Der FC Gerolsbach II hat einen neuen Spielertrainer. Und Ferdinand Hofmann einen neuen Trainerjob. Da kommt im Schrobenhausener Land zusammen, was ja vielleicht ganz gut zusammenpassen könnte.
Ein bisschen hat es gedauert, bis „Ferdi“ Hofmann vor allem mental bereit für eine neue Aufgabe war. „Denn die vergangene Saison hat sowohl sportlich als auch menschlich ziemlich negativ geendet“, sagt er. Ein paar Wochen, nachdem der 36-Jährige zuerst mit dem SC Mühlried abgestiegen war und dort dann quasi vor die Tür gesetzt wurde, ist die Motivation aber inzwischen zurück. „Man muss da drüber hinweg und wieder nach vorne schauen“, so Hofmann. Umso mehr freue es ihn, dass er „in Gerolsbach jetzt mit offenen Armen empfangen wurde“.
Kein Ballast, sonderngroße Wertschätzung
Diese offenen Arme waren symbolisch die von Korbinian Reiner, dem Fußballabteilungsleiter des FCG. Der hatte Hofmann schon früher mal „auf dem Zettel“ gehabt, doch irgendwie sei man noch nicht zusammengekommen. Als Reiner nun von Hofmanns Abschied beim SCM erfahren hatte, wurde er wieder aktiv. „Wir sind froh, dass wir jetzt so einen erfahrenen Mann für unsere ,Zweite’ gewinnen konnten“, betont er. Reiner schätzt vor allem Hofmanns „akribische Art“, dass er auch „Wert auf Details“ lege.
Und Reiner schätzt ganz grundsätzlich die eigene Zweitvertretung. „Sie ist bei uns kein Ballast“, betont er: „Vielmehr wollen wir sie mit einem eigenen Spielertrainer entsprechend wertschätzen.“ In den vergangenen Jahren hatte Daniel Wagner diese Rolle erfolgreich übernommen, zusammen mit Markus Kick. Während Wagner sich grundsätzlich weiter vom Fußballgeschäft zurückziehen möchte, bleibt Letzterer nun auch unter Hofmann Co-Trainer und wird seine Erfahrungen aus der Gerolsbacher Mannschaft mit einbringen.
Denn genau auf diese kann Hofmann – auf das FCG-Team bezogen − noch nicht wirklich zurückgreifen. „In Mühlried, bei meinem Heimatverein, kannte ich logischerweise alle Spieler, in Hörzhausen und Langenmosen auch einige“, blickt er auf seine vergangenen Stationen zurück. In Gerolsbach kenne er zwar die AH-Akteure, doch insbesondere von den jungen Talenten kaum jemanden. „Ich denke aber, dass es gar nicht schlecht ist, völlig unvoreingenommen an die Aufgabe heranzugehen“, meint der neue Spielertrainer. Unvoreingenommen heißt allerdings nicht unambitioniert. Eine Kreisligamannschaft brauche definitiv eine Zweitvertretung in der A-Klasse, meint Hofmann. Die Liga zu halten, sei demnach das primäre Ziel für die neue Saison.
Wiedersehen mitehemaligen Klubs
Auf diesem Weg bekommt es der FCG II ja auch mit zwei von Hofmanns ehemaligen Teams zu tun, bei denen der Abschied, – vorsichtig ausgedrückt – jeweils nicht ganz so harmonisch verlaufen war. Ob er vor allem gegen den SC Mühlried, aber auch gegen den SV Hörzhausen ein bisschen auf sportliche Genugtuung hoffe? Hofmann formuliert es ganz diplomatisch: „Ich freue mich wahnsinnig auf diese geile A-Klasse Aichach, die mit ein Grund war, den Job in Gerolsbach zu übernehmen.“ Neben dem SCM und dem SVH sind aus Altlandkreissicht ja auch noch der TSV Weilach, der BC Aresing, die DJK Brunnen und der SV Waidhofen II in dieser Liga.
„Man hat fast jede Woche ein Derby“, weiß Hofmann, der sagt: „Wer da keinen Bock hat, dem kann ich auch nicht mehr helfen.“ Bei ihm selbst, das merkt man bei seinen Aussagen, ist die Begeisterung nach ein paar Wochen voller sportlicher Tristesse zurückgekehrt. „Ich habe richtig Lust auf die neue Aufgabe“, erklärt der 36-Jährige.
SZ
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