Werner Egle geht in den Ruhestand
38 Jahre Freude an der Musik vermittelt

65-Jähriger war an der Schrobenhausener Musikschule und im Gymnasium im Einsatz

11.08.2024 | Stand 11.08.2024, 11:02 Uhr |

Werner Egle war 38 Jahre lang als Musiklehrer in Schrobenhausen tätig. Foto: SZ

38 Jahre bei ein und demselben Arbeitgeber, das gibt es nicht so oft. Werner Egle ist das als Lehrer an der städtischen Musikschule Schrobenhausen gelungen.

„Ich habe mich hier in Schrobenhausen immer sehr wohlgefühlt“, erzählt er. Mit 65 Jahren verabschiedet er sich nun in den Ruhestand. Unterrichtet hat Egle die Fächer Klavier und Oboe. „Wobei ich immer wesentlich mehr Schüler beim Klavier hatte als bei der Oboe“, erzählt er. Studiert hat Egle einst in Augsburg, Ende der 80er Jahre kam er dann an die Musikschule Schrobenhausen, die im vergangenen Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feierte. Er habe also schon unterrichtet, als die Musikschule noch in der Regensburger Straße 5 untergebracht war, erzählt er. Und natürlich hat er auch den Umzug in das jetzige Gebäude miterlebt, genauso wie den Bau des Pavillons. „Das ist wirklich ein schöner Raum“, sagt Egle.

Mehr Zeit für Tennis und Kunstausstellungen

Egle lebt mit seiner Frau, einer Diplompädagogin, die nun ebenfalls in Rente ist, in Horgau. Die beiden gemeinsamen Söhne sind längst erwachsen. „Der eine ist Jurist geworden und der andere studiert Kunst an der Akademie in München“, berichtet der Musiklehrer. Er freue sich schon darauf, nun mehr Zeit zu haben, um die Ausstellungen seines Sohnes zu besuchen. Aber auch aufs Tennisspielen freut sich Egle. Seine Frau habe bereits die Befürchtung, dass er auf dem Tennisplatz zu viel Zeit verbringen werde. Für ihn sei es einfach immer schön, dort bekannte Gesichter zu treffen und sich zu unterhalten.

Gerade mit Familie sei sein Beruf immer optimal gewesen. „Ich hab ja erst nachmittags unterrichtet, so konnte ich die Kinder in den Kindergarten bringen und mittags wieder abholen, während meine Frau in der Arbeit war“, erzählt Egle. Mittags hätten sie sich dann abgewechselt, dann habe seine Frau sich um die Kinder gekümmert.

Im Augsburger Staatstheater Oboe gespielt

Egle hat über die Jahre nicht nur an der Schrobenhausener Musikschule unterrichtet, sondern war auch elf Jahre lang als Musiklehrer am Gymnasium tätig. Immer mal wieder war er bis zu seinem 50. Lebensjahr auch am Augsburger Staatstheater mit seiner Oboe im Einsatz. Selbst Konzerte zu spielen, das habe ihm immer viel Freude bereitet, erzählt er.

Aber noch schöner sei für ihn das Unterrichten gewesen. „Das Lernen fasziniert mich“, sagt er. Viele seine Schüler hat er jahrelang begleitet. „Die fangen ja klein an und es ist schon erstaunlich, was die nach einer gewissen Zeit des Übens plötzlich können“, sagt Egle. Die Kinder würden gerade bei den Vorspielen oftmals über sich selbst hinauswachsen. „Das war für mich immer toll zu sehen, wie die sich auf einmal trauen, vorne auf der Bühne zu stehen, wenn die Eltern, Oma und Opa zuschauen“, so Egle. „Die Kinder wachsen einem schon ans Herz“, so der Musiklehrer. Aber auch erwachsene Schüler hat er immer gerne begleitet. „Wenn man übt, kann man auch später im Leben noch das Klavierspielen lernen“, sagt Egle.

Nun freut er sich erst einmal auf etwas mehr Ruhe. Es sei schön, einfach mal keinen Termin zu haben. „Und ich freue mich natürlich, wenn ich mich mehr um meinen kleinen Enkel kümmern kann“, sagt Egle. Was er in seinem Ruhestand noch so alles anstellen werde, das werde sich zeigen, sagt Egle. Langweilig werde ihm bestimmt nicht.

SZ

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