Die Stadt Riedenburg (Landkreis Kelheim) hat mit einer Eintragung ins Goldene Buch und einer kleinen Feierstunde im Haus des Gastes die bergsteigerische Leistung von Sebastian Graf gewürdigt. Wie berichtet, hatte der 31-Jährige vor wenigen Wochen den 8163 Meter hohen Manaslu im Himalaya-Massiv bestiegen.
Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) sprach von einer „herausragenden Leistung“, die größten Respekt verdiene. Er sei aber vor allem persönlich froh, dass Graf gesund nach Riedenburg zurückgekehrt sei. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander“, betonte Zehetbauer. Zudem nehme Graf als Fraktionssprecher der Freien Wähler eine zentrale Rolle im Stadtrat ein. Aber auch die Familie sei glücklich, dass er wieder daheim ist.
Graf: „Ich fühle mich sehr geehrt“
An dem Treffen am Dienstagabend nahmen neben den Eltern, Geschwistern und Freunden des Hobby-Bergsteigers zahlreiche Stadträte mit ihren Frauen sowie der Riedenburger Stadtpfarrer Edmund Bock teil. „Ich fühle mich sehr geehrt“, sagte Graf. Er sei nun eine Woche zurück in Deutschland und es gehe ihm sehr gut. Zur Freude aller Anwesenden kündigte er an, dass er am Freitag, 24. November, im Gasthaus Schwan einen längeren Expeditionsvortrag mit vielen Bildern halten werde. Die Einnahmen daraus würden der Nepalhilfe in Beilngries gespendet.
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Graf berichtete weiter, dass er während seiner mehrwöchigen Tour in Nepal etwa 3000 Fotos gemacht habe. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, einige davon zu zeigen und einen kurzen Vortrag zu halten. Graf erzählte, wie der erste Gedanke, einen Achttausender zu besteigen, vor zwei Jahren aufgekommen und am Ende in ein elfmonatiges Vorbereitungsprojekt gemündet sei. Die Anreise von Nepals Hauptstadt Kathmandu zum Manaslu führte teilweise durch atemberaubende Landschaften, wie man an den Bildern sah. Graf schilderte kurz die Lebensumstände im 4800 Meter hoch gelegenen Basislager.
Imposante Gletscherwelten
Der Aufstieg habe dann durch imposante Gletscherwelten geführt, was auch in kurzen Videoeinspielungen zu sehen war. „Auf dem Gipfel fühlt man nichts. Man ist nur bemüht, dass es einen nicht weggeweht“, erinnerte er sich. Doch der Blick auf die Bergwelt des Himalaya, das Stehen über allen Gipfeln und Wolken entlohne für die Mühsal. Es sei aber auch schön, nach vier Wochen im ewigen Eis wieder grünes Gras, Wasser und die Wolken von unten zu sehen.
Inzwischen sei er wieder auf dem Boden der Tatsachen und im beruflichen Hamsterrad angekommen. Doch das größte Glück für ihn sei, nicht in einem bitter armen Land wie Nepal leben zu müssen, sondern im wohlhabenden Europa zur Welt gekommen zu sein, betonte Graf.
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