Rottenburg/Kelheim
Senior (78) stürzt schwer bei Schwammerl-Suche und liegt ganze Nacht im Wald

01.10.2022 | Stand 01.10.2022, 13:44 Uhr

Bei der Schwammerl-Suche stürzte der Senior und blieb etwa 800 Meter von seinem Fahrzeug entfernt im Unterholz liegen. Dort musste er die Nacht im kalten Wald ausharren. −Symbolbild: Christoph Eberle

Weil er beim Schwammerl-Suchen schwer gestürzt war, musste ein 78 Jahre alter Mann im Landkreis Kelheim eine Nacht im Wald ausharren. Erst am Samstagmorgen wurde er stark unterkühlt aufgefunden.



Lesen Sie auch: Schreie lösen Suchaktion aus - dabei freut sich Paar nur über Pilze

Wie die Polizei mitteilte, meldete eine Frau am Samstag um kurz nach 7.30 Uhr ihren 78-jährigen Onkel, welcher in Rottenburg a.d. Laaber (Landkreis Landshut) wohnhaft ist, als vermisst. Die Nichte wurde von Nachbarn ihres Onkels verständigt, da dieser nicht zu Hause ist und auch sein Fahrzeug nicht am Wohnort stehe, was um diese Uhrzeit sehr ungewöhnlich sei.

Der Nichte war bekannt, dass ihr Onkel am Freitag noch zum Schwammersuchen in das sogenannte „Hopfenbachholz“ - westlich von Großmuß gelegen - aufbrechen wollte. Angehörige begaben sich sofort zu dem Waldstück, in welchem sie letztendlich das Fahrzeug des Seniors auffinden konnten. Augenscheinlich wurde das Auto auch seit mehreren Stunden nicht mehr bewegt. Die Angehörigen verständigten daraufhin den Notruf.

Mehrere Streifen suchten nach dem Mann, der auf Medikamente angewiesen ist

Nach Eingang der Mitteilung begaben sich sofort mehrere Streifen der Polizeiinspektionen Kelheim, Mainburg und Rottenburg a.d. Laaber
zum Auffindeort des Fahrzeuges zum Hopfenbachholz. Aufgrund der Gesamtumstände bestand die akute Gefahr, dass sich der Senior
in einer hilflosen Lage befindet, da dieser darüber hinaus auf lebensnotwendige Medikamente angewiesen ist.

Das könnte Sie auch interessieren: Schwammerl-Experte gibt Tipps für begeisterte Pilzsucher und erklärt die diesjährigen Erfolgsaussichten

„Es wurde unverzüglich eine großflächige Absuche des weitläufigen Hopfenbachholzes vorbereitet. Hierzu wurden der Polizeihubschrauber, die Personensuchhundestaffel, die Bergwacht, und eine Vielzahl von Einsatzkräften der umliegenden freiwilligen Feuerwehren alarmiet“, so ein Polizeisprecher. Ihm zufolge waren die Feuerwehren Großmuß, Einmuß, Schambach, Herrnwahlthann, Saal/Do. und Kelheim alarmiert worden.

Während der Polizeihubschrauber das Gelände bereits überflog, kam um kurz nach 9 Uhr die erlösende Nachricht, dass ein anderer Pilzsucher den Senior im Unterholz - knapp 800 Meter vom Standort seines Fahrzeuges entfernt - aufgefunden hätte.

Stark unterkühlt, aber ansprechbar

Die bereits vor Ort vorsorglich eingesetzten Rettungssanitäter konnten dem stark unterkühlten Mann sofort erste Hilfe leisten.
Glücklicherweise war der Vermisste ansprechbar und den Umständen entsprechend stabil. Er gab gegenüber den Rettungskräften an, dass er gestern Nachmittag während der Schwammerl-Suche gestürzt sei und nicht mehr aufstehen konnte. In dieser misslichen und hilflosen Lage musste der Mann die kalte Nacht über im Wald ausharren.

− ce