Riedenburg
Stets gesellig und gut behutet

Gemütlichkeitsverein Frauenberghausen feiert sein 40-jähriges Bestehen – Es fehlt an Nachwuchs

01.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:07 Uhr

Zum 25-jährigen Bestehen vor 15 Jahren leistete sich der Gemütlichkeitsverein Frauenberghausen eine Standarte, auf der die vier Kirchen und eine Kapelle um die Dorfkirche zu sehen sind. Foto: Archiv Obermeier

Frauenberghausen – Der Gemütlichkeitsverein Frauenberghausen hat seine Gründung vor 40 Jahren gefeiert. Obwohl der Verein nur 50 Mitglieder hat, waren zusammen mit den Familienangehörigen etwa 100 Leute zum gemütlichen Beisammensein ins Vereinslokal nach Frauenberghausen gekommen.

Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn nicht der Vereinsvorsitzende Martin Obermeier bei der Vorbereitung dieses Festes eine gewisse Zurückhaltung und Passivität im Einsatz für den Verein verspürt hätte. „Böse Zungen behaupten, Gemütlichkeit hat etwas mit Trägheit zu tun“, sagte er in seinen Begrüßungsworten. Viel lieber als diese Interpretation wiederholte er die Definition, die Diakon und Vereinsmitglied Michael Rupprecht beim Festgottesdienst am 18. September gegeben hatte: „Gemütlichkeit kennzeichnet eine dem Menschen freundliche, warme Atmosphäre und Umgebung, in der man sich wohlfühlt. Gemütlichkeit verträgt keine Aufregung, keinen Streit und keine sich aufdrängenden Sorgen“, hatte der Diakon erklärt.

Obermeier schloss sich dem gerne an, zumal in seinem Rückblick auf die vergangenen vier Jahrzehnte viele Vereinsaktionen diese Definition erfüllten. In bester Erinnerung sind die Aktivitäten, mit denen der langjährige Vorsitzende Franz Halbig das Vereinsleben außerordentlich belebend gestaltete. Obermeier erwähnte die zehn Oldtimer-Umzüge samt Treffen, bei denen die Vereinsmitglieder in den Jahren 1988 bis 2009 Tausende Schaulustige verköstigten und die Oldtimer mit allen Sinnen erlebbar machten. Fast in jedem Kalendermonat seines Bestehens hatte der Verein interessante Aktivitäten für die Mitglieder angeboten.

Zum 25-jährigen Bestehen leistete sich der Verein sogar eine Standarte, auf der die vier Kirchen und eine Kapelle um die Dorfkirche von Frauenberghausen abgebildet sind. „Diese Seite der Standarte zeigt für jeden sofort erkennbar unsere Heimat“, beschrieb der Vorsitzende. Frauenberghausen sei dabei das Fundament und der kulturelle Mittelpunkt der Gemütlichkeit. „Geselligkeit, die Pflege von Traditionen und der Zusammenhalt innerhalb der Dörfer samt Kontaktpflege untereinander – das besonders ist ja der Vereinszweck“, betonte Obermeier.

Leider fehlt auch in den Reihen des Gemütlichkeitsvereins der Nachwuchs, ganz besonders in der Führungsriege. „Der erste Vorsitzende, der 1982 dieses Ehrenamt übernahm, war 27 Jahre alt. Der jetzige Vorsitzende zählt 65 Jahre“, brachte Obermeier das Dilemma auf den Punkt. Zumal die Jahre der Pandemie nicht spurlos am Verein vorbei gegangen seien. So wurde in diesem Jahr kein Maibaum aufgestellt und kein Fest gefeiert. „Vor dem Hintergrund der vergangenen aktiven Jahre ist es jetzt extrem ruhig. Dennoch gibt es sicher etliche unter uns, die das Ende des Vereins bedauern würden“, meinte Obermeier mit der Hoffnung auf einen neuen Schwung für die nächsten Jahrzehnte.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen und später mit geselligen Plaudereien bei Kaffee und Kuchen klang die Jubiläumsfeier gemütlich aus.

erv