Einer für die defensive Stabilität, einer für die Spielgestaltung und einer für die Tore: In der Theorie hat der BC Aresing mit seinem Trainer-Trio für die Fußballsaison 2024/25 eine Achse mit Qualität und vor allem viel Erfahrung gebaut. Namentlich gesellen sich zum verbleibenden Coach Alexander Gazdag jetzt auch noch der Ex-Mühlrieder Sebastian Slupik und der in dieser Region (noch) eher unbekannte Torjäger Robert Weidel.
„Schauen wir mal, wie es dann in der Praxis läuft“, sagt BCA-Abteilungsleiter Stefan Oettl mit einem Grinsen im Gesicht. Doch er ist im Grunde ziemlich optimistisch, dass es gute Entscheidungen waren, die der Verein noch kurz vor dem Start seiner Vorbereitung getroffen hat. „Wenn sich so etwas in einer so späten Phase der Transferperiode ergibt – da mussten wir einfach zuschlagen!“, betont Oettl. Das tat der BCA: spontan und auch durchaus überraschend.
„Einer der stärksten Spieler dieser Liga“
Denn dass Slupik beim SCM nach der Saison 2023/24 gehen musste, hatten die Aresinger vorher genauso wenig auf dem Schirm gehabt wie den Umstand, dass Robert Weidel, der mit seiner Familie aus dem Landkreis Starnberg nach Schiltberg gezogen war, plötzlich seinen Sohn bei den Aresinger Nachwuchsfußballern vorbeibrachte. Beide tauchten also relativ unerwartet auf dem BCA-Radar auf. Von beiden waren die Verantwortlichen aber schnell überzeugt.
„In dieser Liga ist er einer der stärksten Spieler überhaupt“, sagt Oettl über Slupik. Über die Erfahrung des inzwischen 36-Jährigen aus höheren Klassen (früher unter anderem beim FC Pipinsried in der Landesliga) müsse man hier in der Gegend sowieso niemanden mehr aufklären. Oettl ist sich sicher, dass Slupik zum BCA passt. Und das freilich nicht, weil der Trainer mit dem SC Mühlried in den vergangenen Jahren exakt denselben Weg wie jeweils ein Jahr zuvor die Gelb-Schwarzen (innerhalb von nur zwei Spielzeiten von der Kreisliga runter in die A-Klasse) eingeschlagen hat. „Ihm kann man den Absturz genauso wenig anlasten, wie es bei uns damals bei David Ibraimovic und Pavel Klauser der Fall war“, zieht Oettl die Parallelen zum eigenen Klub. Nach einem guten Gespräch und ein paar Tagen Bedenkzeit habe sich „die Familie Slupik für den BCA entschieden“, verrät der Abteilungsleiter. In der neuen Saison trifft der Coach dann ja in der A-Klasse Aichach gleich auf seinen Ex-Verein.
Meistens mehr Tore als Einsätze
Slupik soll die Defensive festigen. Weidel „ist für unsere Tore zuständig“, sagt der BCA-Abteilungsleiter. Auch der 40-jährige Stürmer (Oettl: „Er sieht aus wie 25“) hat Erfahrung aus Bayern- (SC Fürstenfeldbruck) und Landesliga (FT Starnberg) – auch wenn das schon einige Jahre zurückliegt. Tore hat Weidel aber immer und überall geschossen, in der Saison 2013/14 sogar mal 42 in 22 Spielen für den Kreisklassisten SV Germering. Zuletzt war er beim TSV Oberalting-Seefeld in seinem Heimatlandkreis Starnberg aktiv, wo er als spielender Co-Trainer in diesem Frühjahr den Aufstieg in die Kreisliga Zugspitze II feierte und bei 16 Saisoneinsätzen 18 Treffer erzielte.
Und dann ist da natürlich auch noch Regisseur Gazdag. Der einzige, der aus dem einst beim BCA gebildeten Trainertrio – mit Daniel Amrehn (inzwischen beim SV Karlshuld) und Philipp Elbl (möchte wegen seines Studiums kürzertreten) – übriggeblieben ist. Aktuell ist Gazdag zwar noch verletzt. „Nach jetziger Prognose sollte er aber ziemlich genau zum ersten Punktspiel wieder auf dem Platz stehen können“, berichtet Oettl. Doch weder möchte man sich beim BC Aresing komplett darauf verlassen, noch dem 35-Jährigen großen Druck machen. Zumal Gazdag ja auch als ein Drittel Trainer-Expertise vom Seitenrand Impulse setzen kann.
Mit den Trainern ein paar Jahre älter
Im besten Fall wollen das beim BC Aresing in der neuen Fußballsaison aber drei gleichberechtigte Trainer auf drei verschiedenen Positionen des Spielfelds machen, die vor allem eine Menge Erfahrung mitbringen. „Ohne die drei hat unsere Mannschaft ein Durchschnittsalter von etwa 24 Jahren“, hat Oettl ausgerechnet: „Die Trainer dazugezählt, sind es dann etwa 29 Jahre. Also ein ziemlich gesundes Alter für eine solche Mannschaft.“
„Zumindest in der Theorie klingt das alles schon mal ganz gut“, gibt sich der Aresinger Fußballchef sehr zuversichtlich. Schon bald wollen die drei neuen BCA-Trainer dann auch in der Praxis zeigen, dass diese Konstellation erfolgsversprechend sein könnte.
SZ
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