
Rund 50 Senioren nahmen an der Tour durch Riedenburg teil. Fotos: Patzelt
Auf eine Tour durch Riedenburg haben sich Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG), der Seniorenbeauftragte Martin Obermeier und die Vorsitzende des Seniorenkreises, Elisabeth Schadt, mit den Senioren begeben. Halt wurde bei der ehemaligen Pappenfabrik, bei einem Areal an der Austraße, am Agathasee und an der Drei-Burgen-Halle gemacht. Außerdem führte Tobias Blauhorn, der Leiter der Wasserversorgung, die rund 50 Teilnehmer an der Fahrt durch das Riedenburger Wasserwerk.
Zu den einzelnen Stationen wusste der Rathauschef so einiges zu berichten, was bei den Senioren auf großes Interesse stieß. Nach der Tour trafen sie sich noch zu einem kleinen Kaffeeklatsch.
Wohnbebauung auf Geländeder früheren Pappenfabrik
Den ersten Stopp legte der Bürgermeister mit den Senioren am Gelände der früheren Pappfabrik ein. Es ist geplant, das Areal in ein Mischgebiet umzuwandeln. Erste Gespräche darüber hatte es bereits 2018 gegeben und es wurden verschiedene Architektenvorschläge geprüft. „Ich denke, dass hier etwas Interessantes entstehen kann“, meinte das Riedenburger Stadtoberhaupt.
Abgeschlossen wurde bereits der städtebaurechtliche Vertrag mit dem Projektanten. Dabei muss ein finanzieller Ausgleich an die Stadt entrichtet werden. „Da man die alte Kelheimer Straße sowieso herrichten musste, haben wir sie ins Plangebiet mit einbezogen“, erklärte Zehetbauer. Vorgesehen ist auch eine Verbreiterung der Straße sowie eine Beleuchtung. Die Stichstraße kann auch weiterhin von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden.
„Demnächst“ solle der Abriss der bestehenden Gebäude erfolgen, wobei die denkmalgeschützten Bauwerke erhalten bleiben müssen. Es sind 36 Parzellen für Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser geplant. Ebenso ein „kleines Gewerbegebiet“. „Wir müssen natürlich auch auf die Höhenentwicklung achten, damit die Sicht nicht beeinträchtigt wird – maximal zwei Geschosse über die Kelheimer Straße“, betonte Zehetbauer.
Es erfolgte bereits die zweite Auslegung des Planes. „In der nächsten Stadtratssitzung wollen wir den Satzungsbeschluss fassen und danach steht einer Bebauung nichts mehr im Wege“, zeigte sich der Bürgermeister mit einem Blick nach vorne zuversichtlich.
Standort für Packstationder Post gefunden
Einen kurzen Halt legte die Senioren-Gruppe an der Dreiburgenhalle ein. Da die Post in Riedenburg eine Packstation zum Abholen von Sendungen einrichten will, begab man sich im Stadtrat auf die Suche nach einem geeigneten Standort. „Wir haben nun eine gemeinsame Lösung gefunden und zwar im unteren Bereich der Dreiburgenhalle“, so Zehetbauer. Besonders wichtig ist dem Stadtoberhaupt, dass die Abholung der Sendungen einer zeitlichen Begrenzung unterliegt, um Lärmbelästigungen zu vermeiden.
Drei Gewerbeflächenan der Austraße geplant
Auf einer 17355 Quadratmeter großen Grundstücksfläche hinter dem Gelände des TV Riedenburg an der Austraße hat die Stadt selbst etwas geplant – ein Wohngebiet mit vier Sechsspännern und einem „verträglichen, stillen Gewerbe“. Der Aufstellungsbeschluss ist bereits vorhanden. „Wir wollen hier mindestens drei Gewerbeflächen schaffen. Es wäre schade, wenn man einheimische Betriebe abwandern lassen müsste“, sagte der Rathauschef. Laut Bürgermeister will man im nächsten Jahr die Umsetzung angehen, muss allerdings noch das Genehmigungsverfahren abwarten. Kopfzerbrechen bereiten dem Stadtrat momentan noch die geforderten Ausgleichsflächen: „Diese müssen nicht nur vorhanden sein, sondern auch gepflegt und unterhalten werden“. Bleiben sollen auf alle Fälle die Schrebergärten. Zum neuen Mischgebiet ist lediglich eine Zufahrt vorgesehen.
Neue Rettungsstationist gut angelegtes Geld
Am Agathasee fand vor allem der neu errichtete Kinderspielplatz viele Bewunderer. „Er ist gelungen und wird sehr gut angenommen“, stellte Zehetbauer fest. Es handelt sich dabei um ein Leader-gefördertes Projekt. 57000 Euro hatte die Stadt Riedenburg zu zahlen. Wichtig war aber auch die Sicherheit am Badesee. Der Stadtrat gab dazu ein Gutachten in Auftrag. „Ein großer Vorteil für uns war die bereits vorhandene Wasserwachtstation“, erläuterte Zehetbauer. Als „gut angelegtes Geld“ bezeichnete der Bürgermeister den Bau der neuen Rettungsstation. Für neue Umkleidekabinen auf dem Gelände sorgte der Bauhof. „Um ungewünschte und unschöne Schmierereien an den weißen Wänden zu verhindern, könnten diese eventuell von Schul- oder Kindergartenkindern farbig gestaltet werden“, meinte Zehetbauer. Von einer „kleinen, aber guten Gastronomie“ sprach der Bürgermeister mit Blick auf den Kiosk am Badesee.
Trinkwasser kommtaus 100 Metern Tiefe
Die letzte Station der Informationstour durch Riedenburg bildete das Wasserwerk. Durch die Anlage führte die Gäste der Leiter der Wasserversorgung Tobias Blauhorn. Der Wasserwart zeigte sich stolz auf die hervorragende Qualität des Riedenburger Trinkwassers. Probleme mit zu hohen Werten für Nitrate oder Atrazin hat man erfreulicherweise nicht: „Das verdanken wir der Tatsache, dass unser Trinkwasser aus einer Tiefe von 100 Metern gefördert wird“. Rund 4500 Bürger werden versorgt – drei Viertel aller Riedenburger Haushalte. Der Bau des Wasserwerks erfolgte im Jahr 1987, als Ersatz für eine frühere Anlage, die dem Bau des Main-Donau-Kanals zum Opfer fiel. Blauhorn wies auch darauf hin, dass es sinnvoll ist, die Pflanzen in den Gärten am späten Abend zu gießen: „So verdunstet viel weniger Wasser.“
Die Stadt besitzt momentan zwei Brunnen. Allerdings sind bereits Flächen für einen dritten Brunnen vorhanden. Aus gesundheitlichen Gründen wird dem Wasser kein Chlor beigemischt. Durch die moderne Entkeimungsanlage steht einer Aufbereitung von 20 Litern Wasser pro Sekunde nichts im Wege. Da früher der Strom während dieser Zeit günstiger war, laufen die Pumpwerke nur nachts. „Eine Umstellung würde zu viel Geld kosten“, betonte der Wasserwart.
Laut Zehetbauer ist die Riedenburger Wasserversorgung durch entsprechende Aggregate auch bei Stromausfall sichergestellt. Bereits 1987 baute man ein Stromaggregat mit einer Leistung von 100 Kilowatt ein. Zum Schluss besichtigten die Fahrtteilnehmer die neue Halle des Wasserwerks. „Da die Lieferzeiten immer länger werden, war diese dringend nötig, um Lagermöglichkeiten zu schaffen“, so Blauhorn.
pa