Riedenburg
Versorgung mit Wasser ist gesichert

Riedenburger Stadtrat diskutiert über mögliche Folgen eines längeren Stromausfalls

27.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:37 Uhr

Über die Sicherheit der Riedenburger Wasserversorgung informierte sich der Bauausschuss des Riedenburger Stadtrates bereits in der Zeit der Pandemie vor gut eineinhalb Jahren bei einer Begehung des örtlichen Wasserwerks. Foto: Rast

Riedenburg – Die Wasserversorgung von Riedenburg wäre bei einem längeren Stromausfall gewährleistet. Das wurde am Dienstagabend in der Sitzung des Stadtrates bekannt. Entscheidend ist, dass die Pumpen mit bereits vorhandenen Notstromaggregaten betrieben werden können.

Aufgrund eines Antrags der Bürgerliste hatte sich Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) bei Wasserwart Tobias Blauhorn erkundigt, ob die Riedenburger Bürger bei Stromabschaltungen aufgrund der Energiekrise weiterhin ausreichend mit Trinkwasser versorgt werden könnten. Der Bürgerliste gehe es vor allem darum, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, um im Ernstfall reagieren zu können, erklärte BGR-Stadtrat Manfred Meyer.

Tatsächlich gebe es einen Notfallplan aus dem Jahr 2012, berichtete der Bürgermeister. Wichtig sei ein 100 Kilowatt starkes Notstromaggregat, mit dem die Pumpen im Schambachtal weiter betrieben werden könnten. Auch die kleineren Pumpwerke seien mit Noteinspeisungen ausgestattet. Die Aggregate würden regelmäßig gewartet und alle vier Wochen gestartet, um sie zu testen. Zudem gebe es ein 24 Kilowatt starkes Notstromaggregat auf einem Anhänger, das an verschiedene Orte gebracht werden könnte. „Die Wasserversorgung ist also sichergestellt“, konstatierte Zehetbauer. Gleiches gelte für die Bürger, die am Wassernetz der Jachenhausener Gruppe hängen.

Stadtrat Meyer regte an, dass der Bauhof genügend Benzin beziehungsweise Dieselöl bevorraten sollte, um den Betrieb der Notstromaggregate über längere Zeiträume zu gewährleisten.

Etwas schlechter sieht es bei der Entsorgung des Abwassers aus. Im absoluten Notfall könnte es aber in den Main-Donau-Kanal geleitet werden. Für den Notbetrieb der Kläranlage gibt es zwar ein 80 Kilowatt leistendes Aggregat. Doch das ist zu schwach, um die drei Gebläse und die sechs Rührwerke, die allerdings nicht immer laufen, ausreichend mit Strom zu versorgen. Zudem seien die 30 Pumpstationen für Abwasser auf den Jurahöhen nicht mit Stromerzeugern ausgestattet, wurde mitgeteilt.

Das Gerätehaus der Riedenburger Stützpunktfeuerwehr ist mit einem Notstromgenerator ausgestattet. Damit ist auf alle Fälle der Funkverkehr mit den Einsatzkräften sichergestellt. Zudem verfügen mehrere Fahrzeuge der Feuerwehren in der Großgemeinde über Notstromaggregate, diese schaffen aber nur geringe Leistungen. Auch die Sirenen würden im Ernstfall weiter funktionieren. Wie es im Stadtrat weiter hieß, gibt es auf Landkreisebene einen Arbeitskreis Stromausfall, der sich mit dieser Problematik beschäftigt.

Angesprochen wurde im Gremium auch die Sicherheit der Gasversorgung. Neben der Kernstadt hängen nur Gleisl-hof, Aicholding und Haidhof am Gasnetz. Alle anderen Ortsteile werden nicht mit Erdgas versorgt.

In eine ähnliche Richtung zielte ein Antrag der Freien Wähler, in dem eine Prüfung gefordert wurde, um den Gas- und Strombedarf der Kommune vor dem Hintergrund der aktuellen Energiesituation zu senken. FW-Fraktionssprecher Sebastian Graf erkannte hier eine Vorbildfunktion der Stadt. Dem schlossen sich Stadträte aus mehreren anderen Fraktionen an. Es herrschte Einigkeit im Gremium, dass die Kommune in Sachen Energieeinsparungen mit gutem Beispiel vorangehen sollte.

Es wurden dann zahlreiche Optionen diskutiert, unter anderem die Abschaltung der Außenbeleuchtung am Haus des Gastes, eine Nachtabschaltung von Straßenlampen und der Beleuchtung am Bucher Kreisverkehr sowie die Optimierung der mit Strom betriebenen Heizkörper in der Grund- und Mittelschule. Es wird nun geprüft, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden können.

rat