Der Begriff Engel stammt aus dem hebräischen und bedeutet Bote. Dieser Begriffsdeutung entsprechend werden sie auch als Boten eingesetzt. Den Menschen vermitteln Engel ihre Botschaft auf vielfältige Weise. Ein Engel erschien Josef im Traum. Ein Engel verkündete Maria die Geburt ihres Sohnes.
Dass es seit der Erschaffung der Welt Engel gibt, die allezeit und in der Geschichte fast aller Völker von den Menschen verehrt wurden, bezeugt für den Christen die Heilige Schrift des Alten sowohl des Neuen Testamentes an vielen Stellen. Die Bibel und die christliche Überlieferung erzählen von einer unendlichen Schar von Engeln, die Gottes Angesicht schauen. Sie gehören zur himmlischen Welt und wirken auf vielfältige Weise. Nach der Überlieferung und der christlichen Weltanschauung stehen die Engel neben jedem einzelnen Menschen als Welt- wie auch als Schutzengel.
Namentlich werden in der Heiligen Schrift nur drei Engel genannt. Der heilige Erzengel Michael, der heilige Erzengel Gabriel und der heilige Erzengel Raphael. Sie werden als Erzengel bezeichnet
Diese sind Engel, die innerhalb der Schar der Engel eine führende Stellung einnehmen und Beschlüsse Gottes von weitreichender Bedeutung für ganze Völker oder Gemeinschaften überbringen. Die normalen Engel kümmern sich dagegen um die Einzelmenschen.
Der Erzengel Gabriel gilt als der Verkündungsengel. Er verkündete Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus. Der Erzengel Michael wird auch als Engelsfürst genannt. Er ist der Hüter des Paradieses und der Richter über das Gute und Böse. Der Erzengel Raphael wird als allgemeiner Schutzpatron bezeichnet. Ursprünglich waren den Erzengeln jeweils eigene Gedenktage zugeschrieben. Dem Erzengel Gabriel der 24. März, dem Erzengel Raphael der 24. Oktober. Bei der Reform des liturgischen Kalenders der katholischen Kirche 1969 wurde der Gedenktag der drei Erzengel einheitlich auf den 29. September, den traditionellen Michaelstag festgelegt.
Die römische Kirche ehrt mit dem Schutzengelfest am 2. Oktober vornehmlich die guten Engelswesen, welche Gott dem Menschen auf seinem Lebensweg als Schutz beigestellt hat und die ihn von der Kindheit bis zum Tode begleiten.
In der Liturgie der katholischen Kirche hat sich die Verehrung der Schutzengel vor allem im 15. Und 16. Jahrhundert verbreitet. Christen sind sich sicher, dass jeder auf Erden seinen Schutzengel hat. Sie sind die ersten, eigentlich körperlosen Geschöpfe Gottes, die mit Verstand und eigenem Willen ausgestattet sind. An die Stelle einer unmöglichen echten Erkenntnis haben die Menschen Bilder gestellt. In barocken Kirchen sind sie besonders vielgestaltig zu sehen, um für die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar und immer gegenwärtig zu sein. Anfangs wurden Engel als schöne Jünglinge oder pausbäckige Kinder dargestellt. Engel bewachen das Paradies und hindern Adam und Eva an der Rückkehr in den Garten Eden.
Erst ab dem vierten Jahrhundert versah die christliche Malerei Engel mit Flügeln. Die Flügel verleihen im Volksglauben diesem Lichtwesen zusätzliche Leichtigkeit und die Möglichkeit zur immerwährenden Anwesenheit in allen Lebenslagen. Die Verehrung der Schutzengel ist seit dem neunten Jahrhundert nachweisbar. Aus dieser Zeit stammen die ersten Hinweise auf den Glauben an den persönlichen Schutzengel.
Die katholische Kirche feiert somit zwei Engelsfeste: das Fest der heiligen Erzengel Michael, Gabriel, Raphael am 29. September und weiter das Fest der Heiligen Schutzengel am 2. Oktober. Das Schutzengelfest wurde ursprünglich 1667 von Papst Clemens IX. auf den ersten Sonntag im September festgesetzt, aber dann bereits 1670 von Papst Clemens X. auf den 2. Oktober verlegt. Im Schrobenhausener Land wird das Schutzengelfest um die Schutzengelkirche in Halsbach bei Hörzhausen traditionell am alten Termin, dem ersten Sonntag im September feierlich und mit einem großen Fest gefeiert.
Zum Schutzengelfest am 2. Oktober haben sich keine eigenen Bauern- oder Wetterregeln herausgebildet. Solche gibt es nur zum Festtag der drei Erzengel Gabriel, Michael und Raphael am 29. September.
SZ
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