Diese vermaledeiten Sonderkarten
Am Samstag findet das 14. Gerolsbacher TAC-Turnier statt

Auch viele jüngere Spieler und Neulinge sind am Start

14.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:00 Uhr |

TAC ist für viele ein faszinierendes Spiel. Foto: Fuhrmann

Das TAC-Spielen könnte so schön sein, wenn es einige knifflige Spielkarten nicht gäbe. Es würde ohne diese aber auch weit weniger spannend und abwechslungsreich sein. Davon können sich die Spielerinnen und Spieler am kommenden Samstag, 18. März, mal wieder selbst überzeugen. Wie beinahe jedes Jahr rund um den Frühlingsbeginn lädt Organisator Michael Schön nun auch in diesem Jahr zum Gerolsbacher TAC-Turnier in den Saal der Gaststätte Kettner-Buchberger ein.

Und wie immer sei es überhaupt kein Problem gewesen, das Starterfeld mit namhaften und teils von weit entfernt anreisenden Teams zu füllen. „Ich habe zuerst mit 24 Teams geplant, aber schon nach wenigen Tagen war klar, dass ich auf 32 Teams erhöhen muss“, erzählt Michael Schön. Besonders freue er sich darüber, dass heuer viele neue Teams dabei sind. Beinahe zeitgleich hätten sich zum Beispiel vier Teams einer befreundeten Clique angemeldet, die alle der sogenannten Generation Z angehören. Warum gerade diese Jungs das Brettspiel manchen Zockerrunden an der PlayStation vorziehen, erklärt Juri Ziegeltrum. Der 22-Jährige Strobenrieder, dessen Leidenschaft für das Spiel mit einem Weihnachtsgeschenk vor sechs Jahren begonnen hatte, wird zusammen mit seinem Freund Christian Kuhn erstmals an einem Turnier teilnehmen. „Das Spiel ist echt faszinierend und unglaublich spannend“, erzählt er. „Man kann planen und überlegen was man will, aber wenn der Gegner dann eine dieser vermaledeiten Sonderkarten zückt, ist alles über den Haufen geschmissen.“ Und genau das sei das Salz in der Suppe. Mit einem Trickser befinden sich plötzlich zwei Kugeln an einer ganz anderen Stelle auf dem Brett, mit dem Teufel darf der Gegner in die Spielkarten des anderen schauen und mit dem Narr werden sogar alle Spielkarten in der Hand der Spieler komplett gegenseitig ausgetauscht.

Die schlimmste Karte in bestimmten Situationen ist jedoch die TAC-Karte. „Selbst wenn man seine allerletzte Kugel ins Haus gebracht hat, ist das noch lange kein Grund, um zum Jubeln anzusetzen“, erklärt der Youngster. Quasi wie neuerdings auch beim Einsatz des VAR (Video-Assistent-Referee) bei Fußballspielen muss man erst die entscheidende Frage an den Gegner stellen: „Hast du eine TAC-Karte?“. Falls ja, muss der letzte Zug komplett rückgängig gemacht werden. Erst wenn das erlösende „Nein“ kommt, darf man den Sieg feiern.

Juri Ziegeltrum und seine Freunde werden nun am kommenden Samstag erstmals mit wildfremden Leuten, darunter ehemalig Weltmeister, Vize-Weltmeister und viele mehr, zusammen an einen Tisch sitzen und versuchen, als Team alle acht Kugeln ins Haus zu bringen. „Ich bin schon etwas aufgeregt, wie so ein Turnier abläuft. Schließlich muss jedes Team innerhalb von ein paar Stunden fünf Gruppenspiele und anschließend bestenfalls noch Halbfinale und Finale spielen“, meint Juri Ziegeltrum voller Respekt. Vielen Neuspielern wird es allerdings ganz ähnlich gehen. Doch auch ein schlechtes Abschneiden wird die Freude am TAC-Spielen nicht mindern.

Neben einigen Preisen gibt es übrigens auch Startplätze für die diesjährige Weltmeisterschaft, die Ende Juli in Aichach stattfindet, zu gewinnen. Zuseher sind jederzeit willkommen. Die ersten Murmeln rollen ab 10 Uhr, ein Sieger wird wohl gegen 20 Uhr feststehen.

SZ

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