe, antwortete er nachvollziehbar: „vo dahoam“. Etwas deutlicher wurde da schon Marius. Der 23-jährige Kölner besuchte Freunde und saß mit einem für ihn vollkommen ungewohnten Trinkgefäß, in „ausländischer“ bayerischer Tracht am Biertisch und feierte ausgelassen mit. Am Nachbartisch saßen Carina Schmidl (22), die in Karlshuld „fast jeden kennt“, und ihre Freundin Laura Schulze. Laura ist aus dem Ort, für sie ist es als Einheimische Tradition, dieses Fest zu besuchen und „in der ersten Reihe mitzufeiern“.

Mittlerweile nahm im Festzelt der Lärmpegel zu. Nicht ganz schuldlos daran war die Frage der Band – „wie heißt die Mutter von Niki Lauda?“ Die mehr als 2500 Besucher antworteten lautstark und mit erhobenen Armen: „Mama Lauda, Mama Lauda.“ Spätestens da wurden die Musiker ihrem Ruf als „Kultband vom Barthelmarkt“ gerecht. Das Repertoire des Abends war weit gespannt. Es reichte vom Tiroler Marsch über Haindling bis hin zu Rammstein und AC/DC. Am Freitag wurde wirklich für jede Altersgruppe und jede Geschmacksrichtung etwas geboten. Für jeden Block änderte die Band ihre Outfits. Egal ob als Stormtrooper mit Darth Vader als Frontmann oder mit „Hansi der Rampensau“ als Freddie Mercury, der auf einer Sänfte durch das Festzelt getragen wurde, alles fand die uneingeschränkte Begeisterung der Gäste.

Viel ruhiger, aber mindestens genauso lebhaft, wurde es zum Familiennachmittag am Samstag. Viele Besucher nutzten die angenehmen Temperaturen und vergnügten sich an den Fahrgeschäften oder Essenständen. Der dreijährige Heinrich aus Probfeld war mit seinen vier Geschwistern und der Mama gekommen. Am Karussell konnte er sich nicht zwischen Feuerwehrauto und Hubschrauber entscheiden. Mit Zwillingsschwester Erika bestieg er dann die zwei Traktoren. Johannes (5) aus Schrobenhausen war mit seiner kleinen Schwester Lisa und den Eltern gekommen. Der Bub genoss am „Beachjumper“ das Gefühl der Schwerelosigkeit. Anziehungspunkt für Jugendliche und Teenager war der „Bavarian Dance“, wo sie sich lachend durch die Luft schleudern ließen.

Die Beurteilung der Festtage von den beteiligten Schaustellern fiel unterschiedlich aus. Die Losverkäuferin bezeichnete das Geschäft als „durchwachsen“. Schießbudenbetreiber Kevin Kraus aus Obermaxfeld hatte ein Heimspiel und war „zufrieden“. Einer der Mitarbeiter am Autoscooter meinte, es wäre wie „vor der Pandemie.“ Sascha Feger am Süßigkeitenstand und Enkel von Peter Winterholler, einem der Initiatoren des Volksfestes, war dankbar, dass die Gemeinde es möglich gemacht hat, dass das Karlshulder Volksfest überhaupt stattfinden kann.

Streitschlichter gerät zwischen die Fronten

Auf dem Karlshulder Volksfest ist Samstagnacht ein Streit eskaliert. Wie die Polizei berichtet, hat ein 22-jähriger Schrobenhausener gegen 21.45 Uhr versucht, einen Streit zu schlichten. Dabei geriet er zwischen die Fronten, ein 33-jähriger Karlshulder schlug ihm bei der Auseinandersetzung ins Gesicht. Der Geschädigte erlitt leichte Verletzungen, den Angreifer erwartet eine Strafanzeige wegen Körperverletzung.

DK