Schönesberg
Bank erfüllt Wachstumserwartung

Generalversammlung der Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen wieder in Präsenz

24.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:57 Uhr

Der Aufsichtsrat: (oben v.l.) Bernd Reißner, Edith Theel, Sebastian Hagensick, Roland Sager, Jakob Ketzler, Rosa Brylla, Fridolin Gößl, Günter Gamisch, Mathias Wintermayr. Fotos: Budke

Von Heidrun Budke

Schönesberg – Nach zwei Jahren, in denen die Generalversammlung der Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen als Online-Veranstaltung abgehalten worden musste, haben sich die Mitglieder der Genossenschaft am Mittwoch in Schönesberg wieder in Präsenz treffen können. Erfreulich: Insgesamt entspricht die Entwicklung der Raiffeisenbank und ihrer Tochterunternehmen den Erwartungen, so dass auch die Auszahlung der Dividende stabil bleibt.

In der Begrüßung betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Mathias Wintermayr, bei der Führung der hiesigen Raiffeisenbank werde „immer Wert auf ein nachhaltiges, krisenfestes und zukunftsweisendes Geschäftsmodell“ gelegt. So teilte der Vorsitzende Sebastian Hagensick in seinem Geschäftsbericht mit, dass die wirtschaftliche Lage der Genossenschaft „im Vergleich zum Vorjahr unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung als günstig“ eingeschätzt werde. Insgesamt erhöht sich die Bilanzsumme um vier Prozent (Vorjahr: ein Prozent) auf rund 307 Millionen Euro. Erfreulich ist für die Bank, dass sie laut Aussage der Wirtschaftsprüfung über eine „sehr gute Eigenkapitalausstattung“ verfügt. In Zahlen sind dies rund 44 Millionen Euro und damit rund 14 Prozent der Bilanzsumme.

Letztlich erwirtschaftete die Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen samt Tochterunternehmen einen Jahresüberschuss von 123000 Euro, der teils in Rücklagen fließt und teils als Dividende (gesamt 45533,79 Euro) auf die Geschäftsguthaben der 3346 Anteilseigner ausgeschüttet wird. Damit bleibt diese Auszahlung im Vergleich zum vergangenen Jahr stabil. Diesem Vorschlag stimmten die anwesenden Mitglieder per Handzeichen zu.

Ähnlich konstant ist die Entwicklung der Tochterunternehmen. So erwirtschaftete die Raiffeisen-Warenhandels-GmbH einen Umsatz von 12 Millionen Euro und lieferte damit wiederum ein „außerordentlich positives Ergebnis“, wie Vorstand Bernd Reißner in seinem Bericht feststellte. Obwohl der direkte Kundenkontakt bei der Genossenschaft einen hohen Stellenwert habe, sei das Online-Banking inzwischen „die am stärksten frequentierte Filiale“. Gleichzeitig habe man das „gewohnte Geschäftsstellennetz wirtschaftlich nicht mehr aufrechterhalten werden“ können, so Reißner. Tatsächlich wurden im Februar die Filialen in Hollenbach und Weidorf sowie im Mai in Sinning geschlossen. Diese Entscheidung habe man sich nicht leicht gemacht. Das wurde aus dem Saal mit einzelnen, Unzufriedenheit ausdrückenden Zurufen von Sinninger Mitgliedern kommentiert. Darauf ging später Mathias Wintermayr ein: „Ich bin 100 Prozent für die Filialen, aber wir müssen der Regulatorik, die wir heute haben, ins Auge sehen – wenn sie in fünf bis zehn Jahren noch eine ländliche Bank haben wollen, dann geht es nicht anders.“

Einen Wunsch äußerte später Genossenschaftsmitglied Franz Bürle. Er hätte gern gesehen, dass der Teil des Baugebietes, der neben der Warenhandels-GmbH liegt, für diese reserviert geblieben wäre: „Man darf sich von einem Lärmgutachten nicht abschrecken lassen, sondern muss sich darum bemühen, dass sich die Ware noch in der Zukunft weiterentwickeln kann“, so Bürle. Tatsächlich ist laut Reißner auf diesem Grundstück ein Edeka-Markt geplant, die Erweiterung des Warenlagers sei an dieser Stelle aus Lärmschutzgründen nicht möglich. Wintermayr bekannte sich eindeutig zum Geschäftszweig Warenhandels-GmbH: „Ich würde dafür mein letztes Hemd geben“, meinte er und verwies auf eine Fläche in Weidorf, die besser geeignet sei. Die Ware werde es in Ehekirchen immer geben.

Nachdem zwei Aufsichtsratsmitglieder ausscheiden und die Nachfolger gewählt wurden, standen noch Ehrungen an: Aus den vergangenen zwei Jahren plus 2022 wurden 89 Namen verlesen, die seit 50 oder 60 Jahren Teil der Genossenschaft sind.

Wahlen in den Aufsichtsrat

Der Oberhausener Bürgermeister Fridolin Gößl (CSU) gratulierte der Raiffeisenbank zu dem außerordentlich guten Ergebnis, die Bank sei in der Region verwurzelt. Dann erklärte er zur Zusammensetzung des Aufsichtsrates, dass Rosa Brylla altersbedingt ausscheide und er selbst sich nicht mehr zur Wahl stelle: „Es gibt absolut keine Streitsituation“, nahm er alle möglichen Spekulationen vorweg. „Es waren immer gute Gespräche und eine gute Zusammenarbeit“, betonte er und bat die Mitglieder: „Geben sie meinem Nachfolger das Vertrauen.“ Auch Rosa Brylla äußerte sich im Gespräch nach der Versammlung positiv über ihre Zeit im Aufsichtsrat: „Man bekommt Einblicke in die Bank, die man sonst nicht hat.“

Als Nachfolgerin wurden Edith Theel und Roland Sager gewählt. Theel wohnt in Sinning, ist verheiratet und Mutter von drei Söhnen. Die berufstätige Kinderkrankenschwester möchte den „sozialen Aspekt in den Aufsichtsrat einbringen.“ Roland Sager lebt in Oberhausen, ist seit 20 Jahren verheiratet und arbeitet als Entwicklungsingenieur bei Audi. Außerdem ist er seit zehn Jahren Kommandant der Feuerwehr in Oberhausen.

DK