Ein würdiges und in der zweiten Hälfte sehr spannendes Eröffnungsspiel der Kreisliga Ost erlebten rund 300 Zuschauer am Freitagabend auf der Anlage in Joshofen. Dabei standen sich die Zeller-Elf als Gastgeber und die Kranner-Truppe gegenüber. Joshofen holte sich am Ende knapp drei Punkte – und etwas Glück war da auch dabei.
• SpVgg Joshofen-Bergheim - SV Klingsmoos 2:1 (1:0)
Ein Hauch von Sommerfest lag in der Luft. Manche Fans hatten Decken ausgebreitet und machten es sich am Spielfeldrand gemütlich, andere ließen sich einen Aperol Sprizz und andere Getränke schmecken. Es gab Schmackhaftes vom Grill und auch an Musik fehlte es nicht. Viele Vereine, jedoch nicht alle, hatte Vertreter zum Auftaktspiel geschickt.
Die Hauptsache war aber natürlich das sportliche Geschehen am Rasen. Hier tasteten sich in den ersten zehn Minuten die Mannschaften erst einmal ab – niemand wollte einen Fehler machen. Zwar haben beide Teams bereits miteinander gespielt, doch hat sich die Zusammensetzung geändert. Die Hausherren hatten zahlreiche junge Spieler in ihren Reihen – der eigene Nachwuchs sollte sich bewähren. Die Mösler hatten sich ebenfalls durch eine Reihe erfahrener Spieler verstärkt. Da galt es also zunächst, Stärken und Schwächen abzuschätzen – die eigenen, wie die des Gegners.
Joshofen setzt die ersten Impulse
Bald übernahm Joshofen das Kommando auf dem Rasen, setzte die Impulse und brachte den SV immer wieder in Bedrängnis. Von den Weinroten dagegen kam nur wenig. Die beste Chance hatten sie kurz vor Ende der ersten Halbzeit nach einer Ecke. Doch der scharfe Schuss strich über das Tor. Zuvor jedoch hatte Julian Sager die Hausherren in Führung gebracht (32.). Mit diesem Zwischenstand ging es in die Pause, wobei das Ergebnis zugunsten der SpVgg noch höher hätte ausfallen können oder sogar müssen. Die fünf Jungen in den Reihen der Hausherren zeigten, dass sie Fußball beherrschen und sich schon ganz gut bei den Herren eingefügt haben. Klaus Fischer-Stabauer, der diesen Nachwuchs lange begleitet hatte, zeigte sich stolz darüber.
Klingsmoos bestimmt anschließend das Bild
In der zweiten Halbzeit bot sich ein komplett anderes Bild: Die Weinroten stürmten mutig nach vorne, zeigten konsequentes Pressing und gaben keinen Ball verloren. „Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben“, sagte Matthias Fischer-Stabauer, der dritte Vorsitzende der SpVgg. Damit sei zu rechnen gewesen, erklärte er. Gerade bei Nachwuchsspielern sei davon auszugehen, dass sie nicht über 90 Minuten die volle Leistung zeigen können.
Folgerichtig erzielte Klingsmoos den Ausgleich: Alexander Müller eroberte einen Ball, den die Joshofener Abwehr bereits geklärt zu haben schien, wieselte geschickt durch die gegnerische Verteidigung und zog ab – keine Chance für Keeper Robin Stamenkov (68.). Die Mösler ruhten sich allerdings nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern wollten den Siegtreffer. Sie hatten gute Chancen, sehr viele Ecken, konnten aber solche Standardsituationen nicht verwerten. Nach dem Spiel sollten sie besonders mit einer Situation hadern. Nach einem robusten Zweikampf vor dem Joshofener Tor lagen beide Spieler am Boden. Klarer Fall, fand Klingsmoos, und forderte Elfmiter. Kein e Absicht, die Hände waren am Körper, fand Joshofen. Zu dieser – durchaus umstrittenen – Ansicht gelangte auch Schiedsrichter Marvin Peter Biehler und ließ weiterspielen.
Nach wie vor war Klingsmoos die spielbestimmende Mannschaft, doch durch eine Unachtsamkeit auf ihrer Seite und einen sehenswerten Spielzug seitens der Hausherren fiel knapp vor dem Abpfiff das 2:1. Schütze war der Abwehrspezialist Johannes Böck (87.).
„Darauf kann man aufbauen“
„Wir hatten Glück, aber der Sieg war aufgrund der ersten Halbzeit nicht unverdient. Dieser Sieg war super wichtig zum Saisonstart. Darauf kann man aufbauen“, freute sich Matthias Fischer-Stabauer, der gleichzeitig einräumte, dass Klingsmoos in der zweiten Halbzeit durchaus noch ein zweites Tor hätte erzielen können.
„Wir haben eine schwache erste Halbzeit gespielt und sind völlig verdient in Rückstand geraten. Ab der 60. Minute waren wir die bessere Mannschaft“, erklärte SV-Abteilungsleiter Tobias Narr, der sich sichtlich über den nicht gegebenen Elfmeter ärgerte.
Ähnlich äußerte sich Johannes Kranner, der Spielertrainer der Weinroten: „Joshofen hätte in der ersten Halbzeit noch ein zweites Tor machen können und wir hätten das 2:1 in den zweiten 45 Minuten machen müssen.“
DK
SpVgg: Robin Stamenkov, Dominik Rehm, Elias Zeller, Paul Plach, Nico Beßle, Yannick Kneißl, Vincent Porombka, Lucas Möller, Julian Sager, Robert Zisler, Fabian Fetsch; (65. Anton Mayer, Paul Hammer, Johannes Böck; 69. Jonas Zeller)
Klingsmoos: Timo Futterer, Johannes Kranner, Max Steierl, Alexander Müller, Patrick Krammer, Marcel Girbinger, Stefan Brosi, Pascal Sladkowski, Martin Brodowski, Faruk Rencber, Benedikt Vollnhals; (62. Christoph Appel, Marvin Kohou; 76. Thomas Kramer)
Tore: Julian Sager (32.), Alexander Müller (68.), Johannes Böck
Schiedsrichter: Marvin Peter Biehler mit seinen Assistenten Helmut Bößhenz und Fabian Metzler
Zuschauer: 300
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