Von Erich Engl
Schrobenhausen – Wenn man an Schrobenhausener Maler denkt, kommt nicht jedem gleich der Name von Siegmar Jugelt in den Sinn. Der seit vielen Jahren in der Stadt lebende Künstler hat in jungen Jahren in Meißen Porzellanmaler gelernt und diesen Beruf in der dortigen Porzellanmanufaktur ausgeübt, ehe er dann 1984 nach Nymphenburg und bald darauf nach Sandizell in die dortigen Porzellanmanufakturen wechselte.
Letztlich machte er sich als freischaffender Maler selbständig – er arbeitet inzwischen ausschließlich mit Ölfarben. Das gelernte Handwerk wirkt sich sehr auf seinen Stil aus, Feinheit und Detailtreue zeichnen seine Arbeiten aus, dicke und übereinandergeschichtete Farbmassen wird man auf seinen Werken nicht finden. Die Feinheit der Abbildungen liegt bei ihm durch seinen Hintergrund als Porzellanmaler begründet.
„Ich bin in Schrobenhausen vielleicht weniger bekannt als andere Maler“, sagt Siegmar Jugelt, „dies liegt ziemlich sicher daran, dass ich eigentlich regional so gut wie nie in Galerien ausgestellt habe. Ich arbeite in der Regel nur mit den Walentowski-Galerien in Hamburg, Baden Baden, Berlin und vielen anderen Orten zusammen, die einen nationalen und internationalen Kundenkreis bedienen“.
Auf diese Weise hängen Jugelts Werke in vielen Europäischen Ländern, aber auch in Asien oder den USA. „Wenn ich ganz ehrlich bin“, berichtet er, „spüre ich aufgrund der Art des Verkaufs über meinen Galeriepartner kaum etwas von Einschränkungen durch die Pandemie.“ Er malt in seinem Atelier in Schrobenhausen und ist in der Regel alleine, bei schönem Wetter zieht es ihn auch in den Garten zum Malen. Doch auch hier ist er alleine oder nur mit Familienangehörigen. Für den Künstler ist es bequem, werden seine Werke doch in einer professionellen Plattform international einem breiten Publikum dargeboten.
Neben Tieren sind sein spezielles Gebiet Ansichten von Städten, Sehenswürdigkeiten oder Landschaften, die er teils nach historischen oder auch nach aktuellen Vorbildern fertigt. Bei diesen Auftragsarbeiten wird gelegentlich auch der Auftraggeber ins Bild integriert. Gefragt sind auch Porträts, auch dies Arbeiten nach vorheriger Bestellung. „Lustig war vor einiger Zeit eine telefonische Nachfrage, da hat ein reicher russischer Geschäftsmann sich bei mir erkundigt, ob er sein gekauftes Bild in seinem Privatflugzeug transportieren könne, ohne dadurch einen Schaden zu verursachen“.
Weiter führt Jugelt aus: „Corona merke ich kaum, und falls sich doch mal eine Gelegenheit zu einer Ausstellung in Schrobenhausen ergeben sollte, lernen auch mehr Kreisbürger mich und meine Werke kennen“.
SZ
