Zurück im Donaumoos
Besenderter Brachvogel Werni ist wieder da - heißt jetzt aber Werna

04.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:35 Uhr

Jung-Brachvogel Werna – damals noch Werni – mit ihrem GPS-Sender bei der Freilassung im Jahr 2020. Foto: Dirk Ulmann

Im Jahr 2020 ist im Donaumoos der erste junge Brachvogel mit einem GPS-Sender ausgestattet worden. Nach kurzer Zeit ging er auf Wanderschaft, um nun wieder an den Ort seiner Geburt in der Nähe von Langenmosen zurückzukehren, wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) mitteilt.



Die Daten bieten manche Erkenntnis über das Zugverhalten des Vogels – und einem aufmerksamen Biologen ist derweil aufgefallen: Werni ist gar kein männliches Tier. Dieser Biologe war Projektleiter Norbert Model. Er beobachtete das Tier mehrfach seit seiner Rückkehr. Laut LBV ist es erst in einem gewissen Alter möglich, das Geschlecht anhand körperlicher Merkmale zweifelsfrei zu bestimmen. Das können Größe und Schnabellänge sein.

Beachtliche Reise hinter sich

Der Vogel heißt nun Werna. Und Werna hat eine beachtliche Reise hinter sich. Im Juli 2020 zog es sie nach ihrer Besenderung nach Frankreich in die Nähe von Bordeaux, wo sie den Winter verbrachte. Während die erwachsenen Vögel dann in ihre Brutgebiete zurückgingen, ist Werna einfach geblieben. Laut Projektleiterin Verena Rupprecht ganz normal. Jungvögel kehrten erst im zweiten Jahr in ihre Heimat zurück.

Inzwischen habe Werna mehrere Wiesenbrütergebiete in Bayern besucht und sich sogar bis nach Österreich bewegt. Und nun ist sie wieder da. Obwohl die Datenübertragung im Mai laut LBV ausgesetzt hat, ist man sicher, dass sie lebt. Im kommenden Jahr könnte Werna erstmals selbst brüten. Seit 2017 werden Brachvögel besendert – erst mit leichten Radiotelemetriesendern, ab einem bestimmten Gewicht der Tiere mit GPS-Sendern.

DK