Aresing
Auto-Opas und Motorrad-Omas

Vom seltenen Simca-Fiat bis zur 124-jährigen Douglas: Oldtimertreffen in Aresing begeistert Zuschauer

01.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:25 Uhr

Über 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind mit dem Motorrad nach Aresing gekommen. Fotos: Engl

Von Erich Engl

Aresing – Wer am Sonntag bei herrlichem Sommerwetter der Einladung der Oldtimerfreunde Aresing gefolgt war, wurde belohnt mit besonderen Schmuckstücken in edlem Blechkleid und robuster Technik sowie reichlich Gaumenfreuden. „Unser Verein mit 105 Mitgliedern aus allen Altersklassen hat trotz der Pandemie nicht unter Mitgliederschwund gelitten und 100 sind heute mit vollem Einsatz dabei“, erzählt Vorsitzender Georg Haas mit berechtigtem Stolz. „Es werden schon um die 3000 Besucher sein“, schätzt Haas, während er nebenbei Bier einschenkt, „und zu unseren eigenen Leuten kommen noch etwa 30 freiwillige Helfer von der Feuerwehr. Und, nicht zu vergessen die Truppe der Malteser, so dass wir für alle Situationen gut gerüstet sind“.

Autos, Bulldogs undMotorräder dabei

Für Freunde historischer Fahrzeuge und alten Blechs ist alles präsent. Traktoren, Motorräder und Autos. Sogar ein Bus, umgebaut zu einem Wohnmobil und Transportmittel eines Motorradrennfahrers ist dabei. Einen Augen- und gelegentlich auch einen Ohrenschmaus bieten diese Schmuckstücke. Mit wenigen Ausnahmen liegt ihr Baujahr vor 1965.

Zur Stoßzeit um Mittag bildeten sich Schlangen an den Essens- und Getränkeständen, während es bei den Händlern, die Ersatzteile und Zubehör anboten, etwas ruhiger wurde. Ein Fan seit Jahren, er kam mit einem Goggomobil aus der Nähe von Frankfurt, bekam einen Sonderpreis für die weiteste Anreise. Respekt. „Wobei man beachten muss, dass 110 Kilometer mit einem alten Lanz-Bulldog auch eine bewundernswerte Leistung darstellen“, betonte Georg Haas.

Er sagt auch immer wieder, wie sehr sich die Vereinsmitglieder darüber freuten, dass sie die große Obstwiese, die im Besitz der Gemeinde ist, nutzen dürfen. Um die Bewirtung der Gäste kümmerten sich die Oldtimerfreunde übrigens selbst. „Das geht nur, weil bei ins ein guter Zusammenhalt in der Gemeinde besteht, jeder jeden kennt und alle mitmachen, auch die Nachbarn“, freute sich Haas. Die Aussteller der Fahrzeuge erhielten einen Gutschein für Essen und Trinken als Dankeschön fürs Mitmachen. Viele waren unermüdlich in Gespräche mit Fans der historischen Fahrzeuge verwickelt. Zu sehen gab es viel: BMW, Isetta, VW-Käfer, Messerschmitt-Kabinenroller, Porsche, Austin- Healey, vor Hubraum strotzende und durch Länge auffallende Amischlitten, Volvo, Jaguar, Borgward, DKW und Alfa Romeo. Um nur einige zu nennen. Es war alles da, was Rang und Namen hat. Der älteste von ihnen, ein Citroën aus dem Jahr 1922.

Nicht viele der Besucher werden schon einmal einen Melkus RS 1000 gesehen haben, ein in der damaligen DDR vom früheren Rennfahrer Horst Melkus entwickelter und auf der Plattform eines Wartburg 353 basierender und extrem seltener Sportwagen, von dem nur etwa 100 Stück gebaut wurden. Toll restauriert war auch ein Simca Fiat 508 Balilla, der von vielen bewundert wurde. Schön, wieder einmal einen sportlichen Opel GT sehen zu können, wenngleich der nachträglich montierte Spoiler sicher eine reine Geschmacksfrage ist und den Gesamteindruck trübte.

Das „Ofenrohr“aus Dänemark

Enorm, welche Vielzahl alter Traktoren, Eicher, Fendt, Kaelble, Hela, Schlüter, Güldner und, nicht zu vergessen, Hanomag gekommen waren. Der älteste von ihnen war übrigens ein Lanz aus dem Jahr 1936.

Motorräder gab es ebenfalls in beeindruckender Anzahl zu sehen, Marken wie BMW, Wanderer, DKW, Zündapp, Herkules, aber auch Modelle aus Italien, der früheren DDR und auch das aus Dänemark stammende „Ofenrohr“, eine Nimbus, wurden bestaunt und bewundert. Der Preis an das älteste Motorrad mit Baujahr 1908 konnte eine Douglas mit 2,5 PS einheimsen. „Man kann nicht alles aufzählen, es sind auf alle Fälle 220 Autos, 180 Bulldogs und 141 Motorradl gekommen“, berichtete der Vereinsvorsitzende.

SZ