Zum Schluss wurde es emotional
Besucherrekord beim Hörzhausener SeelenZeitRaum mit dem Neuburger Chor Leuchtfeuer

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:20 Uhr
Fritz Endres

Mehr als 20 Sängerinnen und Sänger des Chores Leuchtfeuer begrüßte Martin Knöferl (am Ambo, vorne rechts) beim SeelenZeitRaum-Gottesdienst in der Hörzhausener Pfarrkirche Sankt Martin. Das Publikum war von der Musik begeistert. Foto: Endres

Mit der Wahl des Chores Leuchtfeuer aus Neuburg hatte der Initiator der SeelenZeitRaum-Gottesdienste, Martin Knöferl, in der Hörzhausener Pfarrkirche Sankt Martin wieder einmal ins Schwarze getroffen. Das Publikum war von den Darbietungen des über 20 Sängerinnen und Sänger zählenden Chores begeistert. Immer wieder gab es einen Zwischenapplaus und rhythmisches Klatschen der Gottesdienstbesucher.

Über 150 davon hatten sich in der Pfarrkirche eingefunden. „Ein neuer Besucherrekord“, wie Martin Knöferl freudestrahlend am Rande erwähnte. Zum Schluss des Gottesdienstes wurde es dann noch dazu sehr emotional: Es war der letzte gemeinsame Auftritt der Gesanggruppe mit ihrem langjährigen Chorleiter und Profimusiker Hans-Ulrich Höfle (kleines Foto), der diesen Posten in Zukunft nicht mehr ausfüllt.

„Musik wäscht den Staub des Alltags von der Seele“, zitierte Martin Knöfel in seiner Begrüßung den Schriftsteller Berthold Auerbach (1812 bis 1882). Man solle alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich wäre, einige vernünftige Worte sprechen: Das hatte Johann Wolfgang von Goethe einmal gesagt. Dieser Weisheit könne er vollumfänglich zustimmen, so Knöferl weiter. „Wenn die Worte aufhören, beginnt die Musik zu wirken. Seit der Zeit der ersten Lieder ist in den Herzen der Menschen eine Ahnung davon erwacht, dass die wesentlichen Dinge des Lebens um ihrer selbst Willen geschehen“, führte er aus. „Das ist es was in den Liedern erklingt. Es ist die gemeinsame Lobpreisung des Lebens“, so Knöferl.

Seit der Gründung des Chores Leuchtfeuer, 1985, kennt er die Gesanggruppe. In dieser Zeit hatte Knöferl ein Praktikum in Neuburg absolviert, im Hinblick auf seine spätere Tätigkeit als Pastoralreferent in Neuburg und viele Jahre in Mühlried. Einige Mitglieder des Chores kenne er noch aus dieser Zeit in Neuburg, erzählte er dann.

Die Beiträge von Leuchtfeuer hatten aussagekräftige Titel, wie „I will sing with the spirit“, was dem Chor auch bestens gelang. Frisch, peppig, spritzig. „Standing in the need of prayer“, im Spiel mit der Lautstärke feinsinnig gestaltet. „Agnus dei“, rhythmisch mitreißend wurde hier das Publikum miteinbezogen. „Sing to the Lord“, mit enormer Textverständlichkeit. „Du sagst ja“, swingten die Sängerinnen und Sänger, fetzten Gospels durch das Gotteshaus („Let me shine bright“), setzten Höhepunkte im Pop-Stil („Über sieben Brücken musst du gehen“) und brachten das Publikum zum Kochen („This little light“). Zwischendurch gab es auch einige Solostücke des Chores.

Das Zusammenspiel von Wort und Musik, die offensichtliche Freude am Musizieren, ein bestens geführter Chor, der von Peter Frasch am Keyboard begleitet wurde, und eine lockere Atmosphäre machten den SeelenZeitRaum-Gottesdienst zu einem ganz besonderen Erlebnis. Beim letzten Lied „Geh im Frieden neue Schritte“ wurde das Publikum wieder eingebunden. Mit Begeisterung wurde gesungen und geklatscht. Die Gläubigen spendeten anschließend stehenden Applaus für den Neuburger Chor.

Dann wurde es noch einmal emotional, als sich Hans-Ulrich Höfle mit einer Zugabe verabschiedete. Seit 2015 hat er den Chor geleitet. „Über sieben Brücken musst du gehen“ war noch einmal zu hören. Auch ein gemeinsames Vaterunser ist fester Bestandteil des Gottesdienstes. Martin Knöferl bat am Schluss um Gottes Segen. Er dankte der Gesanggruppe für den Besuch und wünschte dem scheidenden Chorleiter Höfle für die Zukunft alles Gute.

SZ