Karlshuld
Aus der Not heraus ohne die meisten Hauptakteure

Kurz vor dem Spatenstich zum neuen Karlshulder Feuerwehrhaus müssen die Ehrenamtlichen zu einem Einsatz ausrücken

15.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:40 Uhr

Nicht nur Kranplätze müssen verdichtet sein, auch der Untergrund auf dem ehemaligen Sportplatz musste erst aufwendig hergerichtet werden, damit dort das neue Feuerwehrhaus entstehen kann. Beim symbolischen Spatenstich durften Politiker und Ehrenamtliche trotzdem Schotter schmeißen. Foto: S. Hofmann

Von Sebastian Hofmann

Karlshuld – Wenn die Gemeinde viel Geld in einen Neubau investiert, dann muss es zu Beginn einen offiziellen Spatenstich geben: In Karlshuld fiel der zeremonielle Startschuss zum Neubau des Feuerwehrhauses – aber der war doch sehr anders als gewöhnlich und geplant.

Das neue Feuerwehrhaus im Kernort wird die Gemeinde etwa sieben Millionen Euro kosten. Beim symbolischen Akt waren die meisten der Hauptakteure indes gar nicht da – die Feuerwehr musste zu einem Einsatz ausrücken. „Ich bin froh, dass ich gar keine Rede vorbereitet habe“, scherzte Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer (FW). Alles, was er sich zurechtgelegt hätte, wäre wegen des Einsatzes – die Karlshulder Wehr musste zu dem schweren Verkehrsunfall bei Weichering (wir berichteten) – nämlich dahin gewesen, so der Rathauschef weiter. „Aber da sieht man mal wieder, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit für unsere Bürger ist.“ Freilich, die Feuerwehrautos, die noch um kurz vor 16 Uhr auf dem alten Sportplatz gestanden hatten, wo man sie als Kulisse für die Feierlichkeit aufgestellte hatte, fehlten schon irgendwie.

Allerdings konnte ein Fahrzeug, das nicht gebraucht wurde, rechtzeitig umdrehen und so waren dann doch einige Vertreter der Feuerwehr beim Festakt mit dabei. Und ganz wichtig: Auch die Spaten, die es für den obligatorischen Akt braucht, trafen noch rechtzeitig ein.

Verzichtet werden musste allerdings notgedrungen auf Grußworte des Kommandanten Sven Scherm, der war nämlich in Weichering im Einsatz. Stattdessen erläuterte Rathauschef Lederer zusammen mit Vertretern des beteiligten Architekturbüros, was sich in den kommenden Monaten tun wird. Die zahlreichen Gäste, unter ihnen Staatssekretär Roland Weigert (FW) und Vize-Landrätin Rita Schmidt (CSU), beide allerdings in ihrer Funktion als Mitglieder des Gemeinderats, und Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier, lauschten gespannt.

So warf Lederer zunächst einen Blick zurück und betonte, dass eine neue Unterkunft für die Karlshulder Wehr ja schon seit geraumer Zeit auf der Agenda der Gemeinde gestanden habe, es aber bisher Schwierigkeiten, unter anderem mit der Standortwahl, gegeben habe. Schließlich sei man aber 2019 auf den alten Sportplatz gekommen. „Ich hab‘s kaum erwarten können, mir ging es auch nicht schnell genug“, so Lederer. Schließlich habe man es geschafft, dass jeder mit diesem Projekt, wie es nun geplant sei, leben könne. Viele Sitzungen mit der Feuerwehr, der Verwaltung und dem Gemeinderat seien dazu nötig gewesen. Allen Beteiligten sprach Lederer ob der konstruktiven Zusammenarbeit ein Lob aus. Besonders erwähnte er dabei Erwin Dittenhauser (CSU), der sich sehr eingebracht habe.

Wichtige Vorarbeiten, wie der Austausch und Verdichtung des Untergrunds, sind bereits passiert. Nachdem die Planung im März 2021 stand, rollten bereits heuer im August die Bagger an. Noch im September soll, so die Hoffnung des Bürgermeisters, die Bodenplatte in Angriff genommen werden. Ziel für dieses Jahr ist die Fertigstellung des Stahlrohbaus der Halle inklusive Porenbetonwänden. Abzüglich der Fördergelder, die nicht üppig ausfallen, rechnet die Gemeinde aktuell mit Gesamtkosten von etwa sieben Millionen Euro für das Bauprojekt. „Wir hoffen, dass wir noch ein bisschen drunter kommen“, sagte Bürgermeister Lederer.

DK