Dass ein Umspannwerk gebraucht wird, wenn, wie bei Peutenhausen geplant, demnächst viel Strom aus Wind und Sonne gewonnen wird, das sahen die Gachenbacher Gemeinderatsmitglieder ja ein. Aber muss die Anlage wirklich in exponierter Lage errichtet werden, nur rund 500 Meter vom neuen Baugebiet Naslangfeld II entfernt?
Da muss es doch einen besseren Standort geben, meinte man im Gremium und verweigerte dem Bauantrag der Firma Anumar geschlossen das Einvernehmen. Allerdings hat die Gemeinde kaum eine Handhabe, den Bau zu verhindern. Wie Bürgermeister Alfred Lengler (CSU) berichtete, liege das Grundstück für das Umspannwerk im Außenbereich und das Projekt gelte als privilegiertes Bauvorhaben. Mit rund 5000 Quadratmetern Grundfläche, zwei jeweils gut 50 Quadratmeter großen und 3,40 Meter hohen Flachdachgebäuden und, wie auf den Planungsvorlagen zu sehen war, einer ganzen Menge technischer Anlagen, die diese Gebäude deutlich überragen, wird hier durchaus etwas zu sehen sein. Dass zwar eine Eingrünung des Areals erfolgen muss, es dazu in den Planungsunterlagen aber keine weiteren Informationen gab, sorgte für zusätzliche Verstimmung bei den Ratsmitgliedern.
Gebraucht werde das Umspannwerk, wie Lengler sagte, nicht nur für die Solarparkflächen von Anumar, die in der Nähe an der B300 entstehen sollen, sondern auch für die sechs geplanten Windräder zwischen Gachenbach und Kühbach. Dass man demnächst quasi zu einem Hotspot der Energiewende wird, damit hat man sich in Gachenbach inzwischen weitgehend abgefunden. Doch was den Standort des Umspannwerks angeht, hoffen die Ratsmitglieder nun auf ein Entgegenkommen von Anumar und dem Eigentümer des Grundstücks, die sie bitten, einen Alternativstandort an weniger exponierter Stelle zu wählen.
Im Übrigen macht man sich im Gachenbacher Gemeinderat auch Sorgen um die öffentlichen Feldwege, die für die Zufahrt zum Umspannwerk genutzt werden. Sollte dieses doch gebaut werden, will die Gemeinde vom Bauherren eine Bürgschaft für die spätere Instandsetzung der Wege fordern.
SZ
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