Beim gut besetzten Turnier um den „Bavaria-Cup“ kämpften auch heuer wieder nicht nur Athleten aus Deutschland um den Sieg. Und trotz brütender Hitze in Landshut schafften es die Kreuzhebe-Spezialisten erneut, mit einer Vielzahl an starken Leistungen aufzuwarten. Angefeuert von den begeisterten Zuschauern lieferten sie sich packende Wettkämpfe bis zum Schluss und zeigten eindrucksvoll, was sie draufhaben.
Bei der großen Hitze cool zu bleiben, wenn es um die Wahl der Gewichte für den nächsten Versuch geht, das war diesmal enorm wichtig. Diesen sogenannten kühlen Kopf bewies von den Athleten des Vereins „Viecherschmiede Powersport“aus Gachenbach vor allem Patrick Czok (Aktive bis 83 kg): Ihm gelang es dank seiner guten Taktik, sich am Ende den dritten Platz zu sichern. Weiter zu Robert Robeis (AK III bis 74 kg): Auch wenn er schon seit vielen Jahren beim „Bavaria Cup“ auf die Plattform geht, so ist er immer noch nicht müde, seine Medaillensammlung zu erweitern. Eine goldene sollte es heuer sein – so zumindest sein Ziel. Und die wurde es letztlich auch.
Markus Hirsch (Aktive bis 83 kg) und Benedikt Hermansdorfer (Aktive bis 105 kg), die in Landshut ihren ersten Wettkampf im Kreuzheben bestritten, schlugen sich ebenfalls mehr als gut. In ihnen steckt tatsächlich enorm viel Potenzial, was nur darauf wartet, abgerufen zu werden. Heuer reichte es für die beiden jeweils zum sechsten Rang.
Andreas Hoiß (Aktive bis 93 kg) holte sich den achten Platz in einem sehr starken Wettbewerberfeld. Er sicherte sich damit, wie auch alle anderen Athleten aus der Viecherschmiede, die Startberechtigung für die Deutsche Meisterschaft im September in Peutenhausen.
Matthias Raschen (Aktive bis 105 kg) ließ für seinen letzten Versuch einfach gleich mal 30 kg mehr auflegen: 275 kg, was für ein Wahnsinnsgewicht! Selbst die Kampfrichter fragten nochmals nach, ob sie richtig verstanden haben. Ja, sie haben richtig verstanden – und Raschen zog die Last auch glatt vom Boden hoch. Allerdings ging „die Hand auf“, und er konnte das Gewicht nicht bis zur Ansage des Kampfrichters oben halten. Aber dennoch war am Ende der fünfte Platz für ihn einfach spitze. Raschen liebäugelte heuer schon mit dem Gewinn eines der „Löwen“ des STC Bavaria 20 Landshut und meinte abschließend: „Im nächsten Jahr muss so einer unbedingt zu uns in die Viecherschmiede ziehen.“
Sandra Brummer (Aktive bis 69 kg), deren Lieblingsdisziplin im Kraftdreikampf eigentlich die Kniebeugen sind, scheute sich in Landshut dennoch nicht vor dem Versuch, ihre persönliche Bestleistung mit 142,5 kg zu toppen. Das klappte zwar nicht ganz, aber in ihrer Altersklasse sprang trotzdem Gold für sie heraus. Und spätestens bis zur Deutschen Meisterschaft im Kreuzheben im September in Peutenhausen wird Brummer wohl auch ihren persönlichen Rekord verbessert haben...
Mercyline Göttermann (AK I 84+ kg) ist währenddessen schlichtweg „die Heberin“ in ihrer Altersklasse, mit 185 kg vergoldete sie sich den Tag in Landshut. Für Sarah Widmann (Aktive bis 76 kg) war es ihr erster Wettkampf überhaupt, daher war der sechste Platz für sie bei einer starken Konkurrenz mehr als beachtlich. Sie freute sich sichtlich und fand es einfach toll, dass alles so lief und sie sofort vollumfänglich in der Familie der Viecherschmiede aufgenommen wurde.
Anna Grimm (Aktive 84+ kg) startete diesmal in einer höheren Gewichtsklasse, da sie vorher im Urlaub und der Meinung war: „Dann hab ich keinen Stress.“ Aber wer Krafttraining macht und im Kraftdreikampf an den Start geht, der weiß: Muskeln verbrennen auch im Urlaub Kalorien. So ging Grimm mit gerade mal 84,35 kg in der offenen Klasse an den Start – und landete zum Schluss auf der ersten Position. In der Relativ-Mannschaftswertung der Frauen holte sich die Vertretung der Viecherschmiede den dritten Rang. Die Herren durften in ihrer Teamwertung zumindest auf Platz vier stolz sein.
Der „Bavaria-Cup“ ist ein ganz besonderer Wettkampf im Jahreskalender der Kraftdreikämpfer. Andreas Kaster (Aktive bis 74 kg) der sich in seiner Klasse den dritten Platz holte, beschrieb es nach dem Wettkampf mit folgenden Worten: „Die Atmosphäre in Landshut war grandios und lässt sich für mich am besten mit, weiter weg von kommerziellen Sport geht’s kaum’ zusammenfassen.“
Nadja Corvaglia
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