Rennertshofen
„Bluthochzeit“ komplett abgesagt

Historischer und Festspielverein Rennertshofen verschiebt Aufführungen wegen Krankheitsfall auf 2023

30.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:41 Uhr

Heuer gibt es kein Freilichttheater: Der Historische und Festspielverein Rennertshofen verschiebt die „Bluthochzeit“ wegen eines Krankheitsfalls auf 2023. Foto: Stengel, DK-Archiv

Von Sebastian Hofmann

Rennertshofen – Eine „Bluthochzeit“ wird es dieses Jahr in der Marktgemeinde Rennertshofen nicht geben. Der Historische und Festspielverein, der das Theaterstück auf die Bühne bringen wollte, musste gut vier Wochen vor der Premiere die Notbremse ziehen. „Wir können es nicht machen, weil es einen Krankheitsfall gibt“, sagte Alfred Bircks, Vorsitzender des Vereins, am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung.

Natürlich sei die Entscheidung für alle Beteiligten sehr bedauerlich, doch habe man sich im Vorstand zusammen mit Regisseur Gundolf Hunner eingehend beraten und keine andere Möglichkeit gesehen, als alle Aufführungen für heuer zu streichen. Einen neuen Termin wird es erst im kommenden Jahr geben, bereits gekaufte Karten sollen zurückgegeben werden.

Wer der oder die Betroffene ist, das wollen die Verantwortlichen des Vereins aus Rücksicht auf die Privatsphäre nicht in der Zeitung lesen. Nur so viel: Es handelt sich um eine Person, die eine wichtige Rolle im Stück „Bluthochzeit – Die Sage vom Zigeunerloch“ inne hat. „Wir haben mit Regisseur Gundolf Hunner gesprochen und er sieht keine Möglichkeit, diesen Ausfall zu kompensieren“, berichtet Bircks. Es sei kurz überlegt worden, einen Profi-Schauspieler respektive -Schauspielerin zu engagieren, aber „das würde auch nicht funktionieren“. Nur noch maximal drei Proben seien es bis zur Premiere gewesen, da war allen Beteiligten das Risiko durch eine Neubesetzung zu groß, weshalb man die Reißleine zog.

Das gesamte Ensemble wurde am Donnerstagabend über die Entscheidung des Vorstands informiert. Bereits einige Tage hatte es in der Marktgemeinde schon Spekulationen um das Stück gegeben, war der Kartenvorverkauf doch bereits gestoppt worden und auch einige Proben ausgefallen. Nun herrscht Gewissheit.

Die Vereinsführung, die sich diese Entscheidung nach der Darstellung von Alfred Bircks nicht leicht gemacht hat, visiert einen Termin im kommenden Jahr an „2023 soll die Bluthochzeit auf jeden Fall aufgeführt werden“, sagt Bircks. Wer im Internet Karten für eine der sieben Vorstellungen gekauft hat, wird in den kommenden Tagen angeschrieben und erhält sein Geld zurück. Wer dagegen Tickets bei einer der beiden Vorverkaufsstellen – Edeka-Neubauer in Rennertshofen und Ringfoto Spieß in Neuburg – erstanden hat, kann diese dort zurückgeben und bekommt den Betrag ebenfalls erstattet. Wie Bircks betont, können die Eintrittskarten nicht ihre Gültigkeit für die Aufführungen im kommenden Jahr behalten, da dies einen zu großen organisatorischen Aufwand für den Verein nach sich ziehen würde.

Dass dem Historischen und Festspielverein Rennertshofen bereits einige Anlaufkosten für beispielsweise Werbung für die Aufführungen und Buchung der Bühne entstanden sind, will Bircks nicht verschweigen. Zwar werde der Verein auf die Sponsoren zugehen und anbieten, auch ihnen die Gelder zurück zu erstatten. Gleichzeitig hofft man im Verein darauf, dass die Gönner ihre Zusage für die Aufführung im kommenden Jahr geben, das würde die finanzielle Belastung etwas dämpfen.

So weitreichend und ärgerlich die Absage im Moment ist, Bircks sieht auch einen kleinen positiven Aspekt darin: „Wir haben heuer nicht deutlich genug damit geworben, dass die Aufführungen in der Natur bei den Mauerner Höhlen stattgefunden hätten. Das können wir dann nächstes Jahr in der Werbung viel besser herausheben“, so der Vereinsvorsitzende.

DK