Lokale Komponisten werden gewürdigt
Festival Metax Modern kommt nach Riedenburg

Veranstaltung startet mit Mongolischem Obertongesang

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:40 Uhr

Freuen sich auf die unbekannten und bekannten Klänge: Kulturmanagerin und Journalistin Birgit Chlupacek (von links), Riedenburgs Kulturbeauftragte Karin Dachs, Gerhilde Winbeck, die Frau des gestorbenen Komponisten Heinz Winbeck, und die Komponistin Susan Oswell. Fotos: Gigler

Das Festival Metax Modern kommt nach Riedenburg. Ziel ist es, Musik der Gegenwart in ländliche Regionen zu bringen.

Am Sonntag, 18. Juni, findet das Festival statt und wartet mit einem Programm auf, das Riedenburg so noch nicht gesehen hat. Mongolische als auch lokale Klänge sollen dabei die Hauptrollen spielen.

Auftritt mit mongolischem Obertongesang

Der Riedenburger Tag der Gegenwartsmusik beginnt um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Johannes mit einem Musikgottesdienst. Dabei bringt die Formation Tengerton mongolischen Obertongesang auf die Bühne. Begleitet werden die Sänger von Robert Lehner an der Orgel.

Die Kirche als Spielstätte miteinzubeziehen, erklärt die Münchnerin Birgit Chlupacek von Metax Modern folgendermaßen: „Dort ist eine fantastische Kirchenakustik zu hören. Die Kombination mit der Orgel wird sehr berührend sein.“ Dem stimmt auch die CSU-Stadträtin Karin Dachs, Riedenburgs Kulturbeauftragte, zu: „Das wird etwas ganz Spannendes und Neues.“ Überraschende künstlerische Interventionen begegnen den Besucherinnen und Besuchern danach ganztägig im Gasthaus Schwan und in der Galerie der Gestaltenden Gesellschaft.

Sound und Media Artists im Gasthaus Schwan

Die Sound und Media Artists Sebastian Giussani und Daniel Door schaffen dazu als artist in residence des Fotografen Fabian Helmich einen neuen audio-visuellen Kontrapunkt. Er nähert sich experimentell über das Mikrofon den Klängen Riedenburgs und seinen regionalen Komponisten Susan Oswell, Franz Hummel und Heinz Winbeck an.

Um 15 Uhr macht Metax Modern Station bei einem musikalisch-literarischen Salon im Zuhause des Komponisten Heinz Winbeck im alten Pfarrhof in Schambach. Ein Liedduo werden Adt und Klein aufführen. Jazz wird die mongolische Musikerin Shuteen Erdenebaatar auf die Bühne bringen. Die Moderation wird Komponist Henrik Ajax übernehmen, der passenderweise ein ehemaliger Student von Heinz Winbeck und künstlerischer Kurator bei Metax Modern ist.

Das große Finale um 20 Uhr – ein Benefizkonzert für das Projekt World Garden Mongolia der Organisation Plant for the Planet – holt in der frisch renovierten Dreiburgenhalle nochmal alle beteiligten Musikerinnen und Musiker auf die Bühne. Visuell bereichert wird die Veranstaltung von einer Videoprojektion aus Bildkunst des Fotografen Jörg Gruber.

Der Abend wird komplettiert von der Premiere eines Auftragswerks an Shuteen Erdenebaatar für das Ensemble Tengerton und ihr Quartett, das die gemeinsamen mongolischen Wurzeln reflektiert. 

Bevor die Veranstaltung starten kann, ist noch einiges zu tun. Damit auch alles klappt, kamen Chlupacek und ihr Team in der vergangenen Woche persönlich nach Riedenburg und erzählten, wie sie überhaupt auf Riedenburg aufmerksam geworden sind: „Wir verdanken den Impuls dem Komponisten Tobias PM Schneid“, erzählt Chlupacek. Er habe sie auf den Ort und die zeitgenössischen Komponisten aufmerksam gemacht. Perfekte Voraussetzungen für das Festival.

„Das ist unser erster Vorstoß nach Niederbayern“

Laut der Kulturmanagerin ist es auch das Ziel des Festivals, nicht nur neue Musik zu bringen, sondern die im Ort bereits bekannte Musik zum Leben zu erwecken. Ein weiterer Pluspunkt: „Die Gemeinde war sehr offen“, sagt Chlupacek.

Seit 2021 zieht das Musikprojekt durch Bayern, mit immer wieder unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern. In Riedenburg feiert das Festival jedoch eine Premiere: „Wir waren viel in Oberbayern und im Allgäu. Das ist unser erster Vorstoß nach Niederbayern“, berichtet Chlupacek.

In diesem Jahr standen ihre Festivals unter dem Motto „Transition“ (deutsch: Übergänge). Gemeint seien damit zum Beispiel Übergänge zwischen musikalischen Strömungen, erklärt Chlupacek. Zehn Veranstaltungen wurden unter diesem Dachmotto organisiert, Riedenburg ist das Abschlussprojekt. „Die Idee ist, wenn es gut angenommen wird, das auch zu wiederholen“, sagt die Kulturmanagerin. In den bisherigen kleinen Gemeinden sei die Resonanz immer positiv gewesen.

Karten für die Veranstaltung sind bei Schreibwaren Kirchmaier, An der Altmühl 19, erhältlich sowie unter www.muenchenticket.de. Karten für das Konzert im alten Pfarrhof kosten 20 Euro (ermäßigt zehn Euro), für das Benefizkonzert 29 Euro (ermäßigt 18 Euro) und das Kombi-Ticket für beide Veranstaltungen 40 Euro (ermäßigt 20 Euro).

err/gni