Bei den Kindergärten dreht Brunnen noch einmal kräftig an der Gebührenschraube: Ab September 2024 wird’s für die Eltern spürbar teurer, nachdem die Gebühren bereits zum 1. Februar dieses Jahres um rund 30 Euro angehoben worden waren.
Bei der Einordnung der künftigen Gebühren gibt es allerdings einige Fußnoten zu beachten. Zum Beispiel, dass Brunnen bis 2022 geradezu konkurrenzlos niedrige Gebühren hatte. Dass die Kinderbetreuung auch künftig ein gewaltiges Minusgeschäft für die Gemeinde sein wird. Oder dass von den 137 Euro monatliche Kindergartengebühr, die in Brunnen und Hohenried ab September 2024 für die wöchentliche Mindestbetreuungszeit von 20 Stunden zu bezahlen sind, 100 Euro der Staat trägt. Die Eltern kostete es somit noch 37 Euro im Monat, wenn ihre Kinder pro Tag vier bis fünf Stunden im Kindergarten untergebracht sind. In der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend erzählte Claudia Klas, die Leiterin des Brunnener Kindergartens, dass die Eltern vor ein paar Jahren für dieselbe Zeit noch 75 Euro hätten zahlen müssen. Also das Doppelte.
„Kein großer Betrag“
Bürgermeister Thomas Wagner sprach bei der Auflistung der künftigen Gebühren, die die Ratsmitglieder als Sitzungsvorlage bekommen hatten, von einem „Vorschlag, der moderat ist aus meiner Sicht“. Und Beate Groß, die Leiterin des Kindergartens in Hohenried, meinte, wenn man die Gebühren auf die einzelne Betreuungsstunde herunterrechne, „ist das kein großer Betrag“.
Über die neuen Gebühren für das Kindergartenjahr 2024/25 gab es dann im Gemeinderat auch gar keine Debatte. Womit sich viele allerdings nicht anfreunden konnten, das war die in der Sitzungsvorlage vorgeschlagene automatische Gebührenerhöhung von sechs Prozent ab 2025/26. Von der Idee, auch in den Folgejahren wieder jeweils sechs Prozent draufzuschlagen, war die Mehrheit der Ratsmitglieder nicht begeistert – man wolle lieber nächstes Jahr wieder über die Gebühren sprechen, hieß es. Und so wurde dann auch mit deutlicher Mehrheit abgestimmt: Außer Bürgermeister Wagner und Roland Weiß (Brunnener Liste), die sich für den Sechs-Prozent-Automatismus aussprachen, segneten alle Ratsmitglieder die Gebührenerhöhung für September 2024 mit dem Zusatz ab, dass über eventuelle weitere Erhöhungen in einem Jahr erneut debattiert werden soll.
Betreuungszeit von 20 bis 25 Stunden kostet künftig 137 Euro
Im Kindergartenjahr 2024/25 kostet eine wöchentliche Betreuungszeit von 20 bis 25 Stunden künftig also 137 statt, wie bisher, 105 Euro. Die Grundgebühr wird auf 125 Euro erhöht, dazu kommen künftig wieder Spielgeld (acht Euro) und Getränkegeld (vier Euro) – beides war zuletzt Teil der Grundgebühr. Die Gebühren sind gestaffelt; 40 bis 45 Stunden (die Höchstbuchungsdauer) kosten 195 Euro (Spiel- und Getränkegeld schon einberechnet; der Elternanteil sind hier 95 Euro). Bei der Krippe in Brunnen ändert sich übrigens erst einmal nichts an den Gebühren.
SZ
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