Damen dominieren
Marion Weiß neue Königin der Brunnener Sportschützen

18.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:18 Uhr

Die Frauen in der Überzahl: (v.l.) Jugendkönigin Katharina Schäfer, Schützenkönigin Marion Weiß und Luftpistolenkönig Lukas Kopold. Foto: Dittenhauser

Von Corinna Dittenhauser

Brunnen – Allerlei Neues erfuhren die zahlreich erschienenen Mitglieder der Brunnener Sportschützen bei der Jahreshauptversammlung ihres Vereins. Vor allem zeigte sich dabei, dass die Schützinnen ihre männlichen Kollegen ganz schön in die Schranken weisen können.

Doch zunächst einmal von vorne: Zum ersten Mal führte die Schützenmeisterin Gabriele Kroh nach ihrer Wahl im vergangenen Jahr die Gäste durch das Programm der Jahreshauptversammlung, zu der sie auch den Gauschützenmeister Andreas Elbl begrüßen durfte. Bei ihrem Jahresrückblick verwies sie unter anderem auf zahlreiche Geburtstagsbesuche und stellte fest, dass man auch gerne den in Kanada lebenden Gründer und Ehrenschützenmeister des Vereins, Rupert Raith, zu seinem 85. Geburtstag besucht hätte. „Unsere Kassenwartin hat uns die Kosten für diese Reise leider nicht genehmigt“, erläuterte sie ironisch. „So musste sich Rupert dann doch mit einer Glückwunschkarte zufriedengeben.“

Interessiert verfolgten die Mitglieder anschließend die verschiedenen Sportberichte. „Trotz intensiver Trainingseinheiten mit dem international erfolgreichen Schützen Colin Müller zeigt sich bei unseren Leistungen durchaus noch Luft nach oben“, stellte Sportleiter Andreas Kroh fest. „Aber vielleicht muss sich das Ganze erst einmal setzen. Auch regelmäßiges Training für alle aktiven Schützen würde hier nicht schaden“, fügte er mahnend an. Die Vereinsmeisterschaften, die am Dreikönigstag ausgeschossen wurden, liefen allerdings trotz des bemängelten Trainingsfleißes recht erfolgreich ab. Nach einem jeweils spannenden Finalschießen setzten sich dabei Sophia Schmidl (Jugend), Alexander Müller (Luftpistole) und Colin Müller (Luftgewehr) als Vereinsmeister durch.

Danach konnte Herbert Karhan, der Sportleiter für den Bereich Wurfscheibe, über einige Erfolge auf nationaler Ebene berichten. So sicherte sich die Mannschaft aus Brunnen den Bayerischen Meistertitel im Doppeltrap. Bei den Deutschen Meisterschaften errangen die erfolgreichen Schützen dann sogar die Bronzemedaille im Universaltrap.

Im Anschluss an die Sportberichte lieferten die Kassenwarte Thomas Schmid und Stefanie Ertl viele Neuigkeiten: So besteht die Hoffnung, dass sich das leidige Thema eines möglichen Bodenaustausches in der Arena nach jahrelangen Verhandlungen nun endlich dem Ende zuneigt. Vor diesem Hintergrund wog die Nachricht, dass der Verein das Jahr mit einem Minus abschließen musste, weniger schwer. „Natürlich darf man nicht vergessen, dass wir einige Sonderausgaben hatten.“, so Stefanie Ertl. Die Restauration der Vereinsfahne sei so ein Posten, der natürlich ordentlich ins Geld gegangen sei. „Dafür ist die Fahne jetzt wieder top herausgeputzt. Mit der kann man sich auf einer Fahnenweihe nun wirklich sehen lassen“, freute sich die Kassenwartin.

Nach der Entlastung des Vorstands kam es im Anschluss zur mit Spannung erwarteten Kür der diesjährigen Schützenkönige. Zunächst konnte sich die neue Jugendkönigin Katharina Schäfer freuen. Sie setzte sich mit einem 99,9-Teiler gegen ihre Konkurrentinnen Valentina Riepold und Marie Huber durch. Bei den Pistolenschützen waren die Plätze dann wieder rein männlich belegt. Neuer Pistolenkönig wurde Lukas Kopold (101,53-Teiler) vor Manfred Streitberger und Andreas Kroh.

Beim Luftgewehr zeigte sich dann aber deutlich, dass in diesem Jahr die Frauen in Brunnen die Nase vorne hatten. Mit einem 28,86-Teiler wurde Marion Weiß zur neuen Schützenkönigin gekürt. Auch die Plätze zwei und drei belegten dann mit Michaela Wagner und Anja Schoderer ausschließlich Sportlerinnen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals eine Königsproklamation mit einer solchen Zusammensetzung hatten“, kommentierte Sportleiter Andreas Kroh das Novum. Aber ob Mann oder Frau – alle Gewinner freuten sich gleichermaßen über ihre Erfolge und feierten diese dann auch gemeinsam und ausgelassen im Anschluss an die Preisverleihung.

SZ