Die furchtbare Tatsache, dass die Schrecken des Krieges wieder in Europa und im Nahen Osten aufgeflammt sind, ist der verbindende Gedanke aller Redner zum Volkstrauertag in Riedenburg gewesen.
Nach einem Gottesdienst am Samstagabend mit anschließendem Fackelzug zum Denkmal für die Opfer von Krieg und Gewalt am Kloster St. Anna bezogen sich Stadtpfarrer Edmund Bock und sein evangelischer Amtsbruder Christian Bernath auf die Aktualität dieser Konflikte.
Notwendigkeit eines starken Gemeinschaftswillens in Europa
In eindringlichen Worten gingen sie auf das Leid ein, das durch diese Kriege in ihrer Grausamkeit die Menschen erschüttert und Ströme von Blut erzeugt. „Es gibt kein jüdisches, christliches oder muslimisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut“, zitierte Bernath die Holocaust-Überlebende Margot Friedmann. „Wir brauchen die Hoffnung, den Willen und das Gebet für Frieden“, betonte er und unterstrich die Notwendigkeit eines starken Gemeinschaftswillens in Europa für starke Demokratien angesichts rechtskonservativer, nationalistischer und religiös-fundamentalistischer Terrorregierungen in der Welt. Ebenso warnte er vor Falschnachrichten und manipulierten Bildern, die manipulieren, ideologisieren und Feindbilder aufbauen.
„Den Opfern zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung“
Mit Blick auf das Mahnmal und auch in Erinnerung an die Weltkriege versicherte Pfarrer Bernath: „Alle waren und sind sie Opfer. Alle hatten und haben sie eine Lebensgeschichte. So stehen wir hier vor diesem Gedenkstein – den Opfern zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung“.
Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) verknüpfte dieses Mahnmal im St.-Anna-Park mit der Erinnerung daran, wie zerbrechlich der Frieden ist. „Die Schrecken des Krieges in der Ukraine und in Nahost mahnen uns, für die Bewahrung des Friedens einzustehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist, sondern ein kostbares Gut, das täglich gepflegt und verteidigt werden muss“, betonte er. „Es scheint derzeit wichtiger denn je, kontinuierlich an den hohen Wert des gerechten Friedens zu erinnern, den eben sehr viel mehr ausmacht als die bloße Abwesenheit von Krieg“, hob der Bürgermeister hervor.
Gedenken an Opfer in der Ukraine und in Israel
In ähnlicher Weise ging auch Josef Wittmann als Vorsitzender des Sozialverbandes VdK auf die aktuellen Kriegsgeschehen ein, erinnerte an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt und gedachte der Soldaten, die in den Weltkriegen oder bei Einsätzen der Bundeswehr im Ausland starben. „Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern“, fügte Wittmann an.
Als Vorsitzender des Kameraden- und Reservistenvereins Riedenburg gedachte auch Christian Haag vor allem jenen Soldaten und Zivilisten, die in der Ukraine und in Israel ihr Leben lassen mussten. „Der Volkstrauertag ist ein Tag des stillen Gedenkens an alle Opfer von Krieg, Terror und Gewalt und zugleich auch ein Tag der Besinnung und der Mahnung, nicht zu vergessen, welches hohe Gut die Freiheit und der Frieden sind“, sagte er.
Niederlegung der Kränze am Mahnmal
Gemeinsam legten die Redner die Kränze der Stadt Riedenburg, des VdK und des Kameraden- und Reservistenvereins am Mahnmal nieder. Begleitet wurde dieser Akt von der Stadtkapelle Riedenburg unter Leitung von Florian Aschenbrenner mit der Melodie „Ich hatt einen Kameraden“ sowie der Nationalhymne.
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