Neuburg
Brandlbad: Aushilfspersonal statt Bezahlapp

Neuburger Stadtwerke werden doch kurzfristig kein neues System einführen – Ziel ist jetzt Sommer 2023

24.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:54 Uhr

Noah Nestler und Laura Spielvogel animieren Badegäste im Brandlbad. Foto: Stark

Von Thorsten Stark

Neuburg – Im Neuburger Brandlbad dürfte es an diesem Wochenende wieder sehr voll werden, wenn auch der Rekordwert von fast 3700 Besuchern vom vergangenen Sonntag vermutlich nicht ganz erreicht wird. Trotzdem ist damit zu rechnen, dass die Kassenautomaten angesichts des Ansturms erneut zeitweise versagen. Eine kurzfristige technische Lösung wird es aber doch nicht geben, wie Maik Müller, der Chef der beiden Bäder, jetzt erklärte.

Wunschvorstellung der Stadtwerke als Betreiber wäre ein Übergangs-System gewesen, mit dem man schon ab diesen Sommerferien per digitalem Ticket ins Brandlbad gekommen wäre. Dieses System hätte eine Schnittstelle gebraucht, mit der man unter Umgehung der jetzigen Automaten einfach einen Strich- oder einen QR-Code an ein Lesegerät an einem der zwei Drehkreuze hätte halten müssen, um hineinzukommen. Doch alles, was man sich angesehen habe, sei zu teuer gewesen oder es sei unklar gewesen, was da überhaupt angeboten werde, sagt Müller. Deswegen stehe nun fest: „Es gibt jetzt keine Bezahl-App und keine mobile Zahlfunktion.“

Stattdessen wollen die Stadtwerke eine digitale Lösung, die dann auch in ein neues Kassensystem integriert werden soll, das sowohl im Brandlbad als auch im Parkbad eingesetzt wird. Gerade laufe die Sichtung, sagt Müller. Im kommenden Jahr könnte das neue System dann eingeführt werden – „ab der Freibadsaison“, schätzt der Bäderchef. Doch günstig werde das nicht. Mit Kosten im sechsstelligen Bereich müsse man schon rechnen. Und das müsste dann erst einmal der Werkausschuss des Stadtrats absegnen.

Für die aktuelle Saison hilft das freilich nichts. Zu Stoßzeiten könnte es, sollten die Automaten wie am Sonntag zeitweise zusammenbrechen, am Wochenende wieder so weit kommen, dass in der Schlange Stehende einfach durchgewunken werden. Müller sagt, man wolle mehr Personal einsetzen. Dazu wolle man einen Pool an Aushilfskräften aufbauen, denn das Stammpersonal wird natürlich bei Hochbetrieb an anderen Stellen des Bads benötigt. Außerdem werden die Stadtwerke bald eine große Werbeaktion für die Freibad-Saisonkarten starten. Diese Karten können auf der Internetseite des Betreibers bestellt und bezahlt werden, man bekommt sie zugeschickt und muss sie nur in einen Schlitz am Drehkreuz stecken, um Zutritt zum Bad zu erhalten. „So kann man die Automaten umgehen“, sagt Müller – und hofft, dass man mit diesen Maßnahmen irgendwie durch die restliche Badesaison kommt.

DK