Schrobenhausen
CSU zeigt sich unzufrieden

Kritik an Bürgermeister und Stadtverwaltung bei der Jahreshauptversammlung

22.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:48 Uhr

Groß, rund, orange – und von der CSU: Vor einigen Wochen hat der Ortsverband Schrobenhausen Kürbisse an Marktbesucher verteilt – eine der gelungenen Aktionen, an die Andy Vogl jetzt im Rahmen des Jahreshauptversammlung erinnerte. Foto: CSU Schrobenhausen

Schrobenhausen – Eine besondere Vorliebe für Obst und Gemüse hat die Schrobenhausener CSU in letzter Zeit an den Tag gelegt. Das zeigte im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Rechenschaftsbericht des Ortsvorsitzenden Andy Vogl, in dem es unter anderem um Erdbeeren, Spargel und Kürbisse ging. Ansonsten gab es Kritik am Bürgermeister und an der Stadtverwaltung.

Vogl erinnerte an Veranstaltungen und Aktionen während des Bundestageswahlkampfes im Herbst 2021. Trotz wegen der Corona-Pandemie teilweise schwieriger Bedingungen sei es gelungen, einiges auf die Beine zu stellen. Nicht nur zu Plakatierungsaktionen und Infoständen auf dem Wochenmarkt trafen sich die Mitglieder, sondern auch – in der Heimatgemeinde von Erich Irlstorfer –, um 500 Kilo Erdbeeren zu pflücken und zu säubern. Diese wurden dann zu Marmelade verarbeitet und an die Bürger verteilt.

Auch nach dem Wahlkampf hatte die CSU nach Vogls Worten einiges auf dem Programm. So fanden Spargel- und Kürbis-Verteilaktion am Schrobenhausener Wochenmarkt statt. Beim Spargelmarkt unterstützte die CSU Schrobenhausen beim Bier- und Weinausschank und sammelte einen schönen Spendenbetrag für soziale Zwecke. Auch an das „politische Highlight“ im August auf dem Volksfest erinnerte Vogl: Zuerst konnte zur Eröffnung Ministerpräsident Markus Söder (CSU) begrüßt werden, bevor am politischen Montag als weiterer Höhepunkt der CSU-Generalsekretär Martin Huber das Zelt füllte.

Vogl: CSU-Anträge verlaufen im Sande

Nach dem Rechenschaftsbericht von Schatzmeisterin Elisabeth Teschemacher, dem Bericht der Kassenprüferin Bettina Hlawatsch und der einstimmig erfolgten Entlastung des Vorstands ging Andy Vogl auf das aktuelle politische Geschehen der Stadt ein. Unverständnis herrsche bei der CSU-Fraktion über die derzeitige Zusammenarbeit mit Bürgermeister Harald Reisner (FW). Gerade in punkto Bürgerzentrum könne man nur durch die Umsetzung des bereits gefassten Beschlusses über einen Architektenwettbewerb einen großen Schritt weiter sein, sagte Vogl. Auch bei den von der CSU gestellten Anträgen sei man mit dem aktuellen Sachstand nicht zufrieden – vieles verlaufe trotz mehrmaligen Nachhakens im Sande. Als Beispiel wurden die Anträge zur Sanierung der Seitengassen und der Beleuchtung des Stadtwalls genannt. Im Zuschlag für die Landesgartenschau 2031 sehe die CSU eine große Chance, zentrale Themen wie Hochwasserschutz, Tourismus und Bürgerzentrum vorwärtszubringen.

Zum Thema Kultur berichtete der zuständige Referent im Stadtrat, Dieter Kreisle, über einen ersten erfolgreichen Kulturherbst im Oktober, wenngleich dieser auch nur mit einem kleinen Budget von 5000 Euro an den Start gegangen sei. Hier hätte man sich mehr Unterstützung von der Stadtverwaltung gewünscht. Für nächstes Jahr sei angedacht, den Kulturherbst auf zwei Monate auszudehnen. Kreisle will versuchen, die notwendigen Gelder im städtischen Haushalt einstellen zu lassen. Ihm sei es, wie er sagte, ein großes Anliegen, dass Künstlern aus Schrobenhausen und dem Umland verstärkt die Möglichkeit geboten werde, in der Stadt ihre Konzerte oder Ausstellungen durchzuführen. Bei der Erstellung eines Museumskonzeptes würde man sich vonseiten der CSU eine klarere und zielgerichtetere Vorgehensweise wünschen.

Abschließend ging Andy Vogl noch auf den geplanten Fahrradtunnel am Bahnhof ein. „Man muss Richtiges tun, wenn es Zeit dafür ist“, so der Ortsvorsitzende. Fakt sei, dass die Bahn bis 2026 von sich aus eine barrierefreie Unterquerung der Gleise in Form eines Fußgängertunnels gewährleisten müsse. Die Idee der CSU sei es, diese Möglichkeit bestmöglich aufzugreifen und gleich auch parallel für eine kombinierte Fußgänger- und Fahrradunterquerung zu nutzen. Hierzu seien vonseiten der Stadt intensive Gespräche wegen der Kostenaufteilung zu führen.

Enghuber: Bahn soll auf jeden Fall für Tunnel zahlen

CSU-Landtagsabgeordneter Matthias Enghuber, der bei der Versammlung zu Gast war, will sich dafür einsetzen, dass die Bahn die Kosten, die für eine Fußgängerunterquerung entstehen, auch dann bezahlt, wenn diese für Fahrräder erweitert wird. Sollte es beim alleinigen Fußgängertunnel bleiben, wären die Unterhaltskosten für die benötigten Aufzüge zur Barrierefreiheit nicht zu vernachlässigen, hieß es.

SZ